SLI
03.10.2024 11:33:36
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Aktien Schweiz: SMI gibt nach - Diverse Belastungsfaktoren verstimmen
Zürich (awp) - An der Schweizer Börse halten sich die Investoren am Donnerstag erneut zurück. Seit Wochenbeginn ist es dem Leitindex SMI lediglich zur gestrigen Wochenmitte gelungen, mit einem kleinen Plus zu schliessen. An den übrigen Handelstagen neigten Investoren zur Vorsicht. Dies ist einem Mix aus geopolitischen Spannungen, der Nervosität vor den näher rückenden US-Wahlen und dem zum morgigen Wochenschluss anstehenden US-Arbeitsmarktbericht geschuldet. Die bisherigen Jobdaten in dieser Woche sind allesamt stärker als erwartet ausgefallen und schüren nun die Vermutungen, dass auch der morgige monatliche Report stark sein könnte.
Da die US-Notenbank bei ihren Zinsentscheiden auch stark auf den Arbeitsmarkt schaut, schwinden so die Hoffnungen auf einen weiteren "grossen" Zinsschritt um 50 Basispunkte bei der nächsten Zinsentscheidung, sind sich Marktteilnehmer einig. Auch die Spannungen im Nahen Osten stellen ein Risiko dar, da sie den Ölpreis anschieben, was dann wieder die Inflation steigen lassen könnte. Derweil ist die Unternehmensstimmung im Euroraum auf den niedrigsten Stand seit sieben Monaten gesunken. Gleichzeitig ist hierzulande die Inflation auf den tiefsten Stand seit Juli 2021 gefallen. Dies werde die Schweizerische Nationalbank dazu ermuntern, die Zinsen weiter zu senken. Zuvor aber wird die EZB aller Voraussicht nach bei ihrem Treffen im Oktober die Zinsen nach unten schrauben.
Der Schweizer Leitindex SMI notiert gegen 11.00 Uhr um 0,56 Prozent tiefer auf 12'054,38 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, gibt um 0,64 Prozent nach auf 1972,49 Punkte und der breite SPI um 0,55 Prozent auf 16'082,08 Punkte. Im SLI geben mittlerweile 27 Titel nach und nur drei weisen positive Vorzeichen aus.
Abgaben von bis zu 2,2 Prozent sehen die Anteilscheine von VAT, Richemont und Logitech. Die beiden Technologiewerte befinden sich damit in guter Gesellschaft. Auch europaweit geben Techaktien überdurchschnittlich stark nach. In einer aktuellen Studie der ZKB schreibt der zuständige VAT-Analyst, dass der heiss ersehnte Aufschwung in der Halbleiterbranche noch auf sich warten lasse. Es sei unklar, wann genau er beginne.
Neben Richemont stehen auch Swatch (-1,3%) auf den Verkaufszetteln. Beide Aktien haben seit der vergangenen Woche einen Kursrausch erlebt, nachdem China Stützungsmassnahmen für die Wirtschaft angekündigt hat. Diese Euphorie verliere nun langsam an Dampf, heisst es von Händlerseite.
Der Dentalimplantatehersteller Straumann (-1,9%) wurde ebenfalls als einer jener Werte gehandelt, die besonders stark von den Stützungsmassnahmen Chinas profitieren könnten und haben entsprechend in den vergangenen Tagen klar zugelegt.
Der Bauzulieferer Sika (-1,4%) kann nicht von seinen Zukunftsvisionen profitieren. Im Rahmen des Investorentages teilte das Unternehmen mit, ressourcenschonendere Bauprojekte als eine wichtige Quelle für das eigene künftige Wachstum zu sehen.
Unter den grössten Verlieren sind zudem die Titel des Schwergewichts Nestlé (-1,0%) zu finden. Die Citigroup hat sowohl das Rating als auch das Kursziel für den Lebensmittelkonzern gesenkt und begründet dies mit Risiken rund um die kürzerfristige Gewinnentwicklung.
Generell schwächer zeigen sich auch Finanzwerte wie Partners Group, UBS, Julius Bär oder die Swiss Life. Die Verluste reichen von -1,3 Prozent bis -0,3 Prozent.
Der Logistikkonzern Kühne+Nagel (-0,8%) ist ebenfalls erneut unter den Verlieren zu finden. Seit Dienstag streiken die Hafenarbeiter an der US-Ostküste. Der Frachtschifflogistik droht ein Stillstand. Wie der Logistikkonzern auf Nachfrage erklärte, rechnet er mit "erheblichen Verzögerungen" und richtet sich auf länger andauernde Schwierigkeiten ein.
Mit einem Plus von 1,0 Prozent führen Sandoz das Gewinnerfeld an. Sonova (+0,8%) und Novartis (+0,7%) komplettieren die Gewinnerliste.
In den hinteren Reichen sacken Airesis um 40 Prozent und Hochdorf um 11 Prozent ab. Auch Arundel und Villars fallen deutlich zurück. Dem stehen Aufschläge von bis zu 9,6 Prozent bei Curatis, Addex und Wisekey gegenüber.
hr/tv
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