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09.02.2023 17:53:00
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Zurich-Aktie gibt ab: Zurich kann operatives Ergebnis steigern - Zurich rechnet mit weiter steigenden Prämienpreisen

Die Zurich-Gruppe hat im vergangenen Jahr im operativen Geschäft mehr Geld verdient, dagegen wurde der Reingewinn von den Verwerfungen an den Finanzmärkten belastet.
Das Betriebsergebnis beziehungsweise der Business Operating Profit (BOP) der Zurich kletterte im Jahr 2022 um 12 Prozent auf 6,45 Milliarden US-Dollar, wie der weltweit tätige Versicherungskonzern am Donnerstag mitteilte. Im wichtigen Schadengeschäft verblieb der Schaden-Kosten-Satz auf guten 94,3 Prozent.
Passende emittierte Barrier Reverse Convertibles
Basiswert | Valor | Barriere in % | Coupon in % |
---|---|---|---|
AXA / Swiss Life / Zurich | 125112016 | 49.00 % | 8.00 % |
Wachstum im Schadengeschäft
Das liess den BOP im Schadengeschäft um 14 Prozent auf 3,55 Milliarden Dollar ansteigen. Tiefere Kosten für Katastrophen- und wetterbedingte Schäden begünstigten das Ergebnis, obwohl das Jahr 2022 etwa von den verheerenden Schäden des Hurrikans "Ian" an der US-Ostküste und zuletzt von Winterstürmen in den USA geprägt war. Belastet hatten derweil Inflationseffekte.
Zudem wuchs die Zurich im grössten Geschäftspfeiler. Die Bruttoprämien nahmen um 8 Prozent auf 43,3 Milliarden Dollar zu. Um Währungseffekte bereinigt und auf vergleichbarer Ebene hätte das Wachstum gar 14 Prozent betragen. Die Tarife im Sachgeschäft stiegen derweil um weitere rund 6 Prozent an.
Doch auch in der Lebensversicherung und im Geschäft mit dem US-Partner Farmers stieg der BOP um 8 Prozent auf 1,96 Milliarden respektive um 18 Prozent auf 1,91 Milliarden Dollar. Farmers konnte nicht nur dank Preissteigerungen, sondern auch mit dem Zukauf des Schaden- und Unfallgeschäfts der Metlife-Gruppe zulegen.
Höhere Dividende
Der Reingewinn der Zurich fiel indes im vergangenen Jahr um 12 Prozent auf 4,60 Milliarden Dollar zurück. Analysten hatten mit Blick auf das schwierige Anlageumfeld damit gerechnet. Sie prognostizierten im Durchschnitt einen Gewinnrückgang auf 4,55 Milliarden. Im Jahr 2021 hatte Zurich in hohem Mass auf Kapitalanlagen erzielte Buchgewinne realisiert.
Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung von Anfang April trotz weniger Gewinn die Ausschüttung einer um zwei Franken auf 24 Franken je Aktie erhöhten Dividende vor. Zugleich läuft das Ende November gestartete Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 1,8 Milliarden Franken.
Basis für die hohen Ausschüttungen bietet die mit einer Solvenzquote (SST) von geschätzt 265 Prozent sehr gute Kapitalausstattung. Die Quote stieg seit Herbst um 13 Prozentpunkte, was auch mit der Veräusserung von Altbeständen im Lebensversicherungsgeschäft zusammenhängt.
Der Zinsanstieg und die damit verbunden sinkenden Bond-Bewertungen setzen aber auch das Eigenkapital stark unter Druck. Dieses verringerte sich zum Vorjahr um gut 10 Milliarden auf noch 26,6 Milliarden Dollar. Ab diesem Jahr werde dieser Effekt aufgrund von Anpassungen in der Rechnungslegung geringer ausfallen, hiess es.
Neue Ziele im Fokus
Die im Rahmen des Ende 2022 abgeschlossenen Dreijahresprogramms gesetzten Ziele hat der Konzern übertroffen. Dabei lag die zum BOP berechnete Eigenkapitalrendite im 2022 mit 15,7 Prozent über der angepeilten Marke von 14 Prozent. Und die Barmittelzuflüsse summierten sich während drei Jahren auf 12,4 Milliarden Dollar (Ziel: 11,5 Mrd).
Die Vorgaben für die nächsten Jahre hat Zurich bereits Mitte November anlässlich eines Investorentags kommuniziert. Bis 2025 sollen demnach Barmittel in Höhe von 13,5 Milliarden Dollar von den operativen Einheiten in die Holding fliessen und die Rendite auf 20 Prozent klettern. Ein Teil dieser Verbesserung wird dank Anpassungen in der Rechnungslegung erfolgen.
Zurich rechnet mit weiter steigenden Prämienpreisen
Die Zurich-Gruppe ist im vergangenen Jahr profitabel gewachsen und will dies auch im neu angelaufenen Strategieprogramm tun. Mit ein Grund für die gute Geschäftsentwicklung sind steigende Prämiensätze in der Schaden- und Unfallversicherung.
Im vergangenen Jahr wuchsen die Bruttoprämieneinnahmen in der grössten Konzernsparte auf vergleichbarer Basis und um Währungseffekte bereinigt 14 Prozent. Das Wachstum sei sowohl im Firmenkunden- als auch im Privatkundengeschäft und in allen Regionen erzielt wurde, teilte die Zurich am Donnerstag mit.
Einen wichtigen Wachstumsbeitrag hätten steigende Prämiensätze geleistet, vor allem im Geschäft mit Firmenkunden in den USA, hiess es weiter. Über die gesamte Sparte hinweg erzielte die Zurich Prämiensatzsteigerungen von rund 6 Prozent, wobei allein im Firmenkundengeschäft ein Anstieg um 8 Prozent verzeichnet wurde.
Finanzchef George Quinn rechnet auch im laufenden Jahr mit steigenden Preisen, wie er an einer Telefonkonferenz erklärte. Vor allem im Privatkundengeschäft seien derzeit verbesserte Preistrends zu sehen, während auch die Preise bei den Firmenkunden - wenn auch nicht mehr ganz so stark - weiter steigen dürften.
Die Kombination aus Margenverbesserung im Firmenkundengeschäft und den sich verbessernden Trends mit Privatkunden unterstreiche die höheren finanziellen Ziele der Gruppe für 2023 bis 2025, hiess es weiter. Die Zurich peilt eine zum BOP berechnete Eigenkapitalrendite von 20 Prozent an. Im 2022 lag der Wert mit 15,7 Prozent bereits so hoch wie zuletzt 2009.
Zurich-Aktien nach solidem Jahresausweis unter Druck
Die Zurich-Gruppe ist am Donnerstag nach Vorlage der Jahreszahlen mit tieferen Notierungen in den Handel gestartet. Während die Geschäftszahlen in etwa so wie erwartet ausgefallen sind, hatten sich wohl einige Anleger noch grosszügigere Ausschüttungen erhofft.
Im Schweizer Handel verloren die Zurich-Aktien bis Handelsende 2,73 Prozent auf 432,90 Franken.
Die Zurich hat für das Jahr 2022 ein robustes Kennzahlenset vorgelegt und die hohen Vorgaben der Analysten in etwa getroffen. Nebst zahlreichen Glanzlichtern, finden Analysten aber auch das eine oder andere Haar in der Suppe.
Im Jahresergebnis sei sowohl für die Haussiers als auch für die Baissiers etwas mit dabei, schreibt Simon Fössmeier von der Bank Vontobel. Als positiven Aspekt nennt er den rekordhohen Betriebsgewinn, negativ seien hingegen das schwache Neugeschäft im Lebenbereich sowie der hohe Schaden-Kosten-Satz beim US-Partner Farmers.
Insgesamt habe die Zurich jedoch eine gute operative Entwicklung gezeigt, heisst es bei der ZKB. Die Resultate lägen im Rahmen der Erwartungen, die negativen Einflüsse vonseiten des Finanzmarkts hätten sich in Grenzen gehalten und die Kapitalbasis sei nach wie vor stark.
Mit Blick auf die hohe Kapitalquote nach dem Swiss Solvency Test (SST) hätten wohl nicht wenige Anleger auf eine Aufstockung der Aktienrückkäufe gehofft, so ein anderer Analyst. Seit Ende November läuft bereits ein Aktienrückkauf, dies nachdem in der Lebensversicherung Altbestände abgestossen und so Kapital freigesetzt worden ist.
Ein weiterer möglicher Belastungsfaktor ist Händlern zufolge die Sorge davor, dass sich die positiven Preistrends der vergangenen Jahren im Schadengeschäft abschwächen könnten. Vor allem im Firmenkundengeschäft sei mit einer Verlangsamung zu rechnen, heisst es im Kommentar von JPMorgan. Zugleich dürfte die Inflation ein Belastungsfaktor bleiben.
Die Zurich-Aktien blicken bereits auf einen ziemlich verhaltenen Start ins neue Börsenjahr zurück. Unter dem Strich waren die letzten Wochen aus Anlegersicht ein Nullsummenspiel. Nur wenige SMI-Titel haben noch schlechter abgeschnitten. Allerdings hatte die Zurich-Aktie im vergangenen Jahr die SMI-Gewinnerliste angeführt.
Zürich (awp)
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Basiswert | Valor | Fälligkeitstag | Maximale Rendite p.a. |
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Nestlé N / Novartis N / Roche GS / Swisscom N / Zurich Insurance Group AG | 117741472 | 29.04.2024 | 9.87 % |
Baloise N / Helvetia Hldg. AG / Swiss RE AG / Zurich Insurance Group AG | 58732456 | 26.07.2023 | 9.33 % |
Assicurazioni Generali S.p.A. / AXA S.A. / Zurich Insurance Group AG | 120866372 | 19.06.2024 | 9.24 % |
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14.02.23 | Zurich Insurance Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
10.02.23 | Zurich Insurance Hold | Jefferies & Company Inc. |
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