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Silber: Sorgt der Solarsektor für zusätzliche Nachfrage?

Der Silberpreis hat sich relativ zum Gold seit Jahresbeginn besser entwickelt. Konnten Anleger mit einer gedachten Unze Gold zu Jahresbeginn noch rund 580 Unzen Silber erwerben, sind es mittlerweile nur noch knapp über 500 Unzen. Analysten von Barclays Capital machen dafür die bessere konjunkturelle Entwicklung in den USA sowie die konjunkturelle Stabilisierung in China und Europa verantwortlich. Sie stütze die Nachfrage nach Silber aus der Industrie.

Vor dem Hintergrund einer robust wachsenden Silberminenproduktion wurde der Silberpreis vor allem durch die Entwicklung der industriellen sowie der durch Investitionsmotive getriebenen Nachfrage bestimmt. "Die Investmentnachfrage ist ein Grenznachfrager, aber ohne den zugrunde liegenden Boden durch die industrielle Nachfrage müsste die Investmentnachfrag eine weitaus größere Menge aufnehmen", schreibt Barclays Capital.

Die gesamte Silbernachfrage sei in den vergangenen zehn Jahren um 4% auf 27.900 Tonnen gewachsen, während die industrielle Nachfrage um 43% auf 15.000 Tonnen zugenommen habe. Die Nachfrage aus der Fertigung von Solarmodulen habe mit einem Zuwachs von Null auf mittlerweile über 3000 Tonnen dazu beigetragen, den Nachfragerückgang aus der Fotoindustrie von 6.600 Tonnen im Jahr 2001 auf 2.441 Tonnen im vergangenen Jahr zu kompensieren. Die Nachfrage aus dem Solarsektor habe darüber hinaus dazu geführt, dass die gesamte Silbernachfrage auf ein neues Rekordhoch ansteigen konnte. Die Analysten nehmen an, dass pro Watt produzierter Leistungskapazität an Solarmodulen 0,105 Gramm Silber benötigt werden.

Die volatilen Preisbewegungen im Silberpreis im vergangenen Jahr haben jedoch viele Unternehmen aus diesem aufstrebenden Industriezweig vor Probleme bei ihrem Einkauf gestellt, sodass eine Diskussion auf Fachtagungen und in vielen anderen Foren darüber aufkam, ob Silber als Produktionsmittel in der Solarmodulfertigung nicht gegen andere Rohstoffe ersetzt werden könne.

Die Analysten rechnen aber nicht damit, dass die Substitution der Nachfrage eine kurzfristige Gefahr für den Silbermarkt darstellt. China werde auch weiterhin ein Nettoimporteur von Silber bleiben, auch wenn es selbst einer der größten Produzenten des Metalls ist. Außerdem rechnen die Analysten damit, dass die Nachfrage nach Silber im Jahr 2015 einen neuen Rekordstand erreichen könnte – auch getrieben von der Nachfrage aus der Solarindustrie.

Anleger sollten in jedem Fall beachten, dass, wie aus diesen Ausführungen deutlich wird, die Entwicklung des Silberpreises von einer Vielzahl wirtschaftlicher und politischer Faktoren abhängt, die bei der Bildung einer Markterwartung berücksichtigt werden sollten.

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