laut einer Studie von Goldman Sachs befinden sich kurzfristige Brent Futures, bedingt durch neue Sanktionen gegen den Iran und dem mittlerweile beendeten Streik in Norwegen seit Anfang Juli wieder in "Backwardation". Dies deute auf eine Angebotsverknappung auf dem physischen Markt hin, was weiter steigende Notierungen ankündige.
Der Preis für ein 159-Liter-Fass Brent Crude Oil stieg auf ein Hoch bei 103,44 USD am 13. Juli, nachdem er ausgehend von einem Jahreshoch bei 128,40 USD am 1. März bis auf ein Jahrestief bei 88,49 USD am 22. Juni gefallen war. Ausgelöst wurde dieser Rückgang unter anderem durch die Gesprächsbereitschaft Irans über das umstrittene Atomprogram und in der Folge gesunkene Sorgen hinsichtlich einer potentiellen iranischen Blockade der Straße von Hormus. Bestärkt wurde dieser Effekt durch zunehmende Sorgen der Marktteilnehmer über den Zustand der Weltkonjunktur, was den Ölpreis nachfrageseitig unter Druck setzen würde.
In der Studie von Goldman Sachs wurde bereits richtig antizipiert, dass die norwegische Regierung im letzten Moment, wie vorgestern geschehen, eingreifen wird um einen größeren Schaden abzuwenden. Der seit dem 24. Juni anhaltende Streik norwegischer Ölarbeiter drohte zu eskalieren, als die norwegische Ölindustrie ihrerseits ankündigte, die Ölarbeiter auszusperren. Erst als die norwegische Regierung mit einer Zwangsschlichtung einschritt, konnte die Situation beruhigt werden. Ein Stillstand der gesamten norwegischen Ölproduktion hätte dem Markt täglich 2 Millionen Barrel an Angebot entzogen. Durch die Ankündigung der norwegischen Arbeiter nun wieder ihre Arbeit aufzunehmen könnte sich der Markt in dieser Hinsicht etwas entspannen.
Weiterhin wird insbesondere das EU-Versicherungsverbot für iranische Öltanker aus politischer Sicht als effektiv eingeschätzt, da auf diese Weise beispielsweise Südkorea gezwungen war Ölimporte aus dem Iran gänzlich einzustellen und Alternativen zu erschließen. Es wird davon ausgegangen, dass auch andere Importeure diesem Beispiel folgen werden. Lediglich die japanische Regierung ermöglicht es aktuell seinen Importeuren iranische Öllieferungen zu versichern, weshalb davon ausgegangen wird, dass die bislang auf Eis gelegten Importe Ende Juli wieder aufgenommen werden. Berichten zufolge gestatten Indien und China iranischen Öltankern mit iranischem Versicherungsschutz das Ansteuern ihrer Häfen. Das wiederum könnte die Kapazitäten der iranischen Flotte strapazieren, zumal ein Großteil offensichtlich zu Lagerungszwecken eingesetzt wurde.
Goldman Sachs geht davon aus, dass die Weltwirtschaft dieses Jahr unterstützt durch eine stimulierende Geldpolitik (BoE, ECB, PBoC) moderat wachsen wird und somit die Nachfrage nach Öl weitgehend stabil bleibt. Da EU und US Sanktionen gegenüber dem Iran auch weiterhin für eine angespannte Angebotssituation sorgen würden, bestätigt Goldman Sachs seine 3-Monatsprognose von 120 US Dollar für Erdöl der Sorte Brent.
Anleger sollten in jedem Fall beachten, dass, wie aus diesen Ausführungen deutlich wird, die Entwicklung des Ölpreises von einer Vielzahl wirtschaftlicher und politischer Faktoren abhängt, die bei der Bildung einer Markterwartung berücksichtigt werden sollten.
VONCERT Open End auf den JPMCCI Brent Crude Total Return Index
Basiswert | JPMCCI Brent Crude Total Return Index |
Valor / Symbol | 1208 8053 / ETCBCU |
Währung | USD |
Laufzeit | Open End |
Management Fee | 1.0% p.a. |
Aktueller Briefkurs* | 92.00 |
Termsheet |
Defender VONTI auf den Brent Crude Oil Future
* indikativ
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