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US-Wahl 2024 06.11.2024 15:40:42

Auszählung der US-Präsidentschaftswahl beendet: Donald Trump zieht erneut ins Weisse Haus ein

Auszählung der US-Präsidentschaftswahl beendet: Donald Trump zieht erneut ins Weisse Haus ein

Die Wahllokale in den USA haben geschlossen und die Auszählung der Stimmen ist beendet.

Der Republikaner Donald Trump hat die Präsidentschaftswahl in den USA gewonnen. Das berichtete die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf Erhebungen und Prognosen.

Trump stellte für seine zweite Amtszeit unter anderem hohe Einfuhrzölle und Steuersenkungen in Aussicht.

"Es war wohl wieder einmal die Wirtschaft, die den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen im Wesentlichen entschieden hat", vermutet Robert Greil, Chefstratege beim Bankhaus Merck Finck. So hätten viele Amerikaner die stark gestiegenen Preise beklagt - auch wenn daran eher die Nachwirkungen der Covid-Pandemie Schuld gewesen seien als die Administration des noch amtierenden Präsidenten Joe Biden. Das habe jedoch "für viele Bürger an der Wahlurne offensichtlich keine grosse Rolle gespielt", so Greil.

Glückwünsche und eine Warnung: EU-Spitzen gratulieren Trump

Spitzenvertreter der EU haben Donald Trump zur Wiederwahl gratuliert und die Hoffnung auf gute Kooperation geäussert. "Die EU und die USA sind mehr als nur Verbündete. Wir sind durch eine echte Partnerschaft zwischen unseren Völkern verbunden, die 800 Millionen Bürger vereint", schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf der Online-Plattform X. Es gelte deswegen nun gemeinsam an einer starken transatlantischen Agenda zu arbeiten, die weiterhin für die Menschen Ergebnisse liefere.

Der Präsident des Europäischen Rates Charles Michel äusserte sich als Vertreter der Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten ähnlich, warnte Trump aber auch vor Regelbrüchen und Alleingängen. "Die EU wird ihren Kurs im Einklang mit ihrer strategischen Agenda als starker, geeinter, wettbewerbsfähiger und souveräner Partner verfolgen und gleichzeitig das regelbasierte multilaterale System verteidigen", schrieb er.

BDI: Trump-Sieg ist Weckruf für Deutschland und Europa

BDI-Präsident Siegfried Russwurm sieht in dem klaren Ergebnis der US-Wahlen einen "Weckruf" für Deutschland und Europa. Die transatlantischen Beziehungen stünden vor einem Epochenwechsel. Zu befürchten sei, dass der Ton rauer und der protektionistische Kurs konsequent fortgeführt würden. "Wir müssen die vorhandenen Strategien zur Stärkung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit, Verteidigungsfähigkeit und für den Umgang mit China mit deutlich mehr Tempo weiterentwickeln", sagte Russwurm. Es sei gut, dass die EU-Kommission Optionen habe, wie sie entschlossen auf neue Zölle auf Waren aus der EU reagieren und falls notwendig Gegenmassnahmen einleiten könnten. Zugleich müsse Europa Flexibilität und Offenheit für ausgewogene Kompromisse zeigen und den USA Vorschläge machen, wie beidseitige Zölle vermieden werden könnten und stattdessen die Zusammenarbeit zum beiderseitigen Nutzen vertieft werden könne. "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass erfolgreiche Vereinbarungen und Abkommen mit Trump möglich sind", so Russwurm.

Nato-Chef Rutte: Trumps Führung Schlüssel zur Stärke der Nato

Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat Donald Trump zu seinem Wahlsieg bei der US-Präsidentschaftswahl gratuliert. "Seine Führungskraft wird erneut der Schlüssel sein, damit unser Bündnis stark bleibt. Ich freue mich darauf, wieder mit ihm zusammenzuarbeiten, um Frieden durch Stärke durch die Nato voranzubringen", erklärte Rutte auf dem Kurznachrichtendienst X.

BGA: Blicken mit etwas Anspannung auf Trumps erste Amtshandlungen

Der Präsident des Bundesverbandes Grosshandel, Aussenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura, hat Donald Trump "zur gewonnenen Präsidentschaftswahl" gratuliert, zugleich aber eine Anspannung der Gross- und Aussenhändler vor dessen ersten Amtshandlungen konstatiert. "Natürlich blicken wir Gross- und Aussenhändler mit etwas Anspannung auf die ersten Amtshandlungen des künftigen Präsidenten. Importzölle auf europäische und chinesische Produkte sehen wir kritisch." Die Welt brauche weniger und nicht mehr Handelsbeschränkungen. Trump trage "mit seiner zweiten Amtszeit ein hohes Mass an Verantwortung für die aussen- und wirtschaftspolitische Lage der Welt". Ein amerikanischer Präsident könne und dürfe nie nur und ausschliesslich "America first" sein. Die USA seien Deutschlands wichtigster Handelspartner und auch Deutschlands wichtigster Verbündeter in einer Zeit globaler Umbrüche. "Wir brauchen die enge und vertrauensvolle transatlantische Partnerschaft", sagte der BGA-Präsident.

Trump hält Siegesrede in Florida

Donald Trump hat in West Palm Beach, Florida, seinen Sieg erklärt und sagte: "Wir werden unserem Land helfen, sich zu erholen. Wir haben heute Abend nicht ohne Grund Geschichte geschrieben. Dies ist ein grossartiger Sieg für das amerikanische Volk." Trump wurde auf der Bühne von seiner Familie, seinem Vizekandidaten JD Vance, wichtigen Wahlkampfberatern und anderen Unterstützern begleitet. Die Menge skandierte "U.S.A. - U.S.A." Trump dankte den Wählern dafür, dass sie ihn zurück ins Weisse Haus geschickt haben, und sagte, er werde für "jeden Bürger" kämpfen, wobei er sein Wahlversprechen wiederholte, die Wirtschaft zu stärken und andere Prioritäten anzugehen. "Dies wird wirklich das goldene Zeitalter Amerikas sein", sagte er. Trump spielte darauf an, dass er im Juli beinahe ermordet worden wäre, und sagte, die Menschen hätten ihm gesagt, dass Gott ihn aus einem bestimmten Grund verschont habe, "und dieser Grund war, unser Land zu retten und Amerika wieder zu Grösse zu verhelfen". Trump bezeichnete die von ihm aufgebaute Koalition als "historische Neuausrichtung" und wandte sich erneut einer Botschaft der Einheit zu. "Der Erfolg wird uns zusammenführen", sagte er.

IfW sieht schwere Zeiten für Deutschland nach Trump-Sieg

IfW-Präsident Moritz Schularick erwartet nach der US-Wahl schwere Zeiten für Deutschland. "Mit dem absehbaren Wahlsieg von Donald Trump beginnt der ökonomisch schwierigste Moment in der Geschichte der Bundesrepublik, weil zur inneren Strukturkrise nun massive aussenwirtschaftliche und sicherheitspolitische Herausforderungen auf uns zukommen, auf die wir nicht vorbereitet sind", sagte er. Trumps wirtschaftspolitischen Massnahmen dürften protektionistische Zölle und Einfuhrbeschränkungen umfassen, die das Wachstum in Deutschland und Europa weiter belasten würden. "Es war kurzsichtig und verantwortungslos, unsere eigene Sicherheit von Swingwählern in den USA abhängig zu machen, das rächt sich jetzt", sagte er. Deutschland müsse kurzfristig massiv in Verteidigungskapazitäten investieren und mit Frankreich und anderen willigen europäischen Partnern vorangehen, um eine europäische Verteidigung aufzubauen. Die demokratischen Parteien in Deutschland sollten zusammenkommen und Verteidigungsinvestitionen von der Schuldenbremse ausnehmen, damit Deutschland und Europa geopolitisch handlungsfähig würden.

Spahn: Bundesregierung nicht auf neue US-Präsidentschaft vorbereitet

Der Vizevorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Jens Spahn (CDU), glaubt nicht, dass die Bundesregierung ausreichend auf die neue US-Präsidentschaft vorbereitet ist. Das sei fatal, da die Sicherheit und der Wohlstand Deutschlands von den USA abhänge, wie er im Deutschlandfunk sagte. "Unsere Sicherheit hängt elementar von den USA ab", sagte er. Ob Donald Trump gut für Deutschland sei, läge an Deutschland selbst und ob es einen starken deutschen Bundeskanzler gebe mit Initiativen. Mit Blick auf China habe man gemeinsame Interessen, aber es gebe auch Unterschiede, da Deutschlands Wirtschaft abhängiger sei von guten Beziehungen zu China.

Donald Trump gewinnt Swing State Pennsylvania - AP

Der US-Republikaner Donald Trump hat den Swing State Pennsylvania gewonnen und steht kurz davor, die Präsidentschaft zu erringen. Nach Hochrechnungen der Associated Press hat der Kandidat in dem Bundesstaat, der zur "blauen Mauer" zählt, einen wichtigen Sieg errungen. Nach Auszählung von 95 Prozent der Stimmen lag Trump bei 51,0 Prozent gegenüber 48,1 Prozent für Harris. Im Jahr 2016 hatte Trump den Bundesstaat knapp gewonnen, im Jahr 2020 jedoch knapp verloren. Pennsylvania war der am stärksten umkämpfte Bundesstaat, da er mit 19 Wahlmännerstimmen der grösste Gewinner unter den sieben umkämpften Bundesstaaten ist. Beide Kandidaten reisten in den letzten Tagen des Wahlkampfs durch den Staat, wobei Harris am Montag mehrere Stopps einlegte.

Fox News erklärt Trump zum Sieger der Wahl

Der US-Sender Fox News hat Donald Trump zum Sieger in Wisconsin erklärt, was den Sender zu der Prognose veranlasste, dass Trump die Präsidentschaft gewonnen hat. Fox News hatte zuvor Trump auch zum Sieger in Pennsylvania erklärt. Das Wall Street Journal stützt sich bei der Wahlvorhersage auf die Associated Press, die Trump weder in Pennsylvania noch in Wisconsin, wo Trump in Führung liegt, zum Sieger erklärt hat.

Mützenich: Trump wohl auf dem Weg zum Durchregieren

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich sieht angesichts der ersten Ergebnisse bei den US-Wahlen Anzeichen dafür, dass die Republikaner von Donald Trump beide Häuser des Kongresses gewinnen und er damit "durchregieren" könnte. "Das bedeutet natürlich auch für die internationale Ordnung auf der einen Seite Effekthascherei und auf der anderen Seite eine Schwächung auch von internationalen Organisationen wie die Vereinten Nationen", sagte Mützenich im ARD-Morgenmagazin. "Europa muss sich einfach darauf einstellen und sich auf sich selbst beziehen und versuchen, stärker zu werden, widerstandsfähiger in viele Richtungen." Man sehe, wie tief die Spaltung in den USA sei. Mit Blick auf die aktuellen Gespräche in der Koalition um den Bundeshaushalt sagte er, dass solch eine Situation dringend verhindert werden müsse.

Redaktion finanzen.ch / Dow Jones Newswires / awp international

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