stocksDIGITAL |
23.11.2013 08:00:00
|
Vorsicht, Hochspannung!
Die heimischen Stromversorger Alpiq und BKW beklagen fallende Umsätze und Gewinne. Die Unsicherheit bezüglich des Atomausstiegs ist gross. Ein Ausblick beim Strommarkt.
Wie die Aktienkursrückgänge von etwa 10 Prozent seit dem Jahresanfang und von rund 25 Prozent seit 2012 zeigen, sehen auch Anleger hohe Risiken im Stromgeschäft. Zu unklar sind die Folgen von Atomausstieg und Energiestrategie 2050. Die Szenarien der Experten für den Strommarkt Schweiz bis 2050 differieren stark. Zwar will der Bundesrat den Energieverbrauch halbieren, doch die Stromnachfrage dürfte eher zunehmen.
Dafür sprechen die steigende Bevölkerung, der Ausbau von öffentlichem Verkehr und Elektromobilität sowie die steigende Zahl von Wärmepumpen. Die ETH Zürich geht in einer Studie davon aus, dass der Stromverbrauch in der Schweiz von 59,0 TWh 2012 bis 2050 auf 66 bis 92 TWh steigen kann. Die Beratungsfirma Prognos hingegen hält in einer Studie, die im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE) erstellt worden ist, einen Rückgang auf 56,3 TWh für möglich.
Unklarheit herrscht auch über den Energiemix. Während die ETH-Experten den Anteil von Wasserkraft am Strombedarf in 40 Jahren etwa gleich hoch sehen wie 2011, nämlich bei 53,7 Prozent, formuliert das BFE ein Ausbaupotenzial um mehr als 10 Prozent. Skeptiker dieser Pläne verweisen darauf, dass die attraktiven – also kostengünstigen – Standorte bei Wasserkraft häufig schon genutzt seien. Ein weiterer Ausbau könnte hohe Kosten verursachen. Sieht das Beratungsunternehmen Ernst Basler + Partner derzeit Gestehungskosten bei bestehenden Speicher- und Laufwasserkraftwerken von 3 bis 10 Rappen pro kWh, so geht das BFE für künftige Neu- und Umbauten von 9 bis 32 Rappen aus.
Eines ist klar: Der Wegfall weniger leistungsstarker Kernkraftwerke führt zu vielen kleinen, dezentralen Stromerzeugern mit neuen technologischen Anforderungen und zu entsprechend nötigen Ausbaumassnahmen der Leitungsnetze. Das BFE rechnet für den Netzausbau bis 2050 mit Kosten in der Höhe von 6,2 bis 15,3 Milliarden Franken. Als Netzbetreiber sind auch Alpiq und BKW betroffen. Insgesamt erwartet der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) bis 2050 Investitionen in Produktion und Netze von 118 bis 150 Milliarden Franken.
Für die Konsumenten gibt es auf jeden Fall steigende Strompreise. Der VSE rechnet bis 2035 mit der Verdopplung der Grosshandelspreise. Ob die Kurse der Versorger mithalten werden, wird sich zeigen. Die Unsicherheit ist gross. Trotz des hohen Abschlags gegenüber dem Buchwert von etwa 35 beziehungsweise 45 Prozent sind Investitionen in Alpiq oder BKW spekulativ. (gp)
Jeden Freitag bringt der kostenlose Newsletter stocksDIGITAL Anlagetipps und Anlagestrategien auf den Punkt. Kurz. Konkret. Interaktiv. Egal ob Einzeltitel, Fonds, ETF oder strukturierte Produkte: Wir analysieren und fassen alles leicht verständlich in einem PDF mit vielen interaktiven Links zusammen. Hier kostenlos downladen.
Weitere Links:
Trump Sieg sorgt für Börsenrallye – Wall Street Live mit Tim Schäfer
Welche Aktien könnten vom Wahlsieg massgeblich profitieren? Dies Erfahren Sie in der heutigen Ausgabe von Wall Street Live.
In unserem zweiwöchigen Format „Wall Street Live“ mit Tim Schäfer behandeln wir Topaktuelle Themen des Marktgeschehens.
👉🏽 https://bxplus.ch/wall-street-live-mit-tim-schaefer/
Inside Trading & Investment
Mini-Futures auf SMI
Meistgelesene Nachrichten
Börse aktuell - Live Ticker
SMI geht fester ins Wochenende -- DAX beendet Handel im Plus -- US-Börsen schliessen höher -- Asiens Börsen letztlich mehrheitlich in RotDer heimische sowie der deutsche Aktienmarkt beendeten den Handel zum Wochenende mit Gewinnen. Die Börsen an der Wall Street notierten fester. Die asiatischen Börsen bewegten sich am Freitag mehrheitlich auf rotem Terrain.
finanzen.net News
Datum | Titel |
---|---|
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
|
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}} |