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26.02.2025 13:03:37

Adecco will zurück auf Wachstumskurs und baut Schulden ab

(Zusammenfassung)

Zürich (awp) - Die Adecco Group hat im Schlussquartal 2024 in einem für Personalvermittler schwierigen Umfeld erneut weniger umgesetzt, gleichzeitig aber weitere Marktanteile gewonnen. Das Management um CEO Denis Machuel sieht im Tagesgeschäft positive Entwicklungen und hofft auf eine baldige Rückkehr zu Wachstum. Derweil soll die Verschuldung abgebaut werden, was an der Börse gut aufgenommen wird.

Von Oktober bis Dezember schrumpfte der Umsatz von Adecco ein weiteres Mal, wie der Konzern am Mittwoch berichtete. Er sank um 4 Prozent auf 5,87 Milliarden Euro und ging, um Währungseffekte und die unterschiedliche Anzahl Arbeitstage bereinigt, organisch um 5 Prozent zurück. Sinkende Umsätze hatte Adecco bereits im zweiten (adj. -2%) und im dritten Quartal (-5%) verbucht.

Das Marktumfeld sei in wichtigen europäischen Märkten wie Frankreich, Grossbritannien oder Deutschland von geopolitischer und konjunktureller Unsicherheit belastet, hielt Machuel im Gespräch mit AWP fest. Die Umsätze sanken da im zweistelligen Prozentbereich. Besonders schwach entwickelte sich etwa das Geschäft mit deutschen Autoherstellern, im Logistikbereich, bei IT-Berufen oder im französischen Gesundheitswesen.

Deutlich besser lief es in Asien-Pazifik (+5%) und Südeuropa (+3%), während die Restrukturierung in den USA (-5%) bald Früchte tragen dürfte. "In den USA sind wir mit dem Turnaround auf Kurs. Insbesondere in Branchen wie High Tech oder Verteidigung verzeichnen wir bereits Zuwächse", sagte Machuel. In der ersten Jahreshälfte dürfte die US-Einheit laut dem CEO wachsen.

Marge unter Druck

Die tieferen Einnahmen drückten auf die Ergebnisse durch: So fiel der um Einmaleffekte bereinigte Betriebsgewinn auf Stufe EBITA im Schlussquartal um 29 Prozent auf 187 Millionen Euro. Die entsprechende Marge rutschte weiter - wenn auch nur noch leicht - auf 3,2 Prozent ab, nach 3,3 Prozent im dritten Quartal und 4,3 Prozent im Vorjahreszeitraum.

Als Profitabilitätsstütze dienten laut Machuel die von Adecco rigoros umgesetzten Sparbemühungen. Im Vergleich zum Basisjahr 2022 hat der Konzern netto 174 Millionen Euro an administrativen Kosten eingespart und das Ziel von 150 Millionen somit übertroffen.

Unter dem Strich verdiente der Konzern mit 73 Millionen derweil 6 Prozent mehr. Sowohl einmalige Kosten wie auch Abschreibungen oder die Zinsbelastung fielen geringer aus als noch im Jahr davor. Und der operative Geldfluss nahm auf 491 Millionen (VJ 317 Mio) zu.

Deutlich weniger Dividende

Über das Gesamtjahr hinweg sank der Umsatz um 3 Prozent auf 23,1 Milliarden Euro, der bereinigte EBITA gab um 14 Prozent auf 541 Millionen und der Reingewinn um 7 Prozent auf 303 Millionen nach. Den Aktionärinnen und Aktionären will die Gruppe nur noch 1,00 Franken je Aktie als Dividende ausschütten nach zuvor 2,50 Franken.

Dabei wurde die Dividendenpolitik angepasst: Künftig fällt bei der Zielbandbreite zur Ausschüttungsquote (40-50%) die Untergrenze weg. Damit will Finanzchef Coram Williams den Weg zur Senkung der Verschuldung frei halten. Konkret soll die Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA bis Ende 2027 auf unter 1,5x (2024: 2,8x) fallen. Gleichzeitig fliesse weiteres Geld in profitables Wachstum, sagte Williams.

Für die Dividendensenkung und die "Aufweichung" des Ausschüttungsziels wird Adecco an der Börse nicht abgestraft, vielmehr erholt sich der Aktien-Kurs bis Handelshälfte um knapp 10 Prozent auf 25 Franken von den Einbussen der letzten Monate. Die Stärkung der Bilanz sei für die Zukunft der Gruppe ein wichtiger Schritt, hiess es im Handel. Positiv werden auch der starke Geldfluss und die leicht über den Erwartungen liegenden Kennzahlen bewertet.

mk/rw

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