Kursziele zusammengestrichen |
23.02.2022 23:54:00
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Aluflexpack-Aktie im Abwärtssog: Deshalb ziehen Analysten bei dem Schweizer Industriewert die Reissleine
Für Aluflexpack läuft es gerade alles andere als rosig. Innerhalb eines Jahres hat die Aktie des Verpackungsspezialisten die Hälfte an Wert verloren. Auch Analysten streichen ihre Kursziele zusammen. Das läuft schief bei dem Schweizer Nebenwert.
• Nach guten Zahlen in 2020 folgt mittlerweile eine Trendwende
• Analysten streichen Kursziele zusammen
Die Aluflexpack-Aktie steht derzeit unter keinem guten Stern. So ging es seit Jahresbeginn mehr als 19 Prozent abwärts auf nunmehr 19,30 Schweizer Franken. Schaut man auf die Kursentwicklung innerhalb eines Jahres, ging es für das Papier des Verpackungsspezialisten gar 50 Prozent abwärts. Doch was läuft schief bei dem Schweizer Nebenwert?
Lang ist das Unternehmen noch nicht an der SIX notiert: Ende Juni 2019 ging es für das im aargauischen Reinach ansässige Unternehmen auf das Börsenparkett. Zuvor gehörte Aluflexpack allein der Industriegruppe Montana Tech Components. Aktuell sind noch 53,6 Prozent in der Hand der AG. Insbesondere im Jahr 2020 stieg der Hersteller von Verpackungslösungen in der Gunst der Anleger. So konnte in jedem Quartal ein solides Wachstum verzeichnet und letztlich im Gesamtjahr das obere Ende der erst kurz vor Jahresende angehobenen Prognose erreicht werden. So stellte die Aluflexpack-Aktie wenige Tage nach der Bekanntgabe der überaus positiven Umsatzzahlen zum Geschäftsjahr 2020 auch ein Rekordhoch bei 42,20 Schweizer Franken auf.
Negativeffekte der Corona-Pandemie belasten
In 2021 schlugen dann jedoch Negativeffekte durch die Corona-Pandemie zu, um welche der Verpackungsspezialist im ersten Jahr der COVID-19-Krise noch gut herumgekommen war. Zur Quartalsvorlage des dritten Jahresviertels 2021 konnte der Umsatz zwar erneut gesteigert werden, allerdings gab der damalige Aluflexpack-Finanzchef Johannes Steurer ebenfalls bekannt, dass die anziehenden Rohstoffkosten zu einem herausfordernden Umfeld beisteuern würden, weshalb der Ausblick in puncto Umsatz und Ergebnis 2021 nach unten angepasst wurde.
Kommen wir nun zu den jüngsten Zahlen, die Anfang Februar 2022 veröffentlicht wurden und einen Überblick für das Gesamtjahr 2021 offenbarten. Hier konnte der Verpackungshersteller seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 11,1 Prozent auf 266,1 Millionen Euro steigern, was leicht über den Analystenvorabschätzungen von 265,7 Millionen Euro lag.
Aluflexpack wird vorsichtig
Allerdings war es der vorsichtige Ausblick, der Aluflexpack-Investoren so gar nicht schmeckte. So verlautete Steurer, der seit dem 1. Januar 2022 das Unternehmen leitet, dass das Jahr 2022 als "Übergangsjahr" betrachtet werden solle, in dem einige Herausforderungen auf den Verpackungshersteller zukommen würden: "Die Inflationsdynamik an vielen Rohstoffmärkten und das Auseinanderklaffen von Angebot und Nachfrage betrifft Unternehmen in vielen Wirtschaftsbereichen - und kurzfristig auch uns. Daher sehen wir das Jahr 2022 als ein Übergangsjahr, in dem wir uns weiter darauf konzentrieren werden, die Auswirkungen der gestiegenen Kosten zu minimieren".
Konkret gab Aluflexpack bekannt, für 2022 ein EBITDA von 35 bis 40 Millionen Euro zu erwarten. In 2021 wird dies mit voraussichtlich 40 bis 41,5 Millionen Euro noch etwas mehr betragen (das vollständige Ergebnis wird am 17. März nach Börsenschluss veröffentlicht). Die Abwärtstendenz ist deutlich erkennbar.
Analysten streichen Kursziele zusammen
Dies hat nun auch verschiedene Analystenhäuser dazu animiert, ihre Kursziele für die Aluflexpack-Aktie nach unten anzupassen. So strich die Privatbank Berenberg ihres von zuvor 37 auf nun 23 Schweizer Franken zusammen und bekräftigte das Hold-Rating. Wie Berenberg-Analyst Gerhard Orgonas laut cash schreibt, sei die Bilanz für 2021 zwar besser als zuvor prognostiziert ausgefallen, die hohen Energie- und Materialkosten würden den Ausblick für dieses Jahr jedoch deutlicher belasten als erwartet. Daneben enttäusche insbesondere das angestrebte EBITDA, was Orgonas dazu veranlasste, seine Margen-Prognose auf mittlere und lange Sicht nach unten zu korrigieren.
Die Privatbank steht mit ihrer Einschätzung nicht alleine da. Auch das US-Analysehaus Jefferies sah sich im Zuge der Jahresvorlage dazu gezwungen, das Kursziel deutlich zu reduzieren. Wie cash berichtet, sei dieses von 45 auf 25 Franken gesenkt worden, das Rating blieb auch hier bei "Hold".
Jefferies-Experte Alexander Thiel verwies in seiner Analyse ebenfalls auf die hohen Rohstoffkosten und senkte dementsprechend seine EBITDA-Prognose für das laufende Jahr sowie 2023 um ein Viertel respektive 23 Prozent. Noch deutlicher strich er jedoch die EPS-Erwartungen zusammen. Diese reduzierte er um 60 beziehungsweise 28 Prozent.
Wie es nun für die Aluflexpack-Aktie tatsächlich weitergeht, bleibt abzuwarten, insbesondere angesichts des aktuell ohnehin schon schwierigen Marktumfeldes.
Redaktion finanzen.ch
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