Kräftiges Aufwärtspotenzial |
13.04.2021 23:38:00
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Bank of America hebt Kursziele für US-Banken an: Beginn einer "Renaissance der Banken"
Banken-Aktien sind im Zuge der Corona-Pandemie deutlich unter die Räder gekommen. Doch seit einigen Monaten geht es nun wieder aufwärts. Analysten der Bank of America glauben, dass der Sektor auch nach dem jüngsten Kursplus noch Luft nach oben hat und sprechen gar vom Beginn einer "Bank-Renaissance".
• Aktuell frühes Stadium einer "Renaissance der Banken"
• Analystin: Mehrere Gründe sprechen bei Banken-Aktien für bullishe Zukunft
Von ihrem Einbruch zu Beginn der Corona-Krise im vergangenen Jahr haben sich zahlreiche Banken-Aktien inzwischen wieder erholt. Seit Jahresbeginn verzeichnete so etwa der Branchen-Index KBW Nasdaq Bank Index ein Plus von fast 26 Prozent. Doch das dürfte noch lange nicht alles gewesen sein. "Wir glauben, dass der Sektor noch Luft nach oben hat", schreibt die Bank of America mit Blick auf den Index in einer Analyse, die unter anderem "Markets Insider" vorliegt. Daher hat das Team rund um Analystin Erika Najarian auch die Kursziele für mehrere US-Banken angehoben - und zwar im Schnitt um rund 11 Prozent.
Analystin empfiehlt US-Banken zum Kauf
Für mehrere US-Banken wurden dabei Kaufempfehlungen ausgesprochen und die Kursziele deutlich angepasst. So traut die Analystin der Aktie von JPMorgan nun einen Kurs von bis zu 181 US-Dollar zu, nach bisher 163 US-Dollar. Ausgehend vom Schlusskurs an der NYSE vom 9. April entspricht das einem möglichen Plus von 15,8 Prozent. Das Kursziel für Wells Fargo wurde von 39 US-Dollar auf 43 US-Dollar angehoben - daraus ergibt sich auf Basis des Schlusskurses vom 9. April ein Aufwärtspotenzial von rund 6,2 Prozent. Für die Citigroup bestätigte die Bank of America das Kursziel von 100 US-Dollar. Dieses liegt etwa 38,1 Prozent über dem Schlusskurs von Freitag. Insgesamt impliziert die Studie von BoA-Analystin Najarian für große Banken laut "Markets Insider" ein Aufwärtspotenzial von rund 21 Prozent, kleinen und mittelgroßen Banken wird daneben im Schnitt ebenfalls ein Aufwärtspotenzial von rund 20 Prozent attestiert.
Die Aktie der Citigroup gehört für Analystin Najarian laut "Benzinga" dabei zu den Top-Picks unter den Banken mit großer Marktkapitalisierung, neben den Papieren von M&T und Fifth Third Bancorp. Bei den kleineren und mittelgroßen Banken-Aktien sind für die BoA-Expertin die Titel von East West Bancorp, Signature Bank und First Horizon die erste Wahl.
Bank of America sieht mehrere Gründe für "Bank-Renaissance"
"Wir befinden uns in einer frühen Phase der Bank-Renaissance", heißt es laut "Markets Insider" in der Studie der Bank of America als Begründung für die bullishe Sichtweise. Anders als zur Zeit der globalen Finanzkrise vor rund zehn Jahren besäßen die Banken trotz des wirtschaftlichen Schocks der Pandemie heute viel gesündere Bilanzen. So seien alle von der Bank of America abgedeckten Institute im Gesamtjahr 2020 profitabel geblieben, heißt es in der Analyse weiter. In naher Zukunft dürften zudem mehrere Faktoren dafür sorgen, dass es für die Geschäfte der US-Banken weiter bergauf geht.
Analystin Erika Najarian identifiziert dabei vor allem drei Faktoren, die sie darauf schließen lassen, dass es für die Bankentitel in den nächsten Wochen und Monaten weiter nach oben gehen dürfte. An vorderster Stelle nennt sie dabei laut "Markets Insider" die wirtschaftliche Erholung in den USA, die zunehmend an Schwung gewinnt und durch das billionenschwere US-Konjunkturpaket noch eine "Turboaufladung" erhalten dürfte. Laut "Benzinga" erwartet die Bank of America in den USA für 2021 ein BIP-Wachstum von 6,5 Prozent. Eine stärkere Wirtschaft ist auch von Vorteil für die Banken, da sich Unternehmen aufgrund der besseren Aussichten dann in der Regel auch wieder mehr Geld leihen, um ihre Geschäftstätigkeiten auszubauen. Den Finanzhäusern käme dabei auch der Renditeanstieg bei zehnjährigen US-Staatsanleihen zugute, den Najarian als zweiten Grund für ihre bullishe Einstellung nennt. Die Ökonomen der Bank of America haben laut "Markets Insider" kürzlich ihre Prognose für die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen zum Jahresende 2021 von 1,75 Prozent auf 2,15 Prozent angehoben. Da die Zinsen für kurzfristige Schulden weiter um Null bleiben dürften, würde sich somit die Renditelücke zwischen kurzfristigen und langfristigen Schulden weiter vergrößern. Für Banken ergibt sich daraus ein lukratives Geschäft, wie die US-Seite "Barron's" schreibt. So würden die Banken für ihre Einlagen oder selbst geliehenes Geld lediglich die kurzfristigen Zinssätze zahlen, könnten das Geld aber für bis zu 30 Jahre an Kunden verleihen - natürlich dann zu den entsprechend höheren Zinssätzen. Daneben weist "Markets Insider" darauf hin, dass auch Hypotheken, Autokredite und andere Kreditprogramme an die Renditen langlaufender US-Staatsanleihen gekoppelt seien. Die Banken verdienen somit an diesen Krediten mehr, wenn diese Renditen klettern.
Als dritten Grund, der für das Aufwärtspotenzial der Banken-Aktien spricht, beruft sich BoA-Expertin Najarian laut "Barron's" auf Gespräche mit Insidern aus der Bankenindustrie, deren Aussagen darauf schließen lassen würden, dass die Finanzinstitute die allgemeinen Gewinnschätzungen für 2021 übertreffen könnten. Dafür sprächen ein "stärkeres Kreditwachstum, robuste Zuflüsse bei den Einlagen und eine Kernzinsmarge, die den Einfluss der niedrigen Zinsen zum Großteil einkalkuliert" habe.
Redaktion finanzen.ch
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