"Problem-Bank" |
20.05.2018 20:47:00
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Kursziele fallen: Analysten nehmen die Deutsche Bank-Aktie ins Visier
Die Liste der negativen Analystenkommentare zur Aktie der Deutschen Bank ist lang. Die extreme Unsicherheit über die zukünftige Geschäftsentwicklung des Geldhauses ruft nun sogar die grossen Ratingagenturen auf den Plan.
Hedgefonds machen Druck
Rechtzeitig zur Hauptversammlung des Kreditinstituts meldet sich nun auch noch ein aktivistischer Investor zu Wort. Leerverkäufer und Star-Investor Steve Eisman nennt das Institut eine "Problem-Bank" und empfiehlt Anlegern auf einen Kursverfall der Anteilsscheine zu spekulieren. Mit dieser Einschätzung ist Eisman jedoch längst nicht mehr alleine. Auch Ray Dalio wettet mit seinem Bridgewater Hedgefonds gegen die Bank. Leerverkäufe im großen Stil betreiben unterdessen auch die Experten des AQR Capital Management. Dessen ungeachtet fällen nun jedoch auch Analysten und Ratingagenturen ein verheerendes Urteil über die Bank.
"Es muss sich etwas ändern, nur was?"
Mit einem Kursziel von acht Euro hat die britische Investmentbank Barclays die Deutsche Bank-Aktie nun in ihre Bewertung aufgenommen. Die von Analyst Amit Goel veröffentlichte Studie zur Aktie trug dabei den passenden Titel - "Es muss sich etwas ändern, nur was?". Seiner Einschätzung nach wird es der Bank in den kommenden Jahren nicht gelingen, eine Rendite oberhalb der drei Prozent zu erreichen. Im Gegensatz zu Goel setzte Société Générale Analyst Andrew Lim das Kursziel für die Aktie schon am 27. April auf acht Euro herunter. Ihm sind hierbei gerade die Pläne des neuen Vorstandsvorsitzenden Christian Sewing ein Dorn im Auge. Lim sieht die Zielsetzung des neuen Managements mit Sorge und verweist auf die großen Risiken durch eine Neuaufstellung der Bank. Mit einem fast 30-prozentigen Abstand zum gegenwärtigen Preis der Aktie ist das Kursziel von Goel und Lim jedoch das pessimistischste in der Branche.
Kursziele fallen unter die 10-Euro-Marke
Neben den Experten von Barclays und Société Générale hat auch der Citigroup Analyst Andrew Coombs die Aktie auf "Sell" belassen. Sein Kursziel beläuft sich dabei jedoch auf 8,30 Euro pro Anteilsschein. Coombs begründet seine Einschätzung vor allem mit den zunehmend schwachen Erträgen aus dem Investmentbanking. Enttäuscht über die Ankündigungen des neuen Führungsteams der Bank waren unterdessen auch die Experten der Oddo Seydler Investmentbank. Sie stuften die Anteilsscheine von "Neutral" auf "Sell" herab und senkten das Kursziel von 11,00 Euro auf 9,40 Euro. Diese Einschätzung schreibt der Aktie somit noch ein Drawdown-Potenzial von über 16 Prozent zu.
50/50 Risiko für Herabstufung
Neben negativen Analystenkommentaren und aktivistischen Investoren erhöhen nun auch die Ratingagenturen den Druck auf die Bank. So hat Standard & Poors die Aktie der Deutschen Bank nach dem Vorstandschefwechsel vorsorglich auf die Beobachtungsliste für eine zukünftige Herabstufung gesetzt. S&P-Analyst Giles Edwards sagte diesbezüglich gegenüber Reuters: "Wir wollen sehen, dass die Umsetzung der Strategie nicht länger dauert als ursprünglich erwartet, dass es nicht teurer wird und dass sie glaubhaft ist". Unterdessen liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Herabstufung "bei mindestens 50 Prozent", so Edwards weiter. Neben S&P prüft auch Moodys eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit. Auch Peter Nerby, Analyst bei Moody´s, sieht die prognostizierten Gewinnerwartungen des Kreditinstituts eher skeptisch. "Wenn wir zu dem Schluss kommen, dass das Ziel innerhalb eines angemessenen Zeitraums nicht erreichbar ist, dann könnte das Rating zu hoch sein", so der Moody´s-Analyst.
BBB+ in Gefahr?
Nicht zuletzt prüft auch die drittgrößte Ratingagentur Fitch die Bonität der Deutschen Bank. Mit einer Herabstufung im September 2017 auf "BBB+" schätzt Fitch die Kreditwürdigkeit der Deutschen Bank jedoch schon jetzt um eine Note schlechter ein, als S&P und Moody´s. Mit der Herabstufung im September hat Fitch somit schon auf das schwach prognostizierte erste Quartal 2018 reagiert.
Drei Stufen vor Junk-Level
Die drei großen Ratingagenturen sehen die Kreditwürdigkeit der Deutschen Bank gegenwärtig nur noch auf einem Niveau, welches drei beziehungsweise vier Stufen vor dem gefürchteten Non-Investment-Grade-Level gehandelt wird. Jedoch gibt es derzeit keine Anzeichen dafür, dass die Deutsche Bank in absehbarer Zeit als "Fallen Angel" gehandelt werden sollte.
Chancen nach dem Kursdebakel?
Längst nicht alle Analysten sehen die Anteilsscheine der Deutschen Bank in einem so schlechten Licht wie die Ratingagenturen und die Experten von Barclays und Co. So tendiert Analyst Philipp Häßler der Investmentbank equinet AG zu einer Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 14 Euro. In seiner Studie kürzt Häßler zwar seine Gewinnschätzung für das kommende Jahr, jedoch deutet er den auferlegten Schrumpfkurs des Investmentbankings als positive Nachricht. Auch Analystin Magdalena Stoklosa von Morgan Stanley traut der Aktie einiges mehr zu, sie erhöhte das Kursziel von 12,50 auf 12,60 Euro. Trotz dieses 12-prozentigen Kurspotenzials belässt sie ihre Einstufung jedoch auf "Equal-weight".
Hoffnung auf 12-Euro-Marke
Mit einem Kursziel von 12 Euro und einer Einstufung auf "Neutral" oder "Sector Perform" sorgen auch die Experten der UBS, Credit Suisse Suisse und RBC Capital Markets für Hoffnung auf gut sechs Prozent höhere Kurse.
Pierre Bonnet / finanzen.ch
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