HYVIA geht an den Start |
12.06.2021 22:03:00
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Renault und Plug Power gründen Wasserstoff-Joint-Venture
Wasserstoff gilt vielen Branchenbeobachtern zufolge als der Antrieb der Zukunft. Das hat den französischen Automobilbauer Renault dazu veranlasst, mit dem Weltmarktführer für schlüsselfertige Wasserstofflösungen, Plug Power, ein Gemeinschaftsunternehmen zu gründen.
• Gemeinschaftsunternehmen jeweils zu 50 % im Besitz der Partner
• Erste Fahrzeuge schon für Ende 2021 geplant
Angekündigt wurde die Zusammenarbeit bereits zum Jahresstart, jetzt setzten der Automobilkonzern Renault und Plug Power ihre Pläne um und gründeten ein Joint Venture.
"HYVIA" auf den Weg gebracht
Der Name des Gemeinschaftsunternehmens, das sich zu gleichen Teilen im Besitz der beiden Partner befindet, lautet "HYVIA", was sich aus "HY" für Wasserstoff sowie dem lateinischen Wort "VIA", was übersetzt "Straße" bedeutet, zusammensetzt. Dabei ist der Name offenbar Programm, denn beide Unternehmen sehen "HYVIA" als "einen neuen Weg in Richtung kohlenstoffarmer Mobilität".
Konkret soll HYVIA im Kern "die Entwicklung und Einführung von schlüsselfertigen Wasserstoff-Mobilitätslösungen im Sinne eines kompletten Ökosystems" verantworten, heißt es in einer offiziellen Pressemitteilung von Renault. Im Fokus stünden daher leichte Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb, Ladestationen und die Versorgung mit regenerativ erzeugtem Wasserstoff. Darüber hinaus will man im Rahmen des Joint Venture auch die Wartung und das Management von Fahrzeugflotten angehen.
Renault-Brennstoffzellenfahrzeuge schon Ende 2021 auf den Strassen
Der Zeitplan scheint dabei eng gesteckt: Die ersten drei Brennstoffzellenfahrzeuge, die auf dem Renault Master basieren sollen, will man schon Ende 2021 in Europa an den Start bringen.
Renault verfügt bereits über eine E-TECH-Technologie, die durch die integrierte Wasserstofftechnologie von HYVIA ergänzt werden soll. Der Autobauer erhofft sich in diesem Zusammenhang eine Ausweitung der Fahrzeugreichweite auf 500 Kilometer, zudem soll sich die Ladezeit auf drei Minuten verringern. Für Renault sind Wasserstoff-Brennstoffzellen eigenen Angaben zufolge die "geeignete Energielösung", um das Reichweiten- und Betankungszeiten-Problem insbesondere im Bereich leichtere Nutzfahrzeuge zu lösen.
Leitung übernimmt ein Franzose
An der Spitze von HYVIA soll mit David Holderbach ein alteingesessener Renault-Manager stehen. Seit rund 20 Jahren ist der Franzose bei dem Autobauer in den Bereichen Strategie, Produkt und internationaler Vertrieb tätig.
Der Hauptsitz des neu gegründeten Unternehmens wird sich in Villiers-Saint-Frédéric befinden, wo man auch die Forschungs- und Entwicklungsteams ansiedeln will. Darüber hinaus seien drei weitere Standorte geplant, die sich ebenfalls in Frankreich befinden. Gebaut werden die brennstoffbetriebenen Renault Master-Fahrzeuge im Werk Batilly, heißt es im Rahmen der Pressemitteilung weiter.
Grüner Energiemix im Blick
Für den Renault-Chef Luca de Meo ist HYVIA nicht nur eine Möglichkeit, das operative Geschäft zu stärken. "Als Pionier im Bereich der neuen Energien und europäischer Marktführer bei leichten Elektro-Nutzfahrzeugen verfolgt die Renault Group mit der Gründung von HYVIA das Ziel, bis 2030 den grünsten Mix auf dem Markt zu haben. Dieses Joint Venture integriert auf einzigartige Weise das gesamte Ökosystem der Wasserstoffmobilität, vom Fahrzeug über die Infrastruktur bis hin zu schlüsselfertigen Dienstleistungen für die Kunden. Die Entwicklung dieser wegweisenden Technologie wird es uns ermöglichen, unsere industrielle Basis zu stärken und in Frankreich neue wertschöpfende Aktivitäten in diesem vielversprechenden Segment aufzubauen", wird der CEO in der Pressemitteilung zitiert.
Redaktion finanzen.ch
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