Ölpreisprognose |
03.01.2018 19:31:00
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Steigende Ölpreise 2018: Diese Öl-Aktien rücken nun in den Fokus
So mancher Analyst deutet die jüngste Rally der Rohölpreise als gelungenen Turnaround des Sektors. Eine solche Einschätzung dürfte 2018 auch die Kurse bestimmter Öl-Aktien beflügeln.
Ölpreisentwicklung
In der Tat stiegen die Preise für die Rohstoffsorten Brent und WTI seit Beginn des dritten Quartals enorm an. Die Nordsee Sorte Brent verteuerte sich in den vergangenen drei Monaten um knapp 16 Prozent. Die US-amerikanische Rohölsorte West Texas Intermediate legte im gleichen Zeitraum rund 15 Prozent zu. Bezieht man sich auf die dramatischen Tiefkurse im Sommer 2017 fallen die Preissteigerungen noch extremer aus. Die Ölsorte Brent markierte ihr Jahrestief am 21. Juni 2017 bei 44,82 US-Dollar. Gegenwärtig steht der Preis für ein Barrel (159 Liter) Brent bei rund 67,00 US-Dollar, was einer Preissteigerung von über 48 Prozent gleichkommt. Ebenfalls am 21. Juni 2017 markierte die US-Sorte WTI ihr Jahrestief bei 42,53 US-Dollar pro Barrel. Momentan steht der Preis für ein Barrel Rohöl der Sorte WTI bei rund 60 US-Dollar. In Bezug auf den Jahrestiefkurs kletterte der Barrel-Preis für WTI rund 41 Prozent in die Höhe.
Gründe für die Erholungsrally
Gründe für die anziehenden Preise am Ölmarkt sind unterschiedlicher Natur. Zum einen sorgte der erhebliche Rückgang des US-amerikanischen Rohölbestands für eine Abflachung des massiven Überangebots und zum anderen zeigten die Förderkürzungen der OPEC-Staaten ihre Wirkung. Die Organisation erdölexportierender Länder einigte sich am 30. November auf eine erneute Produktionskürzung, welche bis Ende 2018 bestehen soll. Um den Ölpreis auf ein gewinnbringendes Niveau zu bringen vereinbarte das Ölkartell und Russland eine Drosselung des Angebots in Höhe von 1,8 Millionen Barrel pro Tag. Die OPEC-Mitgliedsländer und Russland produzieren zusammen etwa 40 Prozent des weltweiten Rohöls.
Trotz dieser aktuellen Tendenz erhöht die OPEC ihre Angebotsprognose für das Jahr 2018. Demnach sollen gerade die Nicht-OPEC-Staaten für eine höhere Produktion sorgen. Laut dem Dezember-Bericht der OPEC könnte die US-Produktion im Jahr 2018 um 180.000 Barrel pro Tag ansteigen. Die Vereinigten Staaten von Amerika würden somit insgesamt rund 1,05 Millionen Barrel Öl pro Tag produzieren.
Weitere Förderkürzung wahrscheinlich
Durch die gestiegene Produktion der Nicht-OPEC-Staaten könnte das Ölkartell ihre Förderkürzungen sogar noch weiter ausweiten. In diesem Zusammenhang sagte eine Rohstoffanalyst von JP Morgan: "Wir gehen davon aus, dass die OPEC im Juni oder möglicherweise im November ihre Förderkürzung bis zum Ende des ersten Quartals 2019 verlängert, das derzeitige Abkommen läuft ursprünglich nur bis Ende 2018." Eine weitere Ausdehnung der Förderkürzungen könnte die Rohölpreise nachhaltig stützen.
Favoriten der Analysten
Eine fortwährende Unterstützung der OPEC lässt auch die Einschätzung der Analysten für die Aktien aus dem Sektor positiver ausfallen. Die aktuellen Favoriten sind hierbei Resolute Energy, Cimarex Energy, Enterprise Products Partners und Phillips 66. Aufgrund des positiven Ausblicks können Investoren jedoch auch einen Blick auf die großen Player der Brache wie ExxonMobil, Royal Dutch Shell, BP, Chevron, Total und Eni richten.
Resolute Energy
Resolute Energy steht auf Jahressicht aktuell noch rund 25 Prozent im Minus, jedoch könnten stabile Ölpreise und ein neues Bohrprojekt schnell für höhere Kurse sorgen. Resolute unterhält einige der besten Horizontalbohrungen im Delaware-Becken in Reeves County Texas. Auf einer Fläche von rund 81 Quadratkilometern unterhält Resolute Energy aktuell rund 350 Bohrlöcher. Derzeit testet das Unternehmen weitere Bohrstandorte. Jede weiteren fünfzig Bohrlöcher in diesem Gebiet könnten die Bewertung der Aktie um zwei US-Dollar erhöhen. Des Weiteren ist es durchaus möglich, dass das Unternehmen 2018 aufgrund seiner niedrigen Bewertung zum Übernahmeziel eines größeren Produzenten wird.
Enterprise Products Partners
Betrachtet man die Jahresperformance der Anteilsscheine von Enterprise Products Partners stehen diese auf US-Dollarbasis lediglich 1,8 Prozent im Minus. Durch die massive Aufwertung des Euro im vergangenen Jahr verzeichnen Investoren aus Europa jedoch ein Minus von knapp 15 Prozent. Das Unternehmen wurde 1968 als Großhändler von Natural Gas Liquids (NGLs) gegründet. Heute ist der Konzern in den Sparten Gas- und Öltransport sowie Gasexploration tätig. Analysten gehen in den nächsten Jahren von einem stark steigenden Verbrauch von Flüssiggas aus, dieser Trend könnte auch der Aktie neuen Schwung verleihen. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet bezahlt Enterprise Products aktuell eine Dividende in Höhe von 1,69 US-Dollar was beim aktuellen Börsenkurs von 26,40 US-Dollar pro Aktie einer Dividendenrendite von 6,4 Prozent gleichkommt.
Cimarex Energy
Die Anteilsscheine von Cimarex Energy stehen auf Jahressicht rund 11 Prozent im Minus. Das Unternehmen wurde 2002 gegründet und hat seinen Firmensitz in Denver im US-Bundesstaat Colorado. Der Erdölproduzent bearbeitet eines der beliebtesten Fördergebiete der USA. Im sogenannte STACK und SCOOP Ölfeld in Oklahoma lässt sich das Rohöl relativ einfach fördern. STACK ist hierbei eine Akronym für Sooner Trend Anadarko Basin Canadain und Kingfisher und SCOOP steht für South Central Oklahoma Oil Provice. Die Bearbeitung und Ausbeutung dieser Ölfelder bietet eine der besten Renditen in der Region und überzeugt durch seine große Lagermenge.
Phillips 66
Im Zweifelsfall mit Warren Buffett gehen. Dieser Satz ist in der Regel wahr, obwohl das Orakel von Omaha in der Vergangenheit wegen seiner Energieinvestitionen kritisiert wurde. Jedoch ist Buffetts Investition in Phillips 66 seit September 2016 unverändert. Mit seiner Holding Berkshire Hathaway hält Buffett aktuell 15 Prozent am US-Energiekonzern. Im Gegensatz zu den zuvor genannten Konzernen stehen die Anteilsscheine von Phillips 66 schon heute gut da. An der New Yorker Börse ist die Aktie aktuell über 17 Prozent im Plus. Mit einem Kursplus von rund 231 Prozent hat sich die Investition in den Raffineriebetreiber auch für Buffett ausgezahlt. Die Anzahl der Analysten, welche die Aktie weit über der aktuellen 100-Dollar-Marke sehen, ist jedoch überschaubar.
Pierre Bonnet / finanzen.ch
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