23.12.2024 10:09:36
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VW-Chef: Abbau entspricht zwei bis drei Werken - Aktie mau
(Ausführliche Fassung)
WOLFSBURG (awp international) - Die Sparpläne von Volkswagen entsprechen VW -Chef Oliver Blume zufolge vom Umfang her einer Verringerung der Produktionskapazität um mehrere Werke. "An der Kapazitätsanpassung führte kein Weg vorbei. Sie wäre mit verschiedenen Mitteln erreichbar gewesen. Die jetzt vereinbarte Lösung mit Abbau der Kapazitäten an verschiedenen Standorten entspricht dem Produktionsumfang von zwei bis drei grossen Werken", sagte Blume der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Die im Dax notierte VW-Vorzugsaktie geriet am Montag unter Druck.
Das Papier notierte nach Handelsbeginn 1,3 Prozent im Minus bei 87,68 Euro. Der Kurs hatte im April sein Jahreshoch bei 128,60 Euro erreicht und war mit der schlechten Lage in der Branche und dem Streit um den Kapazitätsabbau im Herbst bis auf unter 80 Euro gefallen. Der Marktwert des gesamten Unternehmens - zweitgrösster Autokonzern der Welt gemessen an verkauften Fahrzeugen - lag zuletzt bei unter 45 Milliarden Euro.
Die Einigung zwischen dem Konzern und der Gewerkschaft sei ein willkommener Schritt, hiess es von den Experten von JPMorgan. Die Ergebnisse blieben hinter den ursprünglichen Ambitionen des Managements und auch hinter den Erwartungen des Marktes zurück, schrieb jedoch Analyst Philippe Houchois von der US-Bank Jefferies. Er vermisse auch eine Dringlichkeit des Handelns bei VW angesichts einer sich rasch ändernden Automobilindustrie. Auf kurze Sicht positiv sei aber, dass drohende Arbeitskämpfe im Januar nun wohl vermieden würden.
So sah es hinsichtlich vermiedener Streiks auch UBS-Experte Patrick Hummel - für VW und für direkte Zulieferer. Allerdings dürfte das Ergebnis am Markt gedämpft aufgenommen werden, denn das Management habe Erwartungen einer aggressiveren Restrukturierung mit schnelleren Einsparungen geweckt, so Hummel. Es dürfte womöglich mindestens zwei Jahre dauern, bis sich die Sparmassnahmen auch tatsächlich in den Gewinnen bemerkbar machten.
In den Verhandlungen mit der IG Metall war zuvor von VW über Werksschliessungen verhandelt worden - diese bleiben dem Kompromiss nach zunächst aus. Allerdings kommen auf verschiedene Standorte gravierende Änderungen zu. Volkswagen will künftig mit gut 35.000 Beschäftigten weniger auskommen und über 700.000 Autos im Jahr weniger produzieren.
Die Wolfsburger wollen bis 2030 mehr als 35.000 Stellen sozialverträglich abbauen. VW spart durch die Arbeitskostenentlastung nach eigener Aussage 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Zudem sagte der Konzern eine neue Beschäftigungssicherung bis 2030 zu.
Blume schwört sein Unternehmen auf einen langfristigen Sparkurs ein - wünscht sich aber auch Unterstützung der Politik: "Deutschland braucht einen Aufbruch - weg vom Standstreifen zurück auf die Überholspur", sagte er der "FAZ". "Wichtig sind zum Beispiel: geringere Abgaben, Abbau bürokratischer Hürden, bezahlbare Energie, Sicherheit bei Förderzusagen."/swe/men/lew/mis
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