Berkshire-CEO in the making |
28.11.2024 06:33:00
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Zukünftiger Berkshire Hathaway-Chef: Wer ist eigentlich Warren Buffetts Nachfolger Greg Abel?
Warren Buffett leitet seit Jahrzehnten die Geschicke seiner Investmentholding Berkshire Hathaway. Auch in hohem Alter will der Milliardär seinen Führungsposten weiter ausüben. Für den Fall der Fälle hat Buffett aber vorgesorgt und einen Nachfolger präsentiert. Das ist der Mann, der den bekanntesten Investor der Welt eines Tages beerben soll.
• Greg Abel bekommt den Vorzug vor Ajit Jain
• Buffett-Nachfolger durch harte Arbeit an die Spitze
Warren Buffett hat auf die immer wieder aufkommende Frage nach einem Nachfolger bei Berkshire Hathaway Nägel mit Köpfen gemacht: "Die Unternehmensführung ist sich einig, dass Greg das Ruder morgen früh übernehmen würde, sollte mir heute Abend etwas passieren", erklärte der US-Milliardär gegenüber CNBC. Gemeint ist Greg Abel, ein Mitglied des Verwaltungsrates bei Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway, der unter Beobachtern schon länger als potenzieller Buffett-Nachfolger gilt, falls der inzwischen über 90 Jahre alte Starinvestor sein CEO-Amt nicht mehr ausüben kann. Abel wird dabei in gewaltige Fussstapfen treten.
Greg Abel - Durch harte Arbeit an die Spitze von Berkshire
Gregory Edward Abel wurde am 1. Juni 1962 in Edmonton, Alberta, in Kanada geboren. Über seine Kindheit ist nur wenig bekannt, dem Vernehmen nach soll er in einem Arbeiterviertel gross geworden sein und in seiner Freizeit regelmässig Hockey gespielt , und dort erste Führungsqualitäten unter Beweis gestellt haben, wie er gegenüber der Horatio Alger Association im Jahr 2018 erklärte: "Ich glaube, Sport hat mir geholfen, meine Führungsqualitäten zu entwickeln. […] Schon in jungen Jahren fühlte ich mich verpflichtet, unserem Team zu helfen, besser zu werden, und für mich bedeutete das, durch harte Arbeit eine Führungskraft im Team zu sein", so Abel gegenüber der Stiftung. Die gemeinnützige Organisation würdigt jedes Jahr die Leistungen herausragender Amerikaner, die trotz widriger Umstände erfolgreich wurden, mit einem Award, um die Bedeutung von Hochschulbildung hervorzuheben. 2018 war Abel ein Preisträger.
Abel wuchs in einem familiären Umfeld auf, Bildung war eines seiner wichtigsten Anliegen, dies sei ihm auch aus seinem familiären Umfeld so vermittelt worden, heisst es bei der Horatio Alger Association weiter. Erstes Geld verdiente er mit zahlreichen Schülerjobs, darunter dem Befüllen von Feuerlöschern oder dem Verteilen von Werbeflyern.
Mit einem Stipendium schaffte er es an die Universität von Alberta, wo er sein Buchhaltungs-Studium im Jahr 1984 mit dem "Bachelor" abschloss und fortan als Wirtschaftsprüfer bei PricewaterhouseCoopers in San Francisco tätig war. Sein zweiter Job brachte ihn zu CalEngery, einem Stromerzeuger, der später durch eine Übernahme "MidAmerican Energy" wurde. Dort kam er erstmals in Kontakt mit Berkshire Hathaway, als Buffetts Investmentgesellschaft sich 1999 bei dem neuen Unternehmen, dessen President Abel war, einkaufte. Neun Jahre später stieg Abel zum CEO von MidAmerican auf, unter seiner Führung wurde aus MidAmerican "Berkshire Hathaway Energy", eine Holding mit zahlreichen Beteiligungen.
Seine Karriere beschreibt Abel rückblickend als einen Erfolg durch harte Arbeit: "Ich denke, harte Arbeit führt zu guten Ergebnissen. In meiner Schulzeit, im Sport und in meinen geschäftlichen Positionen habe ich gelernt, dass Erfolg wahrscheinlicher ist, wenn ich viel Arbeit leiste und gut vorbereitet bin. Ich hatte das Glück, grossartige Partner und ein grossartiges Team zu haben, das glaubt, dass wir uns auf diesem langen Weg befinden, der Beste in unserer Branche zu werden. Aber um dies zu erreichen, braucht es mehr als einen Führer an der Spitze. Es sind mehrere Schichten von Führungskräften erforderlich, die sich um das bemühen, was wir erreichen wollen, daran glauben und dann als Gruppe das Ziel erreichen", wird der heute 59-Jährige von der Horatio Alger Association zitiert.
Berkshire im Blut
Als Verantwortlicher für das Energiesegment, eine der wichtigsten Sparten der Berkshire-Holding, wurde er 2018 in den Verwaltungsrat von Berkshire Hathaway berufen - gemeinsam mit Ajit Jain, dem Cousin des Ex-Deutsche Bank-Chefs Anshu Jain. Seit diesem Zeitpunkt gelten die beiden Führungskräfte als potenzielle Nachfolger von Warren Buffett, im internen Rennen hat Abel den 69-jährigen Jain auf die Nummer 2 verwiesen. Das Alter sei hierfür ausschlaggebend gewesen, betonte Warren Buffett: "Sie sind beide wundervolle Personen. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand eine 20-jährige Wegstrecke vor sich hat, macht jedoch einen echten Unterschied". Ajit werde die Führung übernehmen, falls Greg irgendetwas zustossen sollte, so der Starinvestor weiter.
Greg Abel vermögend - aber mit Luft nach oben
Um auch finanziell in die Fussstapfen seines Mentors Warren Buffett treten zu können, wird Greg Abel wohl noch geraume Zeit benötigen. SEC-Unterlagen zufolge hat der Buffett-Nachfolger 2019 und 2020 im Rahmen seiner Tätigkeit für Berkshire Hathaway ein Grundgehalt von 16 Millionen US-Dollar verdient, hinzu kamen Boni von drei Millionen US-Dollar. Buffett selbst zahlt sich zwar nur ein Jahresgehalt von 100'000 US-Dollar, kommt Forbes zufolge aber auf ein Gesamtvermögen von über 105 Milliarden US-Dollar. Abel ist unterdessen noch kein Milliardär, Forbes schätzt sein Vermögen auf rund 480 Millionen US-Dollar.
Beim Aktionärstreffen im Jahr 2017, als noch nicht abzusehen war, wer einst die Nachfolge von Buffett antreten würde, hatte der Starinvestor im Hinblick auf den kommenden Berkshire-CEO betont: "Ich hoffe tatsächlich, dass wir jemanden haben, der bereits sehr reich ist - was er sein sollte, wenn er lange gearbeitet hat - und der wirklich nicht davon motiviert ist, ob er zehnmal so viel Geld hat, wie er und seine Familien brauchen können, oder hundertmal so viel".
Geld soll also nicht die Motivation des neuen Berkshire-Chefs sein, darauf legt Buffett wert. Stattdessen dürfte es Buffetts Einschätzung von Abels Kompetenz sein, die zu der Entscheidung über seine Nachfolge geführt hat. Bereits 2013 hatte der 90-Jährige über Abel gesagt: "Ich nehme mir immer Zeit für Greg, wenn er anruft, weil er mir grossartige Ideen bringt und in seinem Denken und Geschäftsansatz wirklich innovativ ist".
Abel selbst bezeichnet sich als leidenschaftlich und jemanden, der vor harter Arbeit nicht zurückschreckt, gleichzeitig aber offenbar auch die Work-Life-Balance nicht aus den Augen verliert. Gegenüber der Horatio Alger Association beschrieb er sich 2018 mit den Worten: "Ich möchte eine Wirkung haben. Ich möchte die Ärmel hochkrempeln und mich aktiv für den Erfolg unseres Unternehmens einsetzen. Ich denke nicht nur, dass die Einstellung auf der geschäftlichen Seite des Lebens wichtig ist. Ich glaube auch, dass man sich gleichermassen um das Wohl seiner Familie bemühen sollte. Wenn die Familie glücklich, gesund und in Bewegung ist, können andere positive Dinge im Leben passieren. Am Ende muss man ein Gleichgewicht zwischen beiden finden".
Redaktion finanzen.ch
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