ETFs im Blick |
19.03.2025 05:33:00
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Defence: Alles andere als defensiv

Die unberechenbare und jeder ökonomischen Vernunft entbehrende Trump-Politik zeigt Wirkung.
Zugleich hat Trumps Politik einen Favoritenwechsel an den Börsen begünstigt. Denn die durch sein aussenpolitisches Handeln genährten Zweifel an der Verlässlichkeit der USA als Bündnispartner haben in Europa ein deutliches Mehr an verteidigungspolitischer Entschlossenheit und Investitionsbereitschaft erzwungen. Ob die Reform der Schuldenbremse in Deutschland oder die Pläne der EU, bis zu 800 Mrd. Euro für die Verteidigung zu mobilisieren - es sind Schritte und Dimensionen, die noch vor Kurzem unvorstellbar schienen. Dass davon vor allem europäische Rüstungsunternehmen profitieren sollten, liegt auf der Hand und erklärt deren Hausse an der Börse. So hat sich Rheinmetall allein in der letzten Woche um 23 % verteuert, auf Sicht der letzten drei Monate summiert sich der Wertzuwachs auf 122 %. Andere deutsche und europäische Unternehmen aus dem Rüstungssektor wie etwa Thales, BAE Systems, Leonardo, Indra Sistemas, Thyssenkrupp, Renk oder Hensoldt haben zuletzt ebenfalls sehr stark performt und massgeblich dazu beigetragen, dass sich die europäischen Börsen von der schwachen Wallstreet entkoppeln konnten. So hat der DAX zuletzt neue Höchststände markiert und liegt in diesem Jahr um 15 % im Plus.
Angesichts der neuen weltpolitischen Realitäten scheint das nicht übertrieben, vielmehr dürfte es sich um einen neuen Megatrend handeln. Für einen diversifizierten Zugang ist das Angebot an passenden ETFs allerdings noch recht überschaubar. Zwei Produkte, die eine gute Möglichkeit bieten, sind der HANetf Future of Defence UCITS ETF und der VanEck Defense UCITS ETF A. Hiervon ist der VanEck-ETF deutlich grösser (3.35 vs. 1.61 Mrd. CHF) und etwas teurer (Gesamtkostenquote 0.55 vs. 0,49 %), kann dafür aber mit einer besseren Performance aufwarten. Auf Sicht der letzten zwölf Monate hat er um 57 % zugelegt, während der Fonds von HANetf ein Plus von 46 % verzeichnet hat. In beiden Fällen sind US-Aktien klar dominierend und stellen jeweils fast 60 % des Gesamtvolumens, auch die Nummer eins unter den Einzelwerten stammt aus den USA und ist mit Palantir in beiden ETFs gleich. Frankreich folgt auf die USA mit rund 10 %, auf die anderen europäischen Länder entfallen mittlere bis niedrige einstellige Gewichte.
Rüstungs-ETFs mit einem europäischen Schwerpunkt sind hingegen derzeit noch kaum verfügbar. Das erste Angebot dieser Art ist seit Anfang März unter dem Namen WisdomTree Europe Defence UCITS ETF EUR Unhedged Acc im Markt, derzeit aber noch nicht in der Schweiz handelbar. Der ETF will in europäische Unternehmen aus dem Verteidigungssektor investieren und wird mit 0.4 % p.a. bepreist. Er wird den gleichnamigen Index nachbilden, in dem Rheinmetall, Leonardo, Saab, BAE Systems und Thales die fünf grössten Positionen mit einem kumulierten Anteil von über 60 % darstellen.
Wer lieber auf ein etabliertes Produkt mit einer stärkeren Diversifikation setzen und dennoch die europäische Karte spielen will, kann einen Umweg über den SPDR MSCI Europe Industrials UCITS ETF nehmen. Dieser umfasst zwar alle Sektoren der europäischen Industrie, könnte aber ebenfalls von dem Rüstungsboom deutlich profitieren. Einerseits über die darin enthaltenen Rüstungsaktien wie etwa Airbus oder BAE Systems und andererseits über den zu erwartenden Spillover-Effekt einer massiv gesteigerten Rüstungsproduktion auf andere Industriezweige. Der thesaurierende ETF hat derzeit ein Volumen von 501 Mio. CHF und ist mit einer Gesamtkostenquote von 0.18 % günstig. Seine Performance auf Sicht der letzten zwölf Monate kann zwar mit den reinen Rüstungs-ETFs nicht mithalten, ist aber mit 19,3 % dennoch mehr als ordentlich. Da sich der positive Effekt aus der Rüstungsbranche möglicherweise erst mit etwas Zeitverzögerung auf andere Sektoren überträgt, ist die Trendwende bei vielen Industrieunternehmen zudem noch relativ jung, was in dem dargestellten Szenario ein entsprechend hohes Potenzial bergen könnte.
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