Risiko im Blick |
13.11.2024 23:47:00
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Sicherheit versus Performance: Low-Volatility-ETFs auf dem Prüfstand
Low-Volatility-ETFs bieten Anlegern die Möglichkeit, am Aktienmarkt teilzuhaben und gleichzeitig das Risiko durch geringere Schwankungen zu minimieren.
• Beliebtheit unter Anlegern lässt nach
• Vor allem für konservative Anleger mit Fokus auf Stabilität und Sicherheit interessant
Vor- und Nachteile von Low Volatility-ETFs
In den vergangenen Jahren war der Aktienmarkt von starker Volatilität geprägt, was das Interesse an einer speziellen Art börsengehandelter Fonds geweckt hat: ETFs mit niedriger Volatilität.
Obwohl sich der Aktienmarkt im Jahr 2024 dank gestiegener Nachfrage nach risikoreicheren Anlagen - insbesondere Wachstumsaktien mit hohem Potenzial - positiv entwickelt hat, sollte man nicht vergessen, dass in den Jahren zuvor Unsicherheit die Märkte dominiert hat. Eine vollständige "Entwarnung" sei daher vielleicht noch verfrüht, wie der Finanzberater "Kiplinger" erklärt.
Anleger stehen damit weiterhin vor zahlreichen offenen Fragen, insbesondere in Bezug auf die zukünftigen geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank, geopolitische Risiken und die US-Präsidentschaft. Jeder dieser Faktoren könnte erneut für erhöhte Volatilität an den Märkten sorgen.
Für Anleger, die verantwortungsvoll in den Markt zurückkehren oder ihr Portfolio den aktuellen Bedingungen an der Wall Street anpassen möchten, bieten ETFs mit niedriger Volatilität eine interessante Möglichkeit. Sie ermöglichen den Zugang zum Aktienmarkt, jedoch mit einem geringeren Risikoprofil als herkömmliche Indexfonds.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Fonds zwar langfristig zur Reduzierung der Volatilität beitragen können, jedoch trotzdem anfällig für plötzliche Marktschocks sind. Ein genauer Blick auf die Zusammensetzung ist daher ratsam, da die reduzierte Volatilität keine Immunität bedeutet.
Ein weiteres zu berücksichtigendes Risiko besteht darin, dass selbst die besten ETFs mit niedriger Volatilität hinter dem breiten Markt zurückbleiben können. Wie es oft heisst: Höheres Risiko kann zu höheren Renditen führen, und der Ausschluss dynamischer Unternehmen könnte langfristig die Performance des Portfolios beeinträchtigen. Wer jedoch Sicherheit und Kapitalerhalt über Wachstum priorisiert, könnte von ETFs mit niedriger Volatilität profitieren.
Beliebtheit unter Anlegern sinkt
ETFs mit geringer Volatilität verlieren jedoch zunehmend an Beliebtheit unter Anlegern, da ihre Performance in den letzten Jahren schwach war und Investoren auf neue Strategien setzen, wie "Financial Times" erklärt. Stattdessen gewinnen "gepufferte" ETFs mit definiertem Ergebnis an Zulauf.
Experten führen den Rückgang der Low-Volatility-Fonds auf die Marktbedingungen während und nach dem Börsencrash 2020 zurück. Die COVID-19-Pandemie führte zu hoher Korrelation zwischen den Märkten, wodurch auch Aktien mit geringer Volatilität stark fielen. Anschliessend erholten sich eher wachstumsorientierte Werte, während risikoarme Strategien das Aufwärtspotenzial nicht voll nutzen konnten.
Die schwache Performance wurde weiter durch den Boom grosser Technologiewerte gedämpft, die in geringvolatilen ETFs meist unterrepräsentiert sind. Dazu kommt, dass die Anleger nun vermehrt in gepufferte ETFs investieren, die durch klar definierte Verlustschutzgrenzen mehr Kontrolle bieten. Diese Produkte bieten eine Alternative, indem sie zwar begrenzte Gewinne, aber auch einen Verlustschutz von 10-20 Prozent bieten - ein attraktiveres Angebot für Anleger, die eine stabilere Absicherung suchen.
Insgesamt sinke das Interesse an ETFs mit geringer Volatilität zugunsten gepufferter ETFs, die sich für viele Anleger als attraktiver erweisen. Dennoch sind einige Analysten der Meinung, dass Low-Volatility-Fonds bei steigender Volatilität wieder an Bedeutung gewinnen könnten und langfristig Vorteile bei extremen Marktereignissen bieten.
Lohnt sich ein Investment in Low Volatility-ETFs?
Die Volatilität wird üblicherweise auf Basis historischer Kursdaten oder aktueller Optionspreise berechnet, erklärt "Das Investment". Sie gilt als Mass für das Risiko eines Wertpapiers: Je höher die Volatilität, desto grösser das potenzielle Verlustrisiko - gleichzeitig sind jedoch auch höhere Renditen möglich.
Durch ein optimiertes Portfolio, das sich auf Unternehmen mit geringeren Schwankungen konzentriert, bieten diese Fonds einen gewissen Risikoschutz.
Für Anleger, die also auf Sicherheit und Risikominimierung setzen, bieten Low-Volatility-ETFs eine vielversprechende Anlagemöglichkeit. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und starker Marktvolatilität kann sich diese Strategie als vorteilhaft erweisen, da sie das Anlagerisiko reduziert und gleichzeitig stabile Renditen ermöglicht. Durch die Ausrichtung auf weniger volatile Aktien profitieren Anleger von einem ruhigeren Anlageumfeld und gleichzeitig von den Vorzügen einer breiten Diversifikation. Studien zeigen zudem, dass Low-Volatility-Strategien langfristig oft zu besseren risikoadjustierten Renditen führen, so "ExtraETF". Insgesamt stellen Low-Volatility-ETFs damit eine interessante Wahl für konservative Anleger dar, die Stabilität und Sicherheit priorisieren.
Redaktion finanzen.ch
Dieser Text dient ausschliesslich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schliesst jegliche Regressansprüche aus.
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