Kinder & Geld |
23.12.2024 06:37:00
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Monopoly: Finanzielle Bildung für Kinder durch Lernspass
Geld spielt in unserer Gesellschaft eine grosse Rolle - umso wichtiger, Kindern schon früh den richtigen Umgang damit beizubringen. Am besten geht das, Expertenmeinungen zufolge, spielerisch: Diese Ideen machen die finanzielle Bildung für Kinder bunter.
Kinder lernen am besten, wenn sie Spass haben
Stephanie W. Mackara, Vorsitzende und Beraterin bei Charleston Wealth Advisors, hat selbst zwei Kinder und ist Expertin im Bereich finanzielle Bildung. Gegenüber dem Nachrichtenportal CNBC erklärte sie, wie sich Kinder finanzielle Kompetenzen aneignen können. "Kinder lernen am besten, wenn sie aktiv und gedanklich voll dabei sind", so Mackara. "Spielkonzepte helfen Kindern, den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung zu verstehen. Sie lernen, was Fehler bewirken können und, dass kluge Entscheidungen belohnt werden." Tom Henske, ebenfalls Spezialist, erklärt CNBC, dass Kinder beim Spielen so viel lernen, weil sie sich wohlfühlen und dadurch offener für Neues sind. Er spricht vom Komfortlevel, welches wichtig für eine gute Lernsituation sei.
Kinder müssen das Geld "entdecken"
Dass spielerisches Lernen sehr hilfreich ist, bedeutet nicht, dass Spiele die einzige Möglichkeit der finanziellen Bildung für Kinder sind. So schlägt beispielsweise die Sparkasse vor, Kinder das ganze Thema Geld "entdecken" zu lassen. Das funktioniere besonders gut, wenn man sie etwa mit zum Einkaufen nehme und die verschiedenen Preise bespricht: Was ist teuer, was ist billig, wie viel kostet ein Joghurt? Eine gute Ergänzung hierfür könnte ein klassischer Spiel-Kaufmannsladen sein, bei dem das Kind selbst die Preise für die Waren festlegen kann und so den Umgang mit Geld ganz nebenbei übt.
Wenn Kinder Geld entdecken, lernen sie, dass viele Dinge sehr teuer sind - sie lernen dabei aber nicht nur die Welt besser kennen, sondern entdecken vielleicht auch die Motivation, für etwas Teures, das ihnen gefällt, zu sparen. Zu letzterem sollten Kinder dem Focus zufolge spätestens ab 14 Jahren angeregt werden: damit sie verstehen, was notwendige Alltagsgegenstände und -produkte sind und welche Dinge eher zum "Luxus" gehören.
Diese Spiele drehen sich ums Geld
Wer nun aber tatsächlich, neben einem Kaufmannsladen, gerne richtige Brettspiele in die finanzielle Bildung integrieren möchte, hat eine breite Auswahl. So gibt es etwa "Monopoly" - dieser Klassiker ähnelt in vielen Dingen der echten Welt und stachelt auch den Wettbewerb an. Natürlich gibt es noch eine Reihe weiterer Brettspiele, in denen Spielgeld als Währung eingesetzt wird, so etwa das "Spiel des Lebens". Dies bieten auch viele Computerspiele, in denen eine Spiel-Währung oder Waren gezahlt oder gehandelt werden müssen. An dieser Stelle sollte man aber aufpassen, dass die Spiele für das Alter des Kindes angemessen sind (Achtung: Gewalt) und es nicht zu viel vor dem Computer sitzt, damit keine Sucht entsteht. Es muss bei der finanziellen Bildung gar nicht immer konkret um Geld gehen: viele etwas aufwendigere Brettspiele integrieren Warenhandel in das Spiel. Die Waren ersetzen hier Geld - was nicht ganz dem echten Leben entspricht, aber dennoch eine gute Übung für den Umgang mit echtem Geld sein kann.
Jüngere Kinder benötigen möglicherweise gar kein kompliziertes Spiel, um eine Einführung in den Bereich der Finanzen zu bekommen. Es kann auch schon spassig sein, das Kind beim Kleingeldzählen oder -sortieren helfen zu lassen: Das Kind hält Geld in den Händen und lernt, dass nicht alle Münzen den gleichen Wert haben.
Neben diesen (und vielen weiteren) Möglichkeiten der spielerischen finanziellen Bildung für Kinder gibt es auch noch Bücher und Filme, in denen es um den Umgang mit Geld geht. Wenn in einem Buch etwa eine Gruppe Kinder gemeinsam Geld für einen bestimmten Zweck spart, lernt das Kind, wie hilfreich Sparen sein kann - schliesslich hat es bei den Helden aus der Geschichte so gut funktioniert.
Das Allerwichtigste: Eigenverantwortung
Dieser Aspekt der finanziellen Bildung steckt bereits im oben erklärten "Geld entdecken": Kinder müssen Eigenverantwortung lernen. Das funktioniert am besten, wenn sie selbst Erfahrungen machen dürfen und ihnen nicht jede finanzielle Handlung vorgeschrieben wird. Für das Erlernen von Eigenverantwortung ist Taschengeld eine gute Option. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Höhe des Taschengeldes angemessen ist - was von Lebensstandard, Warenpreisen und einigen anderen Faktoren abhängt. Wichtig ist, dem Kind zwar Freiheit zu lassen, aber sein finanzielles Verhalten auch zu besprechen: Wofür hat es Geld ausgegeben, welche (positiven oder negativen) Auswirkungen hatte das? Kredite oder Vorschüsse sollten einem Kind dem Focus zufolge nicht gegeben werden. Stattdessen muss es lernen, dass die Menge des zur Verfügung stehenden Geldes begrenzt ist und es sein Taschengeld deswegen bewusst ausgeben muss. Zudem sollten Eltern ihre Vorbildfunktion ernst nehmen. Denn ein Kind orientiert sich immer am Verhalten der Eltern.
Um mit einem Kind über tabuisierte Themen, wie es beispielsweise Schulden sein können, zu reden, kann zur Auflockerung der Situation ein Spiel herangezogen werden, in dem es um dieses Thema geht. So wird etwa bei Monopoly spätestens mit der Aufnahme der ersten Hypothek über Schulden gesprochen, mit dem ersten gebauten Haus über Mieten.
Olga Rogler / Redaktion finanzen.ch
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