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Anhaltendes Problem 15.02.2024 23:29:00

Fachkräftemangel in der Schweiz setzt sich fort - das steckt dahinter

Fachkräftemangel in der Schweiz setzt sich fort - das steckt dahinter

Nach wie vor steht die Schweiz vor der Herausforderung eines Fachkräftemangels, der sowohl die heimische Wirtschaft als auch die Unternehmen belastet und vor einige Hürden stellt. Doch was steckt hinter diesem anhaltenden Trend?

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• Fachkräftemangel in der Schweiz hält an
• Wirtschaft und Unternehmen vor Herausforderungen
• Abhilfe durch KI?

Der Schweiz fehlt es an Fachkräften - in erster Linie ist dieser Umstand dem demografischen Wandel geschuldet. Die Bevölkerung altert, geht in den Ruhestand, es rücken immer weniger junge Menschen nach. Das führt in der Konsequenz zu einem Ungleichgewicht zwischen dem Angebot an Arbeitskräften und der Nachfrage nach qualifiziertem Personal. Die Schweiz steht somit vor der Herausforderung, eine ausreichende Anzahl qualifizierter Fachkräfte sicherzustellen, um ihre Wirtschaft am Laufen zu halten und ihr Wachstum zu unterstützen.

Weniger Fachpersonal durch demografischen Wandel

Im Jahr 2016 seien erstmals mehr inländische Arbeitskräfte aus dem Arbeitsmarkt ausgeschieden als nachgerückt, heisst es bei schweizeraktien.net. Der Höhepunkt, wenn also der grösste Anteil der Babyboomer in den Ruhestand geht, wird indes für 2028 erwartet. Während 2023 rund 14’000 Erwerbspersonen mehr ersetzt werden mussten, als es noch 2015 der Fall war, dürfte diese Zahl 2028 auf über 20’000 ansteigen. "In den vergangenen zwei Jahren waren Rekrutierungsschwierigkeiten stark konjunkturell bedingt", zitiert schweizeraktien.net Fabian Maienfisch, Mediensprecher des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO. "Länder in Europa mit einer vergleichbaren Demografie leiden alle unter einem Arbeitskräftemangel. Die Babyboomer-Generation geht in Rente, währenddem nicht genügend Arbeitskräfte nachkommen", stimmt auch Stefan Heini, Leiter Kommunikation beim Schweizerischen Arbeitgeberverband, zu.

Auch die Corona-Pandemie habe das Problem nochmals verschärft. Ein merklicher Teil der Menschen, die aufgrund von Pandemie-Massnahmen vorübergehend freigestellt wurden, hätte währenddessen einen neuen Arbeitsplatz gefunden und sei demnach nicht mehr zur eigentlichen Anstellung zurückgekehrt, wie schweizeraktien.net berichtet.

Branchenspezifische Engpässe

Während einige Branchen den Fachkräftemangel kaum zu spüren bekommen, suchen andere wiederum händeringend nach qualifiziertem Personal. So seien etwa das Gesundheitswesen, Ingenieurwesen, Gastronomie sowie Technologie in besonderem Masse betroffen. "Der Fachkräftemangel ist in der Tech-Industrie schon seit Jahren ausgeprägt und hat sich in der Tendenz verschärft. Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen für Polymechanikerinnen und Polymechaniker, dem grössten Berufsfeld in der Branche, hat beispielsweise gemäss Jobradar zwischen Herbst 2021 und Herbst 2023 um 48% zugenommen", wird Jonas Lang, Ressorleiter Kommunikation bei Swissmem, dem Verband der Schweizer Tech-Industrie, von schweizeraktien.net zitiert.

Wie der Job Market Index des Schweizer Personalvermittlers Adecco und der Universität Zürich ausserdem aufzeigt, fehlten daneben auch zahlreiche Handwerker und Hilfskräfte. Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen in diesem Sektor sei im vergangenen Jahr um 13 Prozent gestiegen, wie die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) berichtet. Die Nachfrage nach Fachpersonal im Dienstleistungs- und Verkaufssektor sei unterdessen um 12 Prozent angewachsen. Die hohe Zahl an Stelleninseraten in diesen Berufsgruppen deute darauf hin, dass es immer schwieriger werde, qualifizierte Mitarbeiter zu finden.

Wie schweizeraktien.net weiter berichtet, seien die Stelleninserate im Internet darüber hinaus überdurchschnittlich lange online. All das führt letztendlich auch zu höheren Kosten. So betrage der volkswirtschaftliche Wertschöpfungsverlust, der durch die Vakanzdauer abgeleitet werden kann, bis zu 0,7 Prozent des BIP, was etwa fünf Milliarden Schweizer Franken entspreche, heisst es.

Bildungssystem, internationaler Wettbewerb & Co. bergen Probleme

Ein weiterer Faktor, der zur Problematik des Fachkräftemangels beiträgt, ist das Bildungssystem. Es gebe zu viele Studierende, merkt schweizeraktien.net weiter an. Eine hohe Akademikerquote führe so ebenfalls zu einem Fachkräftemangel, denn Jugendliche wählten vermehrt ein Studium statt einer Lehre. Zudem stünden die hochbezahlten Jobs bei Banken, IT-Gesellschaften und dem Staat in Konkurrenz zu der Industrie. "Der Arbeitskräftemangel wird vor allem auch durch das hohe Stellenwachstum der Wirtschaft hochgehalten", meint daneben Heini vom Schweizerischen Arbeitgeberverband. "Der grösste Teil der Mitarbeitenden steigt über eine Berufslehre in die Branche ein. Es ist uns deshalb ein Anliegen, die Bedeutung der beruflichen Grundbildung gegenüber der Gesellschaft aufzuzeigen und die duale Bildung kontinuierlich weiterzuentwickeln", betont daher Lang von Swissmem. Zudem erfordere es eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und Unternehmen, um sicherzustellen, dass die Ausbildung der Studierenden den Anforderungen des Arbeitsmarktes entspricht und sie für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt gerüstet sind.

KI soll Lösung bieten

Um dem Fachkräftemangel entgegenwirken zu können, sind verschiedene Massnahmen erforderlich. Hier setze die Schweiz unter anderem auf künstliche Intelligenz. "Technologische Fortschritte generell dienen dazu, dass die Arbeitsressourcen effizienter eingesetzt werden können. Wenn also mittels KI Menschen durch Maschinen ersetzt werden können, so werden die betroffenen Arbeitskräfte frei für den Einsatz in anderen Aufgabengebieten", so Heini vom Arbeitgeberverband. Neue Technologien erforderten ebenso auch neue Fachkräfte, die über die nötigen Kompetenzen verfügten, meint daneben Lang. "Wir gehen daher davon aus, dass die Digitalisierung zur Schaffung neuer Jobs führen wird und die Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften anhaltend hoch bleiben wird."

Redaktion finanzen.ch

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