Expertenkolumne |
21.05.2025 10:29:18
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Obligationen im Fokus: Performance durch aktives Risikomanagement

Die zu Jahresbeginn 2025 noch optimistische Marktstimmung kippte mit der Ankündigung neuer US-Zölle abrupt um. In diesem Umfeld können Unternehmensobligationen Stabilität und Ertrag bieten - vorausgesetzt, Sektorallokation und Duration werden flexibel gesteuert und Volatilitätsphasen gezielt ausgenutzt.
Performance in Obligationenportfolios erfordert jedoch einen differenzierten und aktiven Managementansatz. Eine sorgfältige Auswahl der Emittenten über verschiedene Sektoren, Regionen und Bonitätsstufen hinweg kann das Risiko steuern und zusätzliche Ertragsquellen erschliessen. Dabei spielt die Sektorallokation eine wichtige Rolle: In wirtschaftlich angespannten Phasen sind defensive Sektoren wie Versorger und Telekommunikation in der Regel widerstandsfähiger als zyklische Branchen wie Automobil oder Investitionsgüter, die stärker unter einem Rückgang der Nachfrage leiden.
Auch die Mischung verschiedener Bonitätssegmente trägt zur Performance und zur Risikodiversifikation bei. Während Unternehmensobligationen mit Anlagequalität (Investment Grade) durch ein geringeres Ausfallrisiko überzeugen, bieten hochverzinsliche Papiere (High Yield) höhere laufende Erträge.
Das Anlageuniversum kann in drei Risikokategorien aufgeteilt werden. Der defensive Bereich umfasst hochwertige Unternehmensobligationen mit kurzer Laufzeit aus stabilen Kernländern wie Deutschland oder Frankreich. Diese Titel zeichnen sich durch geringe Volatilität und hohe Liquidität aus. Im mittleren Segment finden sich Obligationen aus Peripherieländern wie Italien oder Spanien mit guter Bonität, die ein etwas höheres Renditepotenzial, aber auch höhere Kursschwankungen aufweisen. Der aggressive Bereich umfasst nachrangige und hochverzinsliche Obligationen aus verschiedenen Regionen, die zwar höhere Erträge ermöglichen, aber auch mit erhöhter Volatilität einhergehen.
Ein weiterer zentraler Steuerungsmechanismus ist die Zinsbindungsdauer (Duration), da kurzlaufende Obligationen weniger stark auf Zinsänderungen reagieren als langlaufende. In einem Umfeld sinkender Zinsen kann durch eine Verlängerung der Duration zusätzliches Kurspotenzial erschlossen werden, während bei steigenden Zinsen eine Verkürzung der Laufzeiten zur Risikoreduktion beiträgt.
Nicht zuletzt lässt sich auch Volatilität, die oft als Risikofaktor gilt, gezielt als Ertragsquelle nutzen: Marktüberreaktionen eröffnen Chancen für selektive Zukäufe, vor allem dann, wenn andere Marktteilnehmer in Panik verkaufen.
Autoren: Benoit de Laval, Senior Portfolio Manager, und Gonzague Hachette, Fixed Income Investment Specialist, bei AXA IM
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