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Die goldene Versicherung 15.03.2020 21:03:00

Darum konnte der Goldpreis von der Corona-Panik bisher nicht profitieren

Darum konnte der Goldpreis von der Corona-Panik bisher nicht profitieren

Viele Investoren sind gegenwärtig stark verunsichert, da der Goldpreis trotz Crash am Aktienmarkt noch keine Preisrally eingeleitet hat. Lässt sich die Gegenbewegung noch Zeit oder ist das Edelmetall kein sicherer Hafen mehr?

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• Neues Allzeithoch ist nur eine Frage der Zeit
• Der Abverkauf von Goldbeständen ist…
• …in Krisenzeiten nicht ungewöhnlich

Unter Investoren gilt das gelbe Edelmetall seit Jahrhunderten als "sicherer Hafen". In der aktuellen Krise liefert der Goldpreis jedoch nicht die von einigen erwünschte Performance und enttäuscht somit viele Gold-Bullen.

Negative Korrelation ist außer Kraft

Der Goldpreis konnte in den vergangenen Wochen aufgrund des enormen Ausverkaufs an den globalen Aktienmärkten zwar zulegen, dabei zeigt sich jedoch eindeutig, dass es in diesem Zusammenhang nicht zu einer - von vielen Investoren erwarteten - negativen Korrelation gekommen ist. Dementsprechend konnte der leichte Preisanstieg für das Edelmetall die prozentualen Verluste am Aktienmarkt keineswegs ausgleichen. Dabei kam es zeitweise zwischen Gold und Aktien sogar zu einem gewissen Gleichlauf an den Märkten.

Jammern auf hohem Niveau!

Auch wenn die ganz große Rally am Goldmarkt momentan noch nicht eingeläutet werden konnte, pendeln die Notierungen des Edelmetalls weiter Richtung Norden. So konnte der Preis pro Unze zwischenzeitlich wieder seine wichtige Marke von 1'650 US-Doller zurückerobern. Des Weiteren gelang es dem gelben Edelmetall, bei einem Kurs von 1'560 Euro, ein neues Allzeithoch auf Eurobasis zu erklimmen. Doch dauerhaft überwinden konnte Gold diese Preisstände nicht.

Schwankungen bei Gold bleiben die Regel…

"In der Vergangenheit hat sich Gold in Krisenzeiten oftmals tatsächlich besser entwickelt als zum Beispiel der Aktienmarkt. Viele Leute vertrauen darauf, dass das auch in Zukunft so sein wird. Verlassen kann man sich drauf natürlich nicht. Im Gegenteil, der Goldpreis ist großen Schwankungen unterworfen", so Simeon Gentscheff von der Stiftung Warentest in einem Interview mit dem Spiegel.

…und nicht die Ausnahme

Dass es in Folge eines globalen Aktiencrashs auch am Goldmarkt zu Verwerfungen kommt, ist dabei grundsätzlich nicht ungewöhnlich. So musste der Goldpreis auch im Verlauf der Finanzkrise ordentlich Federn lassen und stürzte von rund 1'000 US-Dollar auf zeitweise unter 750 US-Dollar je Feinunze. Damals konnte sich das Edelmetall erst zum Ende der Finanzkrise wieder erholen, wobei die Erholungsrally erst im Jahr 2011 mit einem neuen Allzeithoch bei über 1'900 US-Dollar je Feinunze endete.

Investoren benötigen Liquidität

Im Vergleich zur Finanzkrise 2008 hält sich der Goldpreis im gegenwärtigen Marktumfeld sogar ziemlich gut, auch wenn das begehrte Metall die anfallenden Kursverluste auf Aktienseite zumindest ohne den Einsatz gehebelter Derivate nicht wettmachen kann. Hauptgrund für die teilweise sehr ähnliche Entwicklung zwischen den Aktienmärkten und dem Goldpreis ist vor allem das Verhalten internationaler Finanzinvestoren. Viele Anleger haben in den zurückliegenden Monaten und Jahren Gold zur Depotabsicherung bzw. Vermögensversicherung gekauft, nun müssen diese Investoren jedoch einen Teil ihrer Bestände veräußern, um frische Liquidität zu erhalten, damit sie nun die durchschnittlichen Kaufkurse ihrer Aktienpositionen verbilligen können. Aus diesem Grund ist es nicht ungewöhnlich, dass der Goldpreis in Zeiten eines massiven Abverkaufs von Aktien zurückfällt.

Gold ist kein Selbstläufer

Für viele Analysten ist ein neues Allzeithoch am Goldmarkt auf US-Dollar-Basis allerdings nur noch eine Frage der Zeit. Sollte es an den Aktienmärkten trotz Virus-Angst und Schock am Ölmarkt zu einem deutlichen Rebound kommen, ist es jedoch wahrscheinlich, dass auch der "sichere Hafen" wieder etwas unsicherer wird. Dementsprechend sollten Investoren, die jetzt auf einen positiven Trend am Edelmetallmarkt spekulieren, immer auch kurzfristige Konsolidierungen und Korrekturen einplanen.

Pierre Bonnet / finanzen.ch

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