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16.09.2022 22:38:00
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Goldpreis: Darum hält Experte Gold aktuell für unterbewertet
Die Entwicklung des glänzenden Edelmetalls ist eng verknüpft mit der Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Im August hat der Goldpreis bereits Federn lassen müssen, weitere Abschläge sind laut Quant Insight-Experte Huw Roberts nicht ausgeschlossen. Seiner Ansicht nach ist Gold mittlerweile sogar unterbewertet.
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Jetzt informieren• Gold rangiert unter fairem Wert
• Nahende Rezession macht Gold wieder attraktiv
Der Goldpreis hat einen schwachen Monat August verzeichnet: 2,97 Prozent verlor der Wert einer Feinunze. Aktuell notiert der Goldpreis bei ca. 1'687 US-Dollar je Feinunze und rangiert damit unter der wichtigen Marke von 1'750 US-Dollar.
Da Gold als sicherer Hafen in Inflationszeiten gilt, reagiert das Edelmetall auf Entwicklungen der Geldpolitik der US-Notenbank Fed äusserst sensibel. Diese bekräftige erst jüngst, weiter gegen die starke Teuerung vorgehen zu wollen. Im Juli ist die Inflationsrate in den USA zwar von zuvor 9,1 auf 8,5 Prozent gesunken, sie befindet sich jedoch weiterhin deutlich über dem erklärten 2-Prozent-Ziel der Fed. Aus diesem Grund unternahmen die Währungshüter in diesem Jahr bereits mehrere Leitzinserhöhungen und auch für die Zinssitzung Ende September wird eine weitere Anhebung um 75 Basispunkte von Wirtschaftsexperten veranschlagt.
Gold unter fairem Wert
Die straffere Geldpolitik führt zu einem stärkeren US-Dollar, was wiederum auf den Goldpreis drückt. Dennoch sieht Quant Insight-Analyst Huw Roberts voraus, dass es künftig wieder bullishen Momentum für das Edelmetall geben dürfte. Wie der Experte in einem Interview mit Kitco News sagte, sei der Goldpries mittlerweile unter seine faire Bewertung gefallen. Angesichts der steigenden Leitzinsen und dem starken Dollar sei für den Goldpreis eher ein Niveau von 1'760 US-Dollar je Feinunze angemessen. Dass der Preis des Edelmetalls dennoch aktuell niedriger sei, könne laut Roberts daran liegen, dass Trader nach einem besseren Zeitpunkt warten würden, um bei dem Rohstoff einzusteigen. Seiner Meinung nach sei es auch durchaus möglich, dass es für den Goldpreis in dem aktuell herausfordernden Umfeld noch etwas tiefer gehe: "Wenn wir uns die Makro-Fundamentaldaten anschauen, sehen wir in dem aktuellen Umfeld, dass Gold unterbewertet ist. Aber es kann immer noch günstiger werden. Unsere Modelle zeigen uns, dass Investoren möglicherweise auf einen besseren Einstiegszeitpunkt warten."
Inflation im Juli bestimmender Faktor an den Märkten
Schon im Juli seien die Märkte verfrüht davon ausgegangen, die Fed könne von ihrem falkenhaften Stand abrücken und eine Kehrtwende in ihrer Geldpolitik vollziehen. Diese Hoffnung sei jedoch durch falkenhafte Kommentare von Fed-Chef Jerome Powell zunichte gemacht worden: "Goldinvestoren waren erfreut angesichts eines taubenhaften Umschwungs und diese Erwartungen sind nicht verschwunden; sie sind einfach in die zweite Hälfe des Jahres 2023 verschoben worden", so Roberts. Während die Inflation im Juli an den Märkten noch der bestimmende Faktor gewesen sei, hätte die monatliche Analyse von Quant Insight gezeigt, dass der Markt mittlerweile viel ausgeglichener zwischen Inflation, Währungsbewertungen und den Credit Spreads der Unternehmen sei.
Drohende Rezession macht Gold wieder attraktiv
Durch die anziehenden Zinsen würde auch die Schuldenlast der Unternehmen grösser, was wiederum zu mehr Unsicherheit am Markt führen würde. Auch der wachsende Unterschied zwischen den Renditen von Junkbonds und Staatsanleihen würde dafür sprechen, dass mehr Anleger davon ausgehen würden, dass der US-Wirtschaft eine Rezession bevorsteht. Dies würde Gold als sicheren Hafen wieder sehr attraktiv machen: "Es ist fast so als ob im letzten Monat ein perfektes Bild von Gold erschienen wäre. Es dient als Inflationsschutz und als Risikoschutz. Wenn Sie nach einem sicheren Hafen suchen, was kaufen Sie dann? Sie können wegen der Inflation keine Schätze kaufen; Sie können wegen des Königs Dollar keine Devisen kaufen, also wird Gold zu einer logischen Entscheidung."
Redaktion finanzen.ch
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