Trotz Corona-Krise |
25.03.2021 22:09:00
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Apple-Aktie: Deutsche Bank-Analyst sieht noch Luft nach oben
Die Corona-Pandemie, die nun schon seit mehr als einem Jahr unser stetiger Begleiter ist, hat die Wirtschaft hart getroffen - davon blieb auch der iPhone-Produzent Apple nicht verschont. Ein Analyst zeigt sich dennoch optimistisch für den Tech-Riesen.
• Apple zieht in Q4 2020 an Samsung vorbei: wieder weltgrößter Hersteller von Smartphones
• Begeisterung über Apple-Car scheint sich bisher in Grenzen zu halten
Deutsche Bank-Analyst Sidney Ho untersuchte kürzlich die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Apple-Konzern und sein wichtigstes Produkt, das iPhone.
Auswirkungen der Pandemie auf den Smartphone-Absatz
Wie Reuters im Februar berichtete, wurden laut Daten der Marktforscher von Gartner zwischen Oktober und Dezember 2020 weltweit 384,6 Millionen Smartphones verkauft, was ein Minus von 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die Nachfrage nach 5G-fähigen Geräten habe der Branche im vergangenen Jahr allerdings dabei geholfen, den Einbruch der Verkaufszahlen im Endspurt abzufedern. Im Gesamtjahr sei der Absatz an Endnutzer dennoch um 12,5 Prozent auf knapp 1,35 Milliarden eingebrochen.
Apple sei "mit einem Plus von 3,3 Prozent neben dem chinesischen Hersteller Xiaomi der einzige Gewinner unter den Top 5 weltweit" gewesen, berichtet Reuters, und habe mit einem Marktanteil von 14,8 Prozent den chinesischen Konkurrenten Huawei überholt. Im vierten Quartal habe sich Apple nach Daten der Marktforscher von Gartner zudem erstmals seit vier Jahren wieder zum weltgrößten Hersteller von Smartphones aufgeschwungen und somit Samsung überholt. Der US-Konzern sei Gartner zufolge auf einen Marktanteil von 20,8 Prozent gekommen, während es beim südkoreanischen Konkurrenten nur noch 16,2 Prozent waren. Im Jahr zuvor sei Samsung mit 17,3 Prozent gegenüber 17,1 Prozent bei Apple noch knapp vorn gelegen.
Ende Januar hatte Apple seine Bücher geöffnet. Wie das Unternehmen mitteilte, stieg der iPhone-Umsatz im Jahresvergleich um 17,2 Prozent auf knapp 65,6 Milliarden US-Dollar. Damit blieb das iPhone das mit Abstand wichtigste Produkt des Konzerns und machte fast 60 Prozent des gesamten Umsatzes aus. Zwar macht Apple selbst seit einiger Zeit keine Angaben mehr zum iPhone-Absatz und zum durchschnittlichen Preis, doch nach Berechnungen der Marktforschungsfirma IDC habe Apple im vierten Quartal 2020 die gut 90 Millionen iPhones - so viele wie kein anderer Hersteller zuvor in einem Jahresviertel - verkauft, berichtete dpa. Die Zahl insgesamt aktiver Apple-Geräte erreichte 1,65 Milliarden, worunter sich eine Milliarde iPhones befinden.
Wie Yahoo Finance berichtet, habe eine kürzlich durchgeführte dbDIG-Umfrage ergeben, dass der Anteil des iPhones an der in den USA installierten Basis und die Dauer des Smartphone-Besitzes seit Ausbruch der Pandemie "relativ konstant geblieben" seien. Der Marktanteil des iPhones liege weiterhin knapp unter 50 Prozent - in den vergangenen zwei Jahren haben rund 75 Prozent der Smartphone-Nutzer ein neues Telefon gekauft. Dabei beabsichtigten 57 Prozent der iPhone-Nutzer, sich das neueste Modell zuzulegen, wenn sie ein neues Smartphone kaufen wollen, berichtet Yahoo Finance. Dieser Wert liege nur knapp unter den 59 Prozent der iPhone-Nutzer, die dies im Dezember 2019 geplant hätten. Hinsichtlich des Speicherplatzes neigten weniger iPhone-Nutzer dazu, die Modelle mit dem höchst verfügbaren Speicherplatz, also 512 GB, zu kaufen. Allerdings sei eine Verschiebung bei den Modellen mit 64 GB respektive 128 GB Speicherplatz festzustellen. Seit Dezember 2019 sei die Zahl der Verbraucher, die ein Modell mit 64 GB kaufen von 18 Prozent auf acht Prozent zurückgegangen, während sich die Zahl der Nutzer, die sich ein Modell mit 128 GB Speicherplatz zulegen von zwölf Prozent auf 24 Prozent verdoppelt habe.
Obwohl Deutsche Bank-Analyst Sidney Ho der Meinung sei, dass die "Einführung von 5G-Smartphones […] die Dauer des Smartphone-Besitzes (sowohl iPhone als auch andere) nicht wesentlich verändert zu haben" scheint, erwarte der Experte, "dass sich der Aktualisierungszyklus beschleunigt, wenn die 5G-Infrastruktur weiter ausgebaut wird", berichtet Yahoo Finance. Und auch Gartner-Marktforscher Anshul Gupta zeigt sich für das laufende Jahr zuversichtlicher: "Die wachsende Nachfrage nach erschwinglichen 5G-Smartphones außerhalb von China wird die Verkaufszahlen 2021 in die Höhe treiben", zitiert Reuters den Experten.
Daneben nehme, laut von dbDIG gesammelten Geolokalisierungsdaten, der Traffic in Apples US-Stores wieder zu. "Während der Traffic in den Stores im Frühjahr 2020 seinen Tiefpunkt erreichte", zitiert Yahoo Finance Ho, "hat er sich seitdem verbessert und liegt nun bei etwa 40-50% des Volumens vor der Pandemie."
Spekulationen um Apple Car
Aktuell brodelt die Gerüchteküche jedoch vor allem um ein anderes Produkt: das Apple Car. Schon 2015 kamen Einzelheiten zu Apples geheimem Auto-Projekt ans Licht, doch in der jüngsten Vergangenheit verdichteten sich die Anzeichen für einen Einstieg des Tech-Riesen in den EV-Markt und es wurde heftig spekuliert. So gab es zum Beispiel Verwirrung um Hyundai als potenziellen Apple-Partner. Zunächst hatte das Wall Street Journal darüber berichtet, dass Hyundai und sein Schwesterunternehmen Kia mit Apple über den Bau von Autos im US-Bundesstaat Georgia verhandelt haben - in der darauffolgenden Woche gaben Hyundai und Kia in einer Mitteilung an die Aufsichtsbehörden jedoch bekannt, dass es "keine Gespräche mit Apple über die Entwicklung eines autonomen Fahrzeugs" gebe.
Die Begeisterung über ein Apple-Auto scheint sich am Markt bisher jedoch noch in Grenzen zu halten: Wie Yahoo Finance berichtet, haben lediglich 33 Prozent der Befragten Interesse an einem Apple-Auto gezeigt, während 68 Prozent angaben, dass sie wahrscheinlich eher kein Modell der ersten Generation kaufen würden, aufgrund Apples mangelnder Erfahrung in Sachen Autodesign.
Ein Analyst zeigte sich kürzlich jedoch sehr optimistisch hinsichtlich Apples Plänen für einen Einstieg in den EV-Markt. Jim Suva, Analyst bei der Citigroup, ist der Meinung, dass das Apple Car, wenn es denn dann auf den Markt kommt, dafür sorgen könnte, dass Apple bei seiner Marktkapitalisierung nochmals kräftig zulegt und einen Börsenwert von drei Billionen US-Dollar erreicht. Jim Suva hält daher an seinem "Outperform"-Rating für Apple fest.
Analyst bullish für Apple-Aktie
Und auch Deutsche Bank-Analyst Sidney Ho bleibt bullish für die Apple-Aktie. Er stuft sie als "Kauf" ein - sein Kursziel für das Papier liegt bei 160 US-Dollar, was ein Aufwärtspotenzial von rund 30 Prozent gemessen am aktuellen Kurs von 122,54 US-Dollar impliziert (Stand: Schlusskurs vom 23. März 2021). Laut Tip Ranks empfehlen 19 Analysten die Apple-Aktie zum Kauf, fünf stufen sie mit "Hold" ein und nur zwei Analysten empfehlen die Aktie zu verkaufen. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt bei 150,75 und damit 23 Prozent über dem aktuellen Kurs.
Redaktion finanzen.ch
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