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Bilanz in Sicht 30.08.2023 18:50:00

Ausblick: UBS vermeldet Zahlen zum jüngsten Quartal - UBS muss nach CS-Übernahme liefern

Ausblick: UBS vermeldet Zahlen zum jüngsten Quartal - UBS muss nach CS-Übernahme liefern

Bei der UBS stehen Quartalszahlen an. Was Experten erwarten.

UBS
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UBS stellt am 31.08.2023 bei der vierteljährlichen Finanzkonferenz die Zahlen zum jüngsten Quartal vor.

Die Schätzung von 1 Analyst geht von einem EPS von 0,510 USD je Aktie aus. Im Vorjahresviertel hatte UBS 0,610 USD je Aktie eingenommen.

UBS soll das vergangene Quartal mit einem Umsatz von insgesamt 8,56 Milliarden USD abgeschlossen haben - davon gehen 3 Analysten durchschnittlich aus. Das entspricht einem Abschlag von 3,99 Prozent im Vergleich zum Vorjahresviertel, in dem 8,92 Milliarden USD erwirtschaftet worden waren.

Für das aktuelle Fiskaljahr prognostizieren 8 Analysten im Schnitt einen Gewinn je Aktie von 2,06 USD, gegenüber 2,25 im Vorjahr. Der Umsatz wird von 11 Analysten auf durchschnittlich 39,10 Milliarden USD geschätzt, nachdem im Vorjahr 34,56 Milliarden USD generiert wurden.

Showdown voraus

Bei der nunmehr einzigen Grossbank der Schweiz kommt es am zum Showdown. Wenn die UBS am Donnerstag ihre Ergebnisse zum zweiten Quartal präsentieren wird, sollte auch klar werden, was mit der CS Schweiz passiert. Das und die Frage, wie viele Stellen abgebaut werden, sind die Themen, welche weltweit interessieren.

Für das Schweiz-Geschäft der CS wurde in den vergangenen Wochen und Monaten über verschiedene Szenarien spekuliert. Kaum mehr im Fokus stand zuletzt allerdings das hierzulande von vielen Leuten bevorzugte Szenario, wonach die UBS das hiesige CS-Geschäft abspalten und an die Börse bringen könnte und die CS damit eigenständig doch noch weiter existieren würde.

UBS-Chef Sergio Ermotti liess nämlich schon bald nach der Übernahme mehrfach durchblicken, dass er die CS Schweiz lieber vollständig in die UBS integrieren will. So sage er unter anderem, dass man im Schweiz-Geschäft die Stärken beider Banken "einbringen" wolle und dass es auch nach einer Integration noch genügend Konkurrenz am Schweizer Markt geben würde.

Im Schweiz-Geschäft das Potential ausschöpfen

Was ebenfalls für eine vollständige Integration bzw. gegen eine weiterhin eigenständige CS spricht: Die UBS hat die umstrittene 9-Milliarden-Verlustgarantie des Bundes zur Deckung gewisser Verluste aus der CS-Übernahme vor knapp drei Wochen bereits wieder aufgekündigt.

Mit dieser wollte sich die UBS bei der Vereinbarung zur Notübernahme im März vor allzu bösen Überraschungen absichern. Mit der Auflösung der Garantie hat sich die Grossbank wohl auch von politischen Verpflichtungen in diesem Zusammenhang zu einem gewissen Teil freigekauft.

Der Entscheid zu einer vollständigen Integration wäre allerdings erst der Anfang eines langen Wegs. Die Umsetzung dürfte sich wohl über Jahre ziehen. Wann wo welche Filiale konkret verschwinden wird, wann wo das CS-Logo-Schild ausgetauscht werden könnte, welcher Mitarbeiter vielleicht geht oder in einen anderen Bereich wechselt - das sind Fragen, über die erst nach und nach entschieden werden dürfte.

Riesiger Stellenabbau

Dass es im Zuge des Zusammenschlusses der beiden Finanzkolosse jedoch zu einem riesigen Stellenabbau kommen wird, dürfte klar sein. Beziffert wurde der Abbau bislang noch nicht. Allerdings hatte die CS bereits vergangenen Oktober weltweit einen Abbau von rund 9000 Stellen von damals rund 52'000 Stellen angekündigt.

Und die UBS will im Zuge der Übernahme bis 2027 im Vergleich zum jetzigen Stand 8 Milliarden US-Dollar an Kosten einsparen. Das wäre fast die Hälfte der Gesamtkosten der Credit Suisse im Jahr 2022. Laut Medienberichten droht daher ein Abbau von insgesamt rund 30'000 bis 35'000 Stellen der insgesamt etwa 120'000 Stellen per Ende 2022.

Allein in der Schweiz seien bis zu 10'000 Stellen in Gefahr, hiess es. Hierzulande beschäftigte die UBS jüngsten Angaben zufolge rund 20'000 Mitarbeitende und die CS gut 16'000 Mitarbeitende.

Nebenschauplatz Finanzergebnisse

Zwar haben zahlreiche CS-Mitarbeiter bereits selbst ihr Schicksal in die Hand genommen und sich mittlerweile nach etwas Neuem umgeschaut. UBS-Chef Sergio Ermotti etwa sagte Mitte Juni, dass in den vorangegangenen Monaten bis zu 10 Prozent der CS-Mitarbeitenden der Bank den Rücken gekehrt hätten.

Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele - vor allem weniger hochwertige Jobs - gefährdet sein dürften. Dabei müssen vermutlich auch gewisse UBS-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Klinge springen.

Für einmal weniger im Fokus dürften dagegen die reinen Geschäftszahlen sein, zumal die Interpretation nach der im Juni abgeschlossenen Übernahme der CS nicht ganz einfach sein wird.

Auf dem Papier wird die UBS einen Rekordgewinn für das zweite Quartal ausweisen. Analysten rechnen mit einem Plus von 29 bis 36 Milliarden Dollar, nachdem die UBS die CS zu einem deutlich tieferen Preis gekauft hat als sie in den Büchern wert war. "Badwill" nennt sich das im Fachjargon.

Schnäppchen-Kauf treibt Aktie an

Unter Finanzanalysten verfestigt sich immer mehr die Ansicht, dass die UBS mit der nicht ganz freiwilligen Übernahme tatsächlich ein Schnäppchen gemacht hat. Und sie haben sich entsprechend positiv positioniert.

Die jüngste Entwicklung der UBS spricht in diesem Zusammenhang Bände: Die UBS-Titel haben vergangene Woche erstmals seit rund acht Jahren die Marke von 22 Franken wieder übersprungen. Damit kommt das letzte Hoch von Anfang August 2015 bei 22,57 Franken wieder in Reichweite, wenn auch das Allzeithoch - von vor der Finanzkrise bei über 75 Franken - kaum mehr jemals ein Thema sein dürfte.

Klar ist aber: Die Integration und der Verkauf der Problembereiche wird noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Und erst danach kann man abschliessend beurteilen, ob bzw. wie sehr sich die Übernahme für die UBS gelohnt hat.

Redaktion finanzen.ch / Zürich (awp)

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Bildquelle: Yu Lan / Shutterstock.com

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