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Kooperation mit Starbucks 26.04.2020 20:06:00

Beyond Meat goes China: Kann veganes Fleisch von der Corona-Krise profitieren?

Beyond Meat goes China: Kann veganes Fleisch von der Corona-Krise profitieren?

Starbucks löst sein Versprechen auch in China ein und bietet jetzt mehr Produkte auf Pflanzenbasis an, darunter auch Gerichte mit Fleischalternativen von Beyond Meat. Für den Fleischersatzhersteller könnte die Corona-Krise nun zu einem echten Wachstumstreiber werden.

Starbucks
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• Starbucks bietet in chinesischen Filialen Gerichte mit Beyond-Meat-Produkten an
• Wichtiger Schritt für Beyond Meat auf dem Weg zu einem golablen Pflanzenproteinunternehmen
• Corona-Krise bietet Chancen durch mögliche Veränderung der Essgewohnheiten

Die Kaffeehauskette Starbucks hatte bereits zu Beginn des Jahres angekündigt, künftig mehr Gerichte auf Pflanzenbasis anbieten zu wollen und damit für Begeisterung bei den Beyond-Meat-Aktionären gesorgt. Nachdem seit März auf der Speisekarte der kanadischen Filialen tatsächlich ein Beyond Meat-Sandwich zu finden ist, zieht Starbucks nun auch in China nach. Seit Mittwoch können Kunden in China zu ihrem Kaffee auch zahlreiche pflanzenbasierte Gerichte bestellen, darunter auch ein Wrap, eine Lasagne und ein Pasta-Gericht mit den veganen Fleischalternativen von Beyond Meat. Bei den Anlegern des Pflanzenproteinherstellers sorgte das erneut für Begeisterung: Die Beyond-Meat-Aktie sprang nach Ankündigung der Kooperation am Dienstag im Handelsverlauf zeitweise um 16,3 Prozent nach oben auf 92,00 US-Dollar. Zum Handelsschluss stand bei 84,96 US-Dollar immerhin noch ein Plus von rund 7,4 Prozent an der Kurstafel.

Analyst sieht China als große Chance für Beyond Meat-Aktie

Beyond Meat hat durch die Kooperation mit Starbucks in China einen wichtigen Schritt hin zu einem globalen Player im Fleischersatzmarkt getan - und hat nun außerdem im bedeutenden chinesischen Markt einen Fuß in der Tür. Die Nachrichtenagentur "Reuters" zitiert eine Prognose von "Euromonitor" aus dem vergangenen Jahr, wonach das Volumen des Marktes mit fleischlosen Lebensmitteln in China bis 2023 auf zwölf Milliarden US-Dollar ansteigen wird. Da Beyond Meat nun landesweit in den rund 4'000 Starbucks-Filialen vertreten ist, dürfte davon auch das junge US-Unternehmen profitieren können. Entsprechend begeistert zeigte sich auch CEO Ethan Brown in einer Pressemitteilung, die "MarketWatch" vorliegt: "Heute wird mit dem Launch von Beyond Meat in China ein wichtiger Meilenstein markiert, der unser Ziel voranbringen wird, den Zugang zu pflanzenbasiertem Protein weltweit zu erhöhen", so Brown.

Auch Analyst Arun Sundaram vom unabhängigen Investment Research-Unternehmen CFRA sieht laut "MarketWatch" großes Potenzial für Beyond Meat in China. Das Land sei ein attraktiver Markt für Fleischalternativen, da durch die afrikanische Schweinepest und die eingeschränkte Fleischproduktion bedingt durch den chronischen Land- und Wassermangel im Umkreis großer Städte eine Versorgungslücke bestehe, so Sundaram. Er erwartet als nächsten Schritt, dass Beyond Meat eine Fabrik in China eröffnen wird, um Trends im asiatischen Markt schnell erkennen und entsprechende Produkte produzieren zu können. Entsprechende Pläne hatte Beyond-Meat-CEO Ethan Brown im März bekräftigt. Der CFRA-Analyst sieht daher Aufwärtspotenzial für die Beyond Meat-Aktie: Er hat sie mit einem Hold-Rating und einem Kursziel von 95,00 US-Dollar versehen.

Coronavirus könnte Fleischalternativen auf die Sprünge helfen

Tatsächlich könnte gerade die Coronavirus-Pandemie dazu führen, dass vor allem die Chinesen bei ihren Essgewohnheiten umdenken und künftig öfter zu veganem Fleischersatz greifen. Denn zum einen besteht ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Konsum von Wildtierfleisch und der Übertragung des Coronavirus auf den Menschen, und zum anderen bleiben viele Menschen in der Corona-Krise größtenteils zu Hause, müssen selbst kochen und probieren dabei womöglich auch neue Dinge aus.

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur "Reuters" spüren Zulieferer in Asien bereits eine zunehmende Nachfrage nach Essen auf Basis von Pflanzenproteinen. Auch David Yeung von Green Monday, der ganz Asien mit veganen Produkten von Beyond Meat und anderen Herstellern beliefert, spricht gegenüber "Reuters" davon, dass der Ausbruch von COVID-19 in der Pflanzenfleischbranche als Katalysator fungiere. Allein bei Green Monday hätten sich die Online-Verkäufe laut Yeung durch die Corona-Pandemie in den vergangenen beiden Monaten mehr als verdoppelt. Auch Vince Lu, Gründer des chinesischen Beyond Meat-Konkurrenten Zhenmeat, sieht ein Umdenken in der Bevölkerung. "Nach dem Coronavirus haben die Chinesen ein höheres Bewusstsein dafür, keine wilden Tiere, sondern die richtige Art von Protein zu essen", sagte Lu gegenüber "Reuters". Diese Entwicklung ist laut der Nachrichtenagentur bereits in Hongkong und auf dem chinesischen Festland zu beobachten.

Auch die Analysten von CFRA sehen in einer weiteren Studie aus diesem Monat nun gestiegenes Potenzial für Fleisch aus dem Labor. "Die meisten Ausbrüche ansteckender Krankheiten werden vom Tier zum Menschen übertragen", heißt es laut "MarketWatch" in dem Bericht. "Da laborbasiertes Fleisch in einer sauberen und kontrollierten Umgebung produziert wird, glauben wir, dass sich das Vorankommen der Laborfleisch-Industrie beschleunigen könnte, während mehr zoonotische Ausbrüche erfolgen", so die CFRA-Analysten. Die Studie beschäftigte sich zwar hauptsächlich mit Laborfleisch, das aus tierischen Zellen gezüchtet wird, für Pflanzenfleisch gilt jedoch das Gleiche. Darauf weist auch der Vorsitzende des Beyond-Meat-Konkurrenten Impossible Foods, Dennis Woodside, hin: "Unser Vorteil: Unser Prozess ist von Natur aus sicherer als tierisches Fleisch", so Woodside laut "MarketWatch" im Rahmen einer virtuellen Unternehmenspräsentation. Gut möglich also, dass Firmen wie Beyond Meat oder Impossible Foods am Ende als Gewinner aus der Corona-Krise hervorgehen werden.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Pavel Kapysh / Shutterstock.com,Beyond Meat,Sundry Photography / Shutterstock.com

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