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Geändert am: 02.08.2024 22:06:00

Schwacher US-Arbeitsmarktbericht schürt Rezessionssorgen: SMI und DAX gehen tiefrot ins Wochenende -- Wall Street gibt letztlich kräftig ab -- Asiens Börsen schliessen deutlich tiefer

Der heimische sowie der deutsche Aktienmarkt gaben am letzten Handelstag der Woche merklich nach. An den US-Börsen ging es ebenfalls bergab. Die Börsen in Fernost schlossen den Handel mit deutlich tieferen Notierungen ab.

SCHWEIZ

Der heimische Aktienmarkt gab nach seiner Feiertagspause am Freitag deutlich nach.

Der SMI notierte zum Sitzungsstart bereits deutlich tiefer und grub sich dann bis Handelsende immer stärker in die Verlustzone. Der Schweizer Leitindex ging 3,59 Prozent tiefer bei 11'875,52 Punkten aus der Handelswoche.
Die Nebenwertindizes SPI und SLI folgten der sehr schwachen Tendenz des Leitindex, nachdem sie am letzten Handelstag der Woche bereits deutlich schwächer starteten. Der SPI ging bei 15'810,03 Zählern (minus 3,34 Prozent) in den Feierabend, der SLI schloss sogar 4,06 Prozent leichter bei 1'919,55 Einheiten.

Der schweizerische Aktienmarkt hat den Handel am Freitag mit massiven Verlusten beendet. Grund waren sich verstärkende Konjunktursorgen nach sehr schwachen US-Arbeitsmarktdaten.

Die Zahl der Beschäftigten ist in den USA im Juli nur um 114.000 gestiegen, erwartet worden war ein Plus von 185.000. Auch stieg die Arbeitslosenquote auf 4,3 Prozent, was ebenfalls klar über der Prognose von 4,1 Prozent liegt. Die Daten unterstreichen die Sorge vor einer Rezession in den USA, hiess es. Zugleich stieg die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank aggressiver als bisher erwartet die Zinsen senken wird. Darüber hinaus sorgten die sehr negativ aufgenommenen Quartalszahlen der Tech-Werte Amazon und Intel für schlechte Stimmung unter den Börsianern.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt fuhr auch am Freitag deutliche Verluste ein.

Der DAX startete die letzte Sitzung der Woche bereits deutlich schwächer und gab dann immer weiter nach. Letztlich summierten sich die Verluste auf 2,33 Prozent - das bedeutete einen Wochenschlusskurs von 17'661,35 Punkten.

Die runde Marke von 18'000 Punkten hat der DAX am Freitag bereits zum Handelsbeginn gerissen. Grund waren sehr schwache Vorgaben aus den USA und Asien aufgrund von Rezessionssorgen und enttäuschend ausgefallene Quartalsbilanzen aus dem US-Technologiesektor.

Technisch erscheint der DAX nun angeschlagen - der Wochenschluss deutlich unter 18'000 Punkten untermauert diesen Eindruck.

Hinweise auf eine mögliche Leitzinssenkung durch die US-Notenbank Fed im September hatten am Vortag die Indizes nicht beflügelt. Nach sehr schwach ausgefallenen Konjunkturdaten waren die Sorgen vor einer Abkühlung der Wirtschaft grösser geworden. Am Freitag wurden die Sorgen abermals befeuert, da der US-Arbeitsmarktbericht auf ganzer Linie enttäuschte.

Sehr negativ aufgenommene Quartalszahlen von Amazon und Intel nach dem US-Börsenschluss vom Donnerstag belasten die Börsen am Freitag zusätzlich.

WALL STREET

An den US-Börsen wurden am Freitag kräftige Verluste eingefahren.

Der Dow Jones gab zum Handelsstart bereits ab und fiel anschliessend noch deutlich tiefer in die Verlustzone. Letztlich standen Verluste in Höhe von 1,51 Prozent (Schlusskurs: 39'737,26 Zähler) an der New Yorker Anzeigetafel.
Der NASDAQ Composite startete schon mit kräftigen Einbussen und gab danach weiter nach. Der US-Tech-Index ging letztlich 2,43 Prozent tiefer bei 16'776,16 Einheiten in das Wochenende.

Die US-Aktienmärkte verbuchten wegen Konjunktursorgen und einer ausgeprägten Tech-Schwäche auch am Freitag deutliche Kursverluste. Bereits am Vortag hatten sehr schwach ausgefallene Konjunkturdaten zunehmende Ängste vor einer Abkühlung der Wirtschaft in den Fokus der Anleger gerückt. Zudem belasteten enttäuschende Quartalszahlen von Intel und Amazon. Frische Arbeitsmarktdaten verstärkten noch den Druck.

Die US-Wirtschaft schuf im Juli deutlich weniger Arbeitsplätze als erwartet. Die Arbeitslosigkeit erreichte den höchsten Stand seit fast drei Jahren. Gleichzeitig schwächte sich das Lohnwachstum unerwartet ab. Die überraschend schwache Entwicklung des US-Arbeitsmarktes ist Wasser auf die Mühlen der Investoren, die befürchten, dass die US-Notenbank Fed mit ihrem Zinskurs der Konjunkturentwicklung hinterherläuft. Bis zuletzt hielt die Fed an ihrem im Kampf gegen die Inflation stark erhöhten Leitzins fest, hatte aber vage eine Senkung für September als Möglichkeit genannt.

Auch von Unternehmensseite gab es schlechte Nachrichten: Der weltgrösste Online-Händler Amazon enttäuschte die Wall Street mit seinem Ausblick auf das laufende Quartal und auch die Zahlen des Chipkonzerns Intel kamen sehr schlecht an.

ASIEN

Die Börsen in Fernost verbuchten am Freitag deutliche Verluste.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 verlor letztlich satte 5,81 Prozent auf 35'909,70 Punkte.

Auf dem chinesischen Festland notierte der Shanghai Composite 0,92 Prozent tiefer bei 2'905,34 Zählern. Daneben gab der Hang Seng schliesslich um 2,08 Prozent auf 16'945,51 Einheiten nach.

Verstärkte Sorgen vor einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in den USA drückten die ostasiatischen Aktienmärkte zum Wochenausklang teils massiv ins Minus. Am deutlichsten fielen die Abgaben in Tokio aus. Hier belastete zudem der weiter starke Yen, der als "sicherer Hafen" und mit den falkenhaften Aussagen der Bank of Japan (BoJ) gesucht ist.

Schwache US-Einkaufsmanagerindizes und Arbeitsmarktdaten verstärkten die Besorgnis über eine Verlangsamung der US-Konjunktur und darüber, dass eine Zinssenkung der Federal Reserve im September für eine sanfte Landung der Wirtschaft möglicherweise zu spät kommen könnte.

Ein zusätzlicher Belastungsfaktor für die Börse in Tokio waren die Aussichten auf weiter steigende Zinsen, nachdem die BoJ diese am Mittwoch auf ein Niveau von 0,25 Prozent angehoben hatte. BoJ-Gouverneur Kazuo Ueda hatte im Anschluss erklärt, die Notenbank werde die Zinssätze nach der erfolgten Anhebung weiter erhöhen, insbesondere wenn sich die Wirtschaft und die Inflation entsprechend den Prognosen der BoJ weiter verbesserten. Die Äusserungen Uedas deuten darauf hin, dass die BoJ ihre jahrzehntelangen Stimulierungsmassnahmen früher als ursprünglich erwartet beenden könnte, hiess es.

Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires


Bildquelle: Keystone, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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