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Geändert am: 13.12.2024 22:11:41

Verhaltener Wochenausklang: Wall Street letztlich stabil -- SMI geht schwächer ins Wochenende -- DAX schliesst nach Rekordhoch knapp unter Nulllinie -- Letztlich klare Abgaben in China und Japan

Der heimische Aktienmarkt zeigte sich am Freitag schwächer und auch der deutsche Leitindex fiel nach dem Erreichen eines neuen Allzeithochs schlussendlich wieder unter sein Vortagesniveau zurück. Die US-Börsen präsentierten sich zum Wochenschluss unentschlossen. An den asiatischen Börsen ging es am Freitag abwärts.

SCHWEIZ

Der Schweizer Aktienmarkt konnte sich am Freitag letztlich nicht in die Gewinnzone vorkämpfen.

Der SMI eröffnete marginal tiefer und notierte auch anschliessend leicht im Minus. Letztlich schloss er 0,18 Prozent niedriger bei 11'694,43 Einheiten.
Auch die Nebenwerteindizes SPI und SLI starteten und verblieben unterhalb der Nulllinie. Der SPI beendete den Handel 0,22 Prozent tiefer bei 15'581,70 Einheiten, während der SLI 0,22 Prozent schwächer bei 1'938,31 Punkten schloss.

Im Fokus standen einzelne Unternehmen. Ansonsten dümpelte der Leitindex SMI laut Händlern über weite Strecken vor sich hin. Am Vortag hatten die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen gesenkt. Dabei überraschte die SNB gar mit einem grossen Schritt, nämlich um 50 BP auf noch 0,5 Prozent. Doch wirkte sich dies nur wenig positiv auf die Kurse aus. Dies werde sich wohl im kommenden Jahr stärker auf die Kurse auswirken, meinte ein Händler. Denn bei den rekordtiefen Zinsen dürften Aktien gesucht sein. Dabei könnten dividendenstarke Aktien als Ersatz für Obligationen gefragt sein. Doch im zu Ende gehenden Jahr dürfte es nach Ansicht von Händler hierzulande wohl kein Jahresendrally mehr geben - im Gegensatz zu ausländischen Börsen. Vom Fed wird kommende Woche eine Zinssenkung 25 Basispunkte erwartet. Aber dies dürfte wohl schon in die Kurse eingepreist sein, hiess es weiter.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt erreichte im Freitagshandel ein neues Allzeithoch, gab seine Gewinne letztendlich jedoch wieder ab.

Der DAX eröffnete höher und stieg zeitweise auf einen neuen Rekordstand bei 20'522,82 Punkten. Dann schwanden die Gewinne jedoch wieder und er bewegte sich nur noch knapp unter seinem Vortagesschluss. Am Ende notierte das Börsenbarometer 0,10 Prozent tiefer bei 20'405,92 Punkten.

Der DAX hatte am Freitag die zuletzt unterbrochene Rally fortgesetzt und den alten Rekord vom Montag getoppt. Die Anleger seien inzwischen zwar vorsichtiger, was sich an der hohen Zahl von Absicherungsgeschäften zeige, "aber sie verlassen die Party nicht", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Vielmehr warten sie nach der vierten Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) in diesem Jahr nun auf die Fed in der kommenden Woche. Auch von der US-Notenbank Fed wird ein kleiner Zinsschritt nach unten erwartet.

WALL STREET

Die US-Börsen zeigten sich am Freitag uneins, verbuchten aber keine grossen Ausschläge.

Der Dow Jones notierte zum Handelsstart marginal im Plus und kam anschliessend nicht so recht vom Fleck. Schlussendlich ging er 0,2 Prozent schwächer bei 43'828,06 Zählern in den Feierabend.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite startete höher und stieg im Handelsverlauf bei 20'061,65 Einheiten auf ein neues Allzeithoch. Danach kam er zurück und beendete den Tag 0,12 Prozent höher bei 19'926,72 Punkten.

Marktbreit richteten Anleger ihren Fokus bereits auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed. Erwartet wird, dass die Währungshüter am Mittwoch eine weitere Zinssenkung wohl um 0,25 Prozentpunkte beschliessen. Der ING-Ökonom James Knightley geht aber davon aus, dass die Währungshüter sich vorsichtig zur weiteren Zinsperspektive im kommenden Jahr äussern werden. Er rechnet 2025 mit weniger Lockerungen und verwies dabei auf eine zähe Inflation und die Pläne zur Wirtschaftsförderung des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Vor diesem Hintergrund blieb die Risikobereitschaft bei US-Standardwerten am Freitag begrenzt.

Einen Rekordzuwachs konnten die Broadcom-Aktien aufgrund guter Geschäftszahlen und eines starken Ausblicks verzeichnen.

ASIEN

An den asiatischen Börsen ging es am Freitag abwärts.

In Tokio verlor der Nikkei 225 bis zum Handelsschluss 0,95 Prozent auf 39'470,44 Punkte.

Auch auf dem chinesischen Festland waren klare Abgaben zu sehen: Der Shanghai Composite ging um 2,01 Prozent tiefer bei 3'391,88 Einheiten ins Wochenende.

Für den Hang Seng ging es in Hongkong letztlich um 2,09 Prozent abwärts auf 19'971,24 Zähler.

Marktteilnehmer verwiesen auf die schwachen Vorgaben der Wall Street. Besonders kräftig ging es an den chinesischen Aktienmärkten nach unten. Hier herrschte Enttäuschung darüber, dass im Rahmen der Central Economic Work Conference (CEWC) keine konkreten grossangelegten Stimuli für die chinesische Konjunktur bekannt gegeben wurden.

Die Investoren reagierten enttäuscht über die Konjunkturmassnahmen, die im Rahmen der CEWC, die am Donnerstag zu Ende ging, angekündigt wurden. Das Ergebnis bestätigte die Einschätzung der Barclays-Ökonomen, dass im nächsten Jahr ein Fiskalpaket geschnürt wird - es entspricht aber nur dem Basis-Szenario von Barclays, dass der Nationale Volkskongress beschliessen dürfte. Zudem habe die CEWC keine US-Zölle oder mögliche Handelsspannungen erwähnt, sondern betonte, dass Peking bereit sei, den richtigen Weg für eine Koexistenz mit den USA zu finden, ergänzte Barclays.

Auf der CEWC legt Peking die Ziele für das Wirtschaftswachstum, Haushaltsdefizit, die Emission von Schulden und andere Variablen für das kommende Jahr fest. Die Ziele werden auf dem Treffen vereinbart, aber erst auf der jährlichen Parlamentssitzung im März offiziell bekannt gegeben.

In Tokio berichteten Händler von Zurückhaltung im Vorfeld der Sitzung der Bank of Japan (BoJ) am Donnerstag. Es wird mit einer Bestätigung der Zinsen gerechnet. Indes hat sich die Stimmung bei den grossen japanischen Unternehmen zwischen Oktober und Dezember leicht verbessert, wie aus dem Tankan-Bericht der BoJ hervorging. Der Bericht signalisiert nach Ansicht von Benjamin Shatil von JPMorgan "grünes Licht" für eine mögliche Zinserhöhung in diesem Monat. Die Inflationserwartungen lägen über fast alle untersuchten Zeithorizonte hinweg nun schon seit elf Quartalen in Folge über dem 2-Prozent-Ziel der BoJ, stellte der Ökonom fest. "Dieser Trend, verbunden mit der Botschaft der Widerstandsfähigkeit in den Stimmungsdaten, sendet ein positives Signal im Vorfeld der BoJ-Sitzung nächste Woche", fügte Shatil hinzu.

Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires


Bildquelle: Keystone, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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