Neue Strategie verkündet |
27.09.2019 17:42:00
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Commerzbank senkt Ertragsprognose 2019 - CEO: Filialabbau keine strategische Kehrtwende - CoBa-Aktie dreht ins Plus

Die Commerzbank hat ihre Ertragsprognose für das laufende Jahr gesenkt.
Die Commerzbank hat nach Verabschiedung ihrer neuen Strategie ein konkretes Angebot für die börsennotierte Direktbanktochter comdirect angekündigt. Wie das Institut mitteilte, bietet sie für die im Streubesitz befindlichen 18 Prozent der Anteile 11,44 Euro je Aktie, das entspricht einer Prämie auf den unbeeinflussten Schlusskurs am 19. September von 25 Prozent. Die Commerzbank strebt eine Beteiligung von mindestens 90 Prozent an, derzeit hält sie rund 82 Prozent.
Die comdirect mit Sitz in Quickborn soll auf die Commerzbank verschmolzen werden, "um die hohe Digitalkompetenz und Innovationskraft der comdirect künftig für alle Kunden des Konzerns zu nutzen". Der comdirect wiederum eröffne die Integration, ihr Angebot über die Commerzbank zu skalieren.
Mit einer Beteiligungsschwelle von 90 Prozent sei es möglich, die Verschmelzung via Squeeze-Out durchzuführen. Falls das nicht gelingt, werden "die für eine direkte Verschmelzung der comdirect auf die Commerzbank erforderlichen Maßnahmen" ergriffen.
Die Commerzbank erhofft sich von der Integration "signifikante Synergiepotenziale". Die Marke comdirect soll erhalten bleiben.
Die comdirect war an der Börse Stand Mittwochabend 1,7 Milliarden Euro wert. Am Donnerstag ging das Papier unverändert aus dem Handel.
Commerzbank will bei Bankenfusionen aktiv mitspielen
Die Commerzbank will sich mit ihrem Umbau für mögliche Zusammenschlüsse mit anderen Geldhäusern rüsten. Über kurz oder lang werde es in der Branche in Deutschland und möglicherweise in Europa zur Konsolidierung kommen, sagte Commerzbank-Chef Martin Zielke am Freitag bei der Vorstellung des neuen Strategieprogramms für die Zeit bis 2023 in Frankfurt. Die Commerzbank wolle im Fusionspoker "ein aktiver Spieler" sein.
Zielke wollte allerdings nicht sagen, ob die Commerzbank als Käuferin anderer Kreditinstitute auftreten soll. Das Management hatte im Frühjahr mit der Deutschen Bank über mehrere Wochen Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss geführt. Ende April bliesen beide Seiten das Vorhaben ab.
Verdi gegen Stellenabbau in Commerzbank-Filialen
Die Gewerkschaft Verdi hat einen Personalabbau in den Filialen der Commerzbank abgelehnt. "Gegen einen Personalabbau im Filialbereich sprechen wir uns ganz entschieden aus", sagte der zuständige Verdi-Gewerkschaftssekretär Stefan Wittmann laut Mitteilung. Den von der Commerzbank neben den Filialschließungen und dem Stellenabbau angekündigten Verkauf der polnischen M-Bank sowie die Integration der Comdirect unterstützte die Gewerkschaft dagegen.
Die Commerzbank will konzernweit 4'300 Stellen abbauen und das Filialnetz um 200 Zweigstellen auf 800 ausdünnen. "Es gibt keinerlei Einsparpotenzial in den Filialen. Deshalb fordern wir den Commerzbank-Vorstand auf, das vorhandene Personal so auf die verbleibenden Filialen zu verteilen, dass personelle Engpässe, ständige Vertretungen und kurzfristige Filialschließzeiten künftig deutlich seltener vorkommen und damit auch die Belastungen für die Beschäftigten deutlich sinken."
Jede einzelne Filiale müsse auf die Sinnhaftigkeit der Maßnahme hin überprüft werden, fordert Wittmann. "Wir begrüßen jedoch, dass die Bank an dem Konzept festhalten will, bundesweit mit einem flächendeckenden Filialnetzvertreten zu sein."
Einen etwaigen weiteren Personalabbau in anderen Bereichen werde Verdi kritisch begleiten, so Wittmann.
Commerzbank-CEO: Filialabbau keine strategische Kehrtwende
Commerzbank-Chef Martin Zielke will die Ausdünnung des Filialnetzes um 200 Zweigstellen nicht als strategische Kehrtwende verstanden wissen. "Die Filiale bleibt eine wichtige Säule unseres Angebots", sagte Zielke bei der Pressekonferenz zum strategischen Umbau der Bank in Frankfurt. "Und mit einem Netz von rund 800 Filialen bleiben wir flächendeckend in ganz Deutschland persönlich präsent."
Die CoBa-Aktie gab im frühen Handel zunächst 3,37 Prozent auf 5,16 Euro nach. Inzwischen konnte das Papier seine Verlust aber ausgleichen: Letztlich stand die Aktie 0,64 Prozent im Plus bei 5,37 Euro. FRANKFURT (Dow Jones / awp international)
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