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Verhandlungen verlängert 06.04.2020 18:27:00

Coronavirus verzögert bei Bayer Roundup-Vergleichsgespräche - Bayer-Aktie in Grün

Coronavirus verzögert bei Bayer Roundup-Vergleichsgespräche - Bayer-Aktie in Grün

Die Ausbreitung des Coronavirus verzögert laut Bayer die Vergleichsverhandlungen mit Zehntausenden von Klägern in den USA im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichtungsmittel Roundup, das im Verdacht steht, Krebs zu erregen.

Der Leverkusener Konzern hat laut einer mit der Angelegenheit vertrauten Person jüngst von seinem Recht Gebrauch gemacht, einen Entwurf für eine Vergleichsvereinbarung mit mehreren Unternehmen aufzukündigen und die Verhandlungen bis April zu verlängern. Dadurch gewinnt Bayer etwas Zeit, um die Auswirkungen des weltweiten wirtschaftlichen Zusammenbruchs zu bewerten, der durch Corona-bedingte Betriebsunterbrechungen und Stillstand des öffentlichen Lebens entstanden ist.

Bayer steht unter Druck, vor seiner Jahreshauptversammlung die Aktionäre durch die Beilegung von Klagen zu besänftigen. Die Hauptversammlung soll online am 28. April stattfinden.

Mitte März hatte Bayer mit mehreren Anwaltskanzleien, die einen erheblichen Teil der Kläger vertreten, einen Vergleichsentwurf erzielt. Die Parteien haben über eine Vergleichssume von rund 10 Milliarden US-Dollar gesprochen.

Doch in den vergangenen Wochen sind diese Bemühungen nach Angaben von mehreren mit der Angelegenheit vertrauten Personen weitgehend ins Stocken geraten.

Ein Bayer-Sprecher sagte: "Der Mediationsprozess hat sich deutlich verlangsamt, und realistischerweise erwarten wir, dass dies auch in unmittelbarer Zukunft so bleiben wird."

Die behördlichen Restriktionen, die auferlegt wurden, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, haben laut Sprecher zur Absage von Sitzungen und anderen Verzögerungen geführt. "Wir können angesichts der Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Pandemie und der Vertraulichkeit dieses Prozesses nicht über die möglichen Ergebnisse der Verhandlungen oder den Zeitplan spekulieren, aber wir sind nach wie vor überzeugt, dass wir uns in gutem Glauben an der Mediation beteiligen werden", so der Bayer-Sprecher.

Der Konzern wird wahrscheinlich einem endgültigen Vergleich solange nicht zustimmen, bevor er sich mit der großen Mehrheit der Kläger geeinigt hat, so dass der Rechtsstreit beendet werden kann.

"Ich bin optimistisch, dass die Vergleichsverhandlungen erfolgreich verlaufen werden, aber das Coronavirus und die öffentliche Gesundheit haben Vorrang", sagte Ken Feinberg, der vom Gericht bestellte Mediator.

Gerichte in den USA haben wegen der Corona-Pandemie Zivilprozesse auf unbestimmte Zeit vertagt, bei denen mehrere hundert Menschen zur Auswahl der Geschworenen gleichzeitig in einem Raum versammelt sind und oft Anwälte und Zeugen aus dem ganzen Land eingeflogen werden. Laut Anwälten hat dies den Druck auf die Beschuldigten verringert, die Fälle schnell zu erledigen.

Im XETRA-Handel am Montag legte die Bayer-Aktie zum Sitzungsende 5,20 Prozent auf 55,79 Euro zu.

Von Laura Kusisto und Jacob Bunge

NEW YORK (Dow Jones)

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Bildquelle: Arseniy Krasnevsky / Shutterstock,360b / Shutterstock.com

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