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Keine Einigung 10.02.2023 18:18:00

Deutsche Post-Aktie fällt: Tarifverhandlungen zwischen ver.di und Post scheitern

Deutsche Post-Aktie fällt: Tarifverhandlungen zwischen ver.di und Post scheitern

Die Tarifverhandlungen für die rund 160 000 Tarifbeschäftigten der Deutschen Post sind gescheitert.

Die dritte Tarifrunde zwischen der Deutschen Post und der Gewerkschaft ver.di endete am Freitag nach einem dreitägigen Verhandlungsmarathon ohne Einigung. Die Gewerkschaft ver.di erklärte daraufhin die Verhandlungen für gescheitert und kündigte eine Urabstimmung über einen Arbeitskampf an. Die Deutsche-Post-Aktie gab etwas nach und lag zuletzt rund zwei Prozent im Minus.

ver.di-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis sagte: "Das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot ist weit von unseren Forderungen entfernt. Die Arbeitgeber waren nicht bereit, die Reallohneinbussen der Beschäftigten auszugleichen." Der Vorschlag der Arbeitgeber erhöhe sogar das Risiko weiterer Reallohnverluste.

Die Post hatte nach eigenen Angaben eine Erhöhung aller tariflichen Entgelte und Ausbildungsvergütungen um insgesamt 340 Euro pro Monat in zwei Stufen ab Anfang 2024 angeboten. Dies bedeute Lohnerhöhungen von bis zu 20,3 Prozent. Ausserdem sollten alle Tarifbeschäftigten und Auszubildenden rückwirkend ab dem 1. Januar 2023 über zwei Jahre die volle steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro erhalten.

"ver.di hat eine historische Chance verspielt, die Zukunft der Deutschen Post in Deutschland zu sichern. Wir sind mit diesem Angebot an die Grenze des finanziell Machbaren gegangen, um besonders diejenigen unserer Beschäftigten zu unterstützen, die am stärksten die Herausforderungen der letzten Monate gespürt haben", sagte Thomas Ogilvie, Konzernvorstand Personal und Arbeitsdirektor der Deutsche Post AG.

ver.di fordert für die Post-Beschäftigten 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt und begründet das unter anderem mit der hohen Inflation. Bei der Deutschen Post AG seien fast 90 Prozent der Tarifbeschäftigten in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert. Ihr Monatsgrundentgelt liege zwischen 2108 und 3090 Euro brutto. Diese Beschäftigten könnten sich schlichtweg keinen Kaufkraftverlust leisten, sagte Kocsis.

Bereits in den vergangenen Wochen hatte die Gewerkschaft die Beschäftigten immer wieder zu Warnstreiks aufgerufen. Allein in dieser Woche beteiligten sich ver.di zufolge rund 23 000 Postbeschäftigte an Arbeitsniederlegungen. Insgesamt hätten fast 100 000 Beschäftigte zeitweise ihre Arbeit niedergelegt, um den ver.di-Forderungen Nachdruck zu verleihen. Nach Angaben der Post kamen dadurch Millionen Briefe und Pakete verzögert bei den Empfängern an.

Post ging mit Angebot an das "finanziell Machbare"

Die Post sei mit diesem Angebot an die Grenze des finanziell Machbaren gegangen, sagte der Konzernvorstand Personal der Post, Thomas Ogilvie. Die Offerte stelle einen "in der Geschichte der Deutsche Post AG noch nie da gewesenen Steigerungsumfang dar". Mit der Ablehnung habe Verdi eine historische Chance verspielt, die Zukunft der Deutschen Post in Deutschland zu sichern, sagte der Manager. Die Gewerkschaft setze damit die Zukunft des Brief- und Paketgeschäfts und damit auch viele Arbeitsplätze aufs Spiel.

Das Unternehmen hatte Verdis Tarifforderung von Anfang an als überzogen zurückgewiesen. Um die Arbeitsplätze im Brief- und Paketgeschäft zu sichern, seien Einkommenssteigerungen in dieser Grössenordnung nicht vertretbar. Das Ergebnis des Brief- und Paketgeschäfts sei deutlich rückläufig und reiche schon heute nicht mehr für die notwendigen Investitionen aus, warnte der Konzern. Der von Verdi zur Begründung der Lohnforderungen herangezogene Konzerngewinn werde zum übergrossen Teil im internationalen Geschäft erwirtschaftet./rea/DP/men

Die Post-Aktie schloss via XETRA letztlich 1,81 Prozent tiefer bei 40,95 Euro.

Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones) / awp

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Bildquelle: Vytautas Kielaitis / Shutterstock.com,Deutsche Post,Tobias Arhelger / Shutterstock.com,AR Pictures / Shutterstock.com

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