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19.08.2013 11:03:31
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Ein starkes zweites Quartal
Mittlerweile haben die meisten Börsenfirmen ihre Halbjahreszahlen vorgelegt. Der Rückblick zeigt mehrheitlich starke Zahlen. Zuversichtlich stimmt auch der Ausblick.
Danach ging es Schlag auf Schlag. Innerhalb von wenigen Wochen legten 450 US-Firmen aus dem S&P-500-Index ihre Zahlen auf den Tisch. Und die waren überwiegend positiv. Immerhin übertrafen 54 Prozent der Unternehmen die Konsensschätzungen der Analysten zum Umsatz. Beim Gewinn schnitten sogar 72 Prozent besser als erwartet ab. Während der Finanzsektor mit 79 Prozent die meisten positiven Überraschungen vorweisen konnte und auch die Branchen IT (mit 78 Prozent), Grundstoffe (77) und Gesundheitswesen (76) häufig über den Schätzungen der Analysten lagen, war das Überraschungspotenzial bei Telekom- und Energieunternehmen vergleichsweise gering. Nur 57 bzw. 58 Prozent der Firmen konnten die Erwartungen schlagen.
Obwohl insgesamt viele Unternehmen besser waren als gedacht, lagen die Gewinne je Aktie im Schnitt des S&P 500 nur um 2,5 Prozent über dem Konsens. In den letzten sieben Jahren waren es hingegen 7,0 Prozent. Das könnte darauf hindeuten, dass der übertriebene Pessimismus der letzten Jahre infolge Finanzmarkt- und Euro-Schuldenkrise ein Ende findet. Denn ist die Stimmung schlecht, dürften die Schätzungen der Analysten vergleichsweise zu düster ausfallen, dafür sind die Überraschungen umso grösser.
Nun scheint Optimismus – oder vielmehr Realitätssinn und damit eine bessere Trefferquote – wieder einzukehren. Diese Annahme scheint sich mit der Entwicklung in der US-Finanzbranche zu decken. Dort dürfte eine vergleichsweise negative Stimmung unter den Analysten vorherrschen. Der berichtete Gewinn je Aktie in dieser Branche lag nämlich im zweiten Quartal mit 9,7 Prozent am weitesten über den Schätzungen der Analysten.
Mehrheitlich solide SMI-Abschlüsse
Während die US-Konzerne in der Berichtssaison traditionell schnell an den Start gehen, sind Schweizer Firmen etwas später dran. Immerhin haben nun auch hierzulande fast alle SMI-Mitglieder ihre Zahlen veröffentlicht – und auch hier überwiegen gute Daten. Von den 17 SMI- Werten, die schon berichtet haben, konnten 15 den Umsatz zum Teil kräftig steigern.
Während die Finanztitel Credit Suisse, Julius Bär, Swiss Re und UBS ihre Erträge zweistellig ausbauten, verbuchten nur Adecco und Swisscom Umsatz- rückgänge um 5 bzw. 0,4 Prozent. Bei den Gewinnen verzeichneten 13 der 17 Firmen zum Teil Zuwächse im dreistelligen Bereich. Fallende Er- gebnisse gab es bei Julius Bär – Sondereffekte drückten den Gewinn um 30 Prozent. Rückgän- ge gab es ferner bei Novartis (-4 Prozent), Swisscom (-9,7) und Syngenta (-7). Gewinnsteigerun- gen um 20 Prozent und mehr meldeten hingegen Actelion, CS, Givaudan, Roche und Swiss Re. Transocean drehte sogar einen Verlust von 0,84 Dollar je Aktie in ein Plus von 1,73 Dollar.
Auch blicken viele der SMI-Titel zuversichtlich in die Zukunft. Statt Stagnation für das Gesamtjahr erwartet Actelion nun ein bis zu zweistelliges Gewinnwachstum. Adecco will in den nächsten zwei Jahren die Gewinnspanne deutlich ausbauen. Givaudan plant mittelfristig Umsatzzwächse um 4,5 bis 5,5 Prozent pro Jahr. Julius Bär will beim Kundenvermögen weiter wachsen. Novartis hat ihre Prognose erhöht, und Swisscom will den Umsatz durch Zukäufe steigern. Nimmt man diese Daten, dürfte es zumindest von Unternehmensseite her in den kommenden Monaten bis zur nächsten Berichtssaison im Oktober keine Katastrophen geben. Am 8. Oktober startet wie gewohnt wieder Alcoa mit den Quartalszahlen. (gp)
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