GameStop Aktie 2274310 / US36467W1099
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11.02.2021 23:31:00
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Fall GameStop: Das hat Hedgefonds-Manager Dalio dazu zu sagen
Der abgestimmte Sturm auf Aktien des Spiele-Einzelhändlers GameStop hat in den letzten Wochen für viel Aufruhr gesorgt. Laut Milliardär Ray Dalio steckt hinter dem Angriff auf Shortseller jedoch mehr, als es vielleicht den Anschein hat.
• Ray Dalio äussert sich in Podcast
• Zusammenschluss von Anlegern nur Symptom eines grösseres Problems
Viel Aufmerksamkeit haben die Aktien von Pleitekandidat GameStop in den letzten Wochen auf sich gezogen. Ausgegangen war der Hype von dem Reddit-Forum wallstreetbets, wo sich eine Vielzahl von Kleinanlegern zusammenschloss, um durch Hedgefonds vielfach geshortete Aktien wie die des Spiele-Einzelhändlers GameStop zu kaufen, um somit den Kurs in die Höhe zu treiben und Shortseller dazu zu zwingen, ihre Shortpositionen aufzugeben.
GameStop-Aktie nach oben katapultiert
Der Plan erwies sich als erfolgreich: Die GameStop-Aktie schoss innerhalb kürzester Zeit von rund 20 US-Dollar auf in der Spitze 482,950 US-Dollar. Mittlerweile hat sich das Papier von diesem Niveau jedoch wieder deutlich entfernt. Dennoch bewegen sich die täglichen Schwankungen des Kurses meist noch in einem zweistelligen Bereich.
Angetrieben von der GameStop-Rally erfuhren auch andere in Vergessenheit geratene Unternehmen kräftigen Aufwind. Hierzu gehören beispielsweise der Kinoanbieter AMC Entertainment oder auch die einstigen Telefongrössen BlackBerry und Nokia.
Ray Dalio: Short Squeeze nicht das eigentliche Problem
Nun hat sich Hedgefonds-Manager Ray Dalio zu den Vorkommnissen geäussert. Dalio ist der Gründer von Bridgewater Associates, eines der grössten Hedgefonds der Welt. Seiner Meinung nach zeigt der plötzliche Run auf Aktien durch Kleinanleger ein grösseres Problem auf. Wie er in dem "Axios Re:Cap"-Podcast darlegt, sei er nicht aus einer Investment-Perspektive heraus besorgt wegen der sogenannten Reddit-Revolte, sondern vielmehr, weil der Zusammenschluss von Kleinanlegern die grösser werdende Kluft zwischen arm und reich deutlich aufzeige: "Wir haben die grösste Kluft beim Wohlstand, die grösste Kluft bei Werten, die grösste Kluft in der Politik seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen Anfang des 19. Jahrhunderts", so Dalio. In dem aktuellen Umfeld herrsche ein Klima, in dem "wir uns gegenseitig umbringen wollen". Aus diesem Grund müsse der Kapitalismus schnell reformiert werden, um mehr Menschen mitzunehmen, "sonst steht uns ein Bürgerkrieg bevor".
In diesem Sinne sei der Angriff auf Hedgefonds und der sogenannte Short Squeeze an sich gar nicht so wichtig. Hierbei handele es sich eben um die Mechanismen des Markts. Sollte sich der Angriff auf Leerverkäufer jedoch aus der Wut heraus auf die genannten Kluften entwickelt haben, sei dies schon deutlich besorgniserregender, weil es von eben dieser Mentalität des Sich-Gegenseitig-Umbringen-Wollens zeuge.
Die Intention des Handels sei immer wichtig zu beachten, auch bei Shortsellern selbst. Dabei sei es wichtig zu unterscheiden, ob es bei einem Investitionsverhalten nur um das Ausnutzen der Marktmechanismen gehe, oder man aktiv einem Unternehmen schaden wolle.
Politik muss Lösung für wachsende Ungleichheit finden
Generell sieht Dalio den Sturm auf GameStop-Aktien jedoch nicht als grosse Zäsur in der Geschichte von Aktien. Seiner Meinung nach habe es Geschichten wie diese schon sehr häufig gegeben. Wichtiger seien für ihn die Folgen, die das Spektakel nun auf politischer Ebene haben wird. So hat die GameStop-Saga dazu geführt, dass das Thema Börsenhandel nun auch auf der Agenda des US-Kongresses und Senats gelandet ist. Dabei wäre es Dalio zufolge viel wichtiger, wenn nicht die Leerverkäufe an sich im Fokus stehen würden, sondern eben die Frage, warum der Kapitalismus vielen Menschen nicht den Wohlstand verschafft, den er verspricht. Hier sollten sich die Politiker eher damit auseinander setzen, was es für einen Staat bedeute, wenn er sich kontinuierlich hoch verschulde und die Zentralbank diese Schuld aufkaufen lasse. Das sei das wirkliche Problem, das es zu lösen gebe, um eine Produktivität zu erreichen und Wohlstand umzuverteilen.
Redaktion finanzen.ch
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