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13.03.2018 17:31:00
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Grosse Umstrukturierung im Londoner Billionen-Dollar-Gold-Club
Nach Vorwürfen der Preismanipulationen gegen Londons Bullion-Banken, wurden nun neue Regeln eingeführt, die für mehr Fairness und weniger Korruption sorgen und den Zugang zum Markt für neue Mitglieder erleichtern sollen.
Grosse Umstrukturierung
In London, dem grössten Goldhandelsplatz weltweit, wird jedes Jahr Gold im Wert von etwa 6,8 Billionen US-Dollar gehandelt - zuständig für die Abwicklung all dieser Transaktionen sind die Bullion-Banken. Diese fünf Banken, die alle Transaktionen am Londoner Goldmarkt verrechnen, änderten nun kürzlich die Regeln ihres Clearinghauses London Precious Metals Clearing Limited (LPMCL). Die Reform sei Teil einer grösseren Umstrukturierung, so "Reuters". Eine umfassende Überarbeitung sei dringend notwendig gewesen, da eine Überprüfung externer Berater ergeben haben soll, dass es den Bullion-Banken an Transparenz mangele.
Nachdem der Druck der Aufsichtsbehörden sowie die Vorwürfe wegen möglicher Preismanipulationen der Gold- und Silberpreise durch Banken und Händler immer stärker wurden, sah sich der Londoner Goldmarkt gezwungen, sich der Kontrolle sowie der Modernisierung zu öffnen.
Im Rahmen der Umstrukturierung sollten die Voraussetzungen für neue Mitglieder detaillierter geklärt werden - der Zugang soll damit erleichtert werden, so dass sich auch weitere Institute ein Stück vom lukrativen Geschäft mit dem Edelmetallhandel sichern können. Darüber hinaus soll die Reform "die Transparenz, den Beitritt und die Corporate Governance der LPMCL verbessern und dem Markt zusätzliche Garantien in Form überarbeiteter Regeln unter Einbeziehung der neuesten Bestimmungen zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption bieten", so Ruth Crowell, Leiterin der London Bullion Market Association (LBMA).
Zahl der Bullionbanken schrumpft
Als der Druck der Aufsichtsbehörden zunahm, ging die Zahl der Banken, die sich am Clearing beteiligen, zurück. Doch bereits vorher schrumpfte die Gruppe der Bullion-Banken: 2001 verliess die Credit Suisse die Gruppe, Rothschild folgte 2004, die Deutsche Bank 2015 und ein Jahr später Barclays. Aktuell zählen noch HSBC, JPMorgan, Scotiabank, UBS sowie ICBC Standard zu den Mitgliedern des Billionen-Dollar-Gold-Clubs. Die ICBC Standard wurde im Jahr 2016 nach monatelangen Streitigkeiten schliesslich das erste neue Mitglied seit 2005.
Quellen zufolge konnten die Mitgliedsbanken aufgrund des Mangels an klaren Regeln bisher ein Veto-Recht gegen die Aufnahme neuer Finanzinstitute einlegen. Bereits zahlreiche Banken haben sich in den vergangenen Jahren bemüht, dem Club beizutreten, sind aber an den Bedingungen gescheitert. So soll auch der Antrag von Goldman Sachs abgelehnt worden sein, berichteten Insider gegenüber "CNBC".
Mehr Transparenz und Fairness, weniger Korruption
Die neue Satzung soll nun eine Liste von Anforderungen für Antragssteller beinhalten. "Sie mussten sicherstellen, dass es eine gerechtere, offene Organisation ist", berichtet eine mit dem Restrukturierungsprozess vertraute Quelle. Trotz allen Änderungen dürfte es aber nach wie vor schwierig sein, ein Mitglied des Gold-Clubs zu werden. "Es ist nicht einfach, sich anzuschliessen. Man muss viel Kapital sowie ein Grosshandelsgeschäft haben oder es wird Jahre dauern, bis man dieses aufgebaut hat, und man muss imstande sein, die Kosten aufzufangen, bis es soweit ist", sagte eine Quelle bei LPMCL.
Redaktion finanzen.ch
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