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Nach Einbruch 03.02.2025 11:25:38

Julius Bär-Aktie bricht ein: Gewinn 2024 erholt sich spürbar - Aktienrückkaufprogramm bleibt dennoch aus

Julius Bär-Aktie bricht ein: Gewinn 2024 erholt sich spürbar - Aktienrückkaufprogramm bleibt dennoch aus

Die Julius Bär-Gruppe hat den Gewinn 2024 nach dem Einbruch des Vorjahres wegen des Signa-Debakels wieder deutlich gesteigert.

Die Privatbank weitet gleichzeitig ihr laufendes Kostensparprogramm aus, wobei vom Abbau rund 400 Stellen betroffen sein werden.

Der Gewinn der Julius Bär-Gruppe kletterte im Geschäftsjahr 2024 um 125 Prozent auf 1,02 Milliarden Franken, wie die Zürcher Privatbank am Montag mitteilte. Im Geschäftsjahr 2023 hatte Julius Bär noch eine Halbierung des Gewinns vermelden müssen, dies wegen Abschreibungen in Höhe von 606 Millionen Franken auf Darlehen an die insolvente Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko.

Schnellerer Neugeldzufluss

Die von der Privatbank verwalteten Vermögen (Assets under Management, AuM) beliefen sich per Ende 2024 auf 497 Milliarden Franken. Gegenüber dem Wert von Ende 2023 lagen sie damit um deutliche 16 Prozent höher.

Zum Anstieg trug ein Neugeldzufluss von 14,2 Milliarden Franken bei, dies nach 12,5 Milliarden an neuen Kundengeldern im Jahr davor. Vor allem im zweiten Halbjahr beschleunigten sich die Zuflüsse zur Privatbank deutlich. Dazu kam eine positive Performance an den Aktienmärkten sowie ein positiver Währungseffekt.

Die Julius-Bär-Aktionäre sollen für das abgelaufene Geschäftsjahr eine unveränderte Dividende von 2,60 Franken je Aktie erhalten. Damit bleibt die Ausschüttung das vierte Jahr in Folge auf dieser Höhe. Einen Aktienrückkauf wird es entgegen den Erwartungen von Marktteilnehmern hingegen nicht geben.

Weitere Kosteneinsparungen

Mit der Ausdehnung des laufenden Kostensenkungsprogramm setzt der seit dem 9. Januar amtierende CEO Stefan Bollinger bereits erste Zeichen. Nachdem die Kosteninitiativen bis Ende 2024 bereits zu Einsparungen von 140 Millionen Franken jährlich geführt hatten, sollen im laufenden Jahr weitere Bruttoeinsparungen in Höhe von 110 Millionen Franken erzielt werden.

Die Einsparungen würden bei den Personalkosten wie auch bei den allgemeinen Kosten realisiert, sagte COO Nic Dreckmann an einer Telefonkonferenz. Das Kostenprogramm dürfte etwa 5 Prozent der Belegschaft oder etwa 400 Leute kosten. Vom Stellenabbau, der nicht zuletzt ein schlankeres "Mid- und Backoffice" zielt, dürfte Hauptsache die Schweiz betroffen sein. Das Programm wird im laufenden Jahr ausserdem zu einmaligen Kosten von rund 55 Millionen Franken führen.

Kleinere Geschäftsleitung

Gleichzeitig wird die Geschäftsleitung per sofort von zuvor von 15 auf noch fünf Personen verkleinert. Neben CEO Stefan Bollinger umfasst sie COO Nic Dreckmann, Chief Risk Officer Oliver Bartholet, Finanzchefin Evie Kostakis und den Chefjuristen Christoph Hiestand. Die schlankere Geschäftsleitung werde die Verantwortlichkeit erhöhen und die Kundenorientierung verbessern, gab sich CEO Bollinger überzeugt.

Ein Strategie-Update einschliesslich neuer Mittelfristziele will Julius Bär noch "vor Sommer 2025" präsentieren. Noch offen ist auch noch, wer ab April das Amt des Verwaltungsratspräsidenten besetzen wird. Amtsinhaber Romeo Lacher hatte Ende Januar angekündigt, an der Generalversammlung im April nicht mehr zur Wiederwahl anzutreten.

Aktie unter Druck

Die Aktien der Bank Julius Bär sind zu Wochenbeginn massiv unter Druck: Die Julius Bär-Aktien notiert via SIX zeitweise 10,70 Prozent bei 57,42 Franken im Minus. Das Jahresergebnis der Zürcher Privatbank fiel zwar höher als geschätzt aus, die Hoffnungen auf ein Aktienrückkaufprogramm wurden allerdings enttäuscht. Dazu kommt die allgemein schwache Börsenlage wegen der Trump-Zölle.

Damit ist der ganze bisherige Gewinn des Jahres 2025 wieder weg. Zumindest ein Teil der Abgaben wird entsprechend mit Gewinnmitnahmen erklärt. Der Gesamtmarkt (SPI) büsst derweil 1,3 Prozent, wobei vor allem die defensiven Schwergewichte einen deutlicheren Absturz verhindern.

Der Jahresgewinn lag zwar sowohl auf bereinigter Basis als auch nach IFRS über den jeweiligen Erwartungen. Dass in beiden Fällen selbst die höchsten Einzelschätzungen übertroffen wurden, ist teilweise jedoch auf einmalige Faktoren zurückzuführen. Der verschärfte Sparkurs des neuen Firmenchefs Stefan Bollinger wird begrüsst, sehen die Massnahmen doch auch eine deutliche Reduktion der Geschäftsleitung vor.

Enttäuscht zeigen sich viele Analysten hingegen davon, dass weiter kein Aktienrückkaufprogramm gestartet wird. Eigentlich würde sich ein solches aufgrund der deutlichen Verbesserung bei der Kernkapitalquote (CET1) auf 17,8 Prozent per Ende Dezember geradezu anbieten, heisst es. Der Nullentscheid und die im Jahresvergleich nur gehaltene Jahresdividende wiegen deshalb schwer.

Die Bank Vontobel spricht in einer ersten Analyse denn auch von "gemischten Ergebnissen". Während neue Kostenmassnahmen angekündigt worden seien, werde es kein neues Aktienrückkaufprogramm geben, da die Auswirkungen von Basel 3 final grösser seien als erwartet und wohl weil die FINMA-Prüfung in der Signa-Angelegenheit noch nicht abgeschlossen zu sein scheine.

Die ZKB bezeichnet die Kennzahlen 2024 insgesamt als erfreulich. Sie zeigten eine verbesserte Profitabilität, eine Beschleunigung des Nettoneugeldzuflusses sowie eine gute Kapitalisierung. Mit der Verkleinerung der Geschäftsleitung sowie einem weiteren Kostensenkungsplan setze der neue CEO bereits erste deutliche Signale. Die Staatsbank hatte allerdings ein Aktienrückkaufprogramm über 200 Millionen Franken erwartet.

Die für Morgan Stanley tätige Analystin hatte sich sowohl von der Ertragsentwicklung als auch von der Bruttomarge auf die zweite Jahreshälfte bezogen etwas mehr erhofft. Ihr Interesse gilt nun der Strategie-Update, das noch vor dem Sommer stattfinden soll. Bei dieser Gelegenheit will Julius Bär auch neue Mittelfristziele kommunizieren.

tp/uh/ra

Zürich (awp)

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Bildquelle: FABRICE COFFRINI/AFP/GettyImages,Keystone,l i g h t p o e t / Shutterstock.com
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