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Keine Kapitalerhöhung |
18.07.2021 16:49:00
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Kleinanleger mit grosser Macht: AMC nun in der Hand von Meme-Tradern

Für gewöhnlich bestimmen institutionelle Anleger die Geschicke börsennotierter Konzerne. Doch bei der Kinokette AMC sind die Kleinanleger inzwischen so mächtig geworden, dass sich CEO Adam Aron ihrem Willen beugt.
• Das Ziel ist ein weiterer Short Squeeze
• AMC-CEO beugt sich dem Willen der Meme-Anleger
Eines der heissesten Themen dieses Börsenjahres ist sicherlich der Krieg zwischen Hedgefonds, die bei einzelnen angeschlagenen Firmen auf fallende Kurse spekulieren, und privaten Anlegern, die sich über Reddit und andere Internet-Foren ausgetauscht haben. Mit massenhaften Käufen von sogenannten "Meme-Aktien" wie etwa des US-Videospielhändlers GameStop oder der Kinokette AMC trieben die Hobby-Anleger die Aktienkurse in astronomische Höhe. Einige grosse Hedgefonds, die auf fallende Kurse bei AMC und Co. gewettet hatten, mussten daraufhin teuer nachkaufen (Short Squeeze) und erlitten dadurch hohe Verluste bis hin zum Beinahe-Ruin.
Der frühere Aktien-Broker Jordan Belfort, dessen von Partys, Drogen und Luxus geprägtes Leben mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle verfilmt wurde ("The Wolf of Wall Street"), hat sich in "Fox News" begeistert von der "brillanten" Revolte der Hobby-Anleger gezeigt. Laut Belfort, der nach Verbüssen einer 22-monatigen Haftstrafe wegen Kundenbetrug und Geldwäsche seinen Lebensunterhalt als Verkaufstrainer und Motivationsredner verdient, weiss jeder instinktiv, dass etwas falsch laufe, wenn Hedgefonds sich verbünden, negative Nachrichten verbreiten oder Untersuchungen anstossen, um Aktienkurse nach unten zu drücken. Dies habe Kleinanleger jetzt so wütend gemacht, dass sie sich gegen die grossen Shortseller verbündet haben. Dabei ginge es ihnen primär gar nicht darum Geld zu verdienen, sondern vielmehr darum zurückzuschlagen.
Der Krieg geht weiter
Trotz ihres bisherigen Erfolgs ist für die Kleinanleger der Krieg gegen die grossen Shortseller offenbar noch nicht vorbei. Dies zeigte sich, als AMC-Chef Adam Aron jüngst eine geplante Kapitalerhöhung abblies, nachdem sich viele Privatanleger dagegen ausgesprochen hatten.
Steigt der Aktienkurs eines Unternehmens enorm, dann ist es gängige Praxis, dass das Unternehmen neue Aktien herausgibt. Damit beschafft sich das Unternehmen nicht nur frisches Kapital, sondern es drückt den Aktienkurs auch wieder auf ein attraktiveres Niveau. Diesen Weg ist auch AMC gegangen und hat seit Ende Januar bereits mehr als 100 Millionen neue Anteilsscheine herausgegeben. Doch getrieben vom Meme-Hype stehen die Aktien seit Jahresbeginn immer noch fast 1'600 Prozent im Plus (Stand: 15.07.2021).
Angesichts dessen wollte CEO Adam Aron laut "Quartz" eine weitere Kapitalerhöhung durchführen, um das weitere Unternehmenswachstum zu forcieren. Das Problem: Laut Satzung sei die Zahl der Aktien auf maximal 524 Millionen beschränkt. Da bereits 513 Millionen Aktien im Umlauf seien, könne AMC höchstens 11 Millionen Papiere herausgeben, bevor die erlaubte Höchstzahl erreicht wird. Doch CEO Aron wollte sich damit nicht begnügen und habe die Aktionäre um ihre Zustimmung zu 25 Millionen neuen Aktien gebeten.
Doch zahlreiche Meme-Trader hätten über Reddit ihren Unwillen gegenüber diesem Vorhaben geäussert. Sie wollten vielmehr einen weiteren Short Squeeze herbeiführen und den Shortsellern weitere Verluste einbrocken. Die Ausgabe neuer Aktien wäre diesem Ziel jedoch hinderlich.
Kleinanleger übernehmen die Kontrolle
Für gewöhnlich müssen Unternehmenslenker keine allzu grosse Rücksicht auf Kleinanleger nehmen, da es die institutionellen Investoren sind, welche die Kontrolle über die Unternehmen haben. So kam eine OECD-Studie beispielsweise zu dem Ergebnis, dass in den USA die jeweils zehn grössten Anteilseigner eines Konzerns durchschnittlich allein 43 Prozent der Unternehmensanteile besitzen.
Doch bei AMC sehe die Situation anders aus: So befänden sich nach Aussage von Konzernchef Aron über 80 Prozent der AMC-Aktien in Besitz von 4,1 Millionen Privatanlegern. Das ist höchst ungewöhnlich. Hinzu kommt, dass viele hiervon aktivistische Investoren seien, die sich über Reddit organisieren. Dieser Macht habe sich Adam Aron nun gebeugt und verzichte auf die geplante Kapitalerhöhung. Per Twitter begründete er diese Entscheidung mit der Spaltung unter den Aktionären.
It’s no secret I think shareholders should authorize 25 million more AMC shares. But what YOU think is important to us. Many yes, many no. AMC does not want to proceed with such a split. So,
- Adam Aron (@CEOAdam) July 6, 2021
we’re cancelling the July vote on more shares. And no more such requests in 2021. 1 of 2 pic.twitter.com/yNLhBAU5y1
Laut "Quartz" glaubt Kevin Mullally, ein Finanz-Professor der University of Central Florida, dass AMC vermutlich erkannt hat, dass man nicht genügend Stimmen für die gewünschte Kapitalmassnahme zusammen bekommen würde. Womöglich wollte es sich Adam Aron aber auch einfach nicht mit jener Gruppe von Anlegern verscherzen, denen der beachtliche Börsenerfolg von AMC zu verdanken ist. Beim letzten Earnings Call hatte Aron den Einfluss der Privatanleger anerkannt: "Sie besitzen AMC, wir arbeiten für sie, ich arbeite für sie", zitiert "Quartz" den CEO.
Was auch immer die Beweggründe für den Rückzieher sein mögen, es handelt sich jedenfalls um eine bedeutende Entwicklung, wird doch die übliche Rollenverteilung auf den Kopf gestellt: Privatanleger, die sich online mobilisieren und mit Kommissions-freien Trading-Apps wie beispielsweise Robinhood ausgestattet sind, haben ihren Willen entgegen den Wünschen des Managements und institutioneller Investoren durchgesetzt.
Redaktion finanzen.ch
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