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11.03.2025 18:17:41

MÄRKTE EUROPA/Abwärts im Sog der Wall Street

Von Herbert Rude

DOW JONES--Die europäischen Aktienbörsen haben sich am Dienstag nicht mehr von der Schwäche der Wall Street abkoppeln, was ihnen zuletzt phasenweise noch gelungen war. Der DAX fiel um 1,3 Prozent auf 22.329 Punkte, der Euro-Stoxx-50 um 1,5 Prozent auf 5.310 Punkte. Der Stoxx-50 büsste sogar 2,0 Prozent ein, stark gedrückt von Aktien aus dem Reise- und Pharmasektor. Deren Subindizes gaben um bis zu 3,6 Prozent nach.

"Die US-Börsen weiten die Konsolidierung zur Korrektur aus, und das drückt nun auch an den europäischen Märkten auf die Kurse und verhindert eine schnelle Rückkehr an die jüngsten Höchststände", sagte ein Marktteilnehmer. Hinzu komme die Unsicherheit um die Reform der Schuldenbremse beziehungsweise die Kreditaufnahme für Verteidigung und Infrastruktur in Deutschland.

US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt eine Rezession in den USA nicht mehr ausschliessen wollen. "Zudem wird den USA endlich klar, dass Strafzölle auch zurückschlagen können", kommentierte ein Händler mit Verweis auf Strom aus Kanadas Provinz Ontario, der nun für US-Amerikaner um 25 Prozent teurer wird. US-Präsident Donald Trump hat darauf bereits wieder reagiert und angekündigt, die geplanten Zölle auf Stahl und Aluminium aus Kanada von 25 Prozent auf 50 Prozent anzuheben. Er teilte ausserdem mit, die USA würden die Zölle auf Autos, die in die USA eingeführt werden, ab dem 2. April "substanziell erhöhen". Dadurch würde die Automobilproduktion in Kanada dauerhaft stillgelegt.

Weiter im Fokus stand das geplante milliardenschwere Fiskalpaket in Deutschland, das einer der Hauptgründe für die jüngsten Kursgewinne im DAX ist. "Dem DAX droht der Absturz, sollte das geplante Paket für Verteidigung und Infrastruktur ins Wasser fallen. Noch hofft man, dass die Stimmen der Grünen durch einen Kompromiss gesichert werden können", sagten die Marktexperten von CMC. Dazu besteht aber auch das Risiko, dass das Bundesverfassungsgericht einschreitet.

Am Devisenmarkt ging es für den Euro weiter aufwärts. Er kostete zur Schlussglocke an den Aktienmärkten 1,0920 Dollar, deutlicher mehr als zum Vortagesschluss. Während in den USA die Renditen mit der Rezessionsangst zuletzt fielen, stiegen sie in Europa vor dem Hintergrund der geplanten Kreditprogramme. Das stützt den Euro. Am Berichtstag ging es mit der deutschen Zehnjahresrendite kräftig um 6 Basispunkte auf 2,90 Prozent nach oben.

US-Fluglinien trüben Stimmung auch in Europa

Gesenkte Ausblicke von Delta Air Lines und American Airlines sorgten laut Marktteilnehmern europaweit für Druck auf Aktien aus dem Reisesektor. Lufthansa verloren 5,3, Air France-KLM 9,3 und IAG 6,5 Prozent. Tui kamen um 4,9 und Accor um 4,2 Prozent zurück.

Im DAX setzten sich die Gewinnmitnahmen bei den Zugpferden der jüngsten Hausse fort. SAP verloren 1,5 Prozent, Deutsche Telekom 3,1 Prozent und Deutsche Bank 1,2 Prozent. Dagegen stiegen Siemens Energy um 5 Prozent, getrieben von terminmarktorientierten Käufen, nachdem der Kurs am Vortag stark abgesackt war.

Henkel für Ausblick abgestraft

Klares Schlusslicht im DAX waren Henkel mit einem Minus von 10,4 Prozent. Zwar fielen die Schlüsselkennziffern des Konsumgüterproduzenten für 2024 gut aus, allerdings enttäuschte der Ausblick.

Als überraschend positiv wurden die Zahlen von VW zum Gesamtjahr 2024 im Handel bezeichnet. Zwar brach der Nettogewinn um rund ein Drittel ein, VW verdiente aber immer noch über 12 Milliarden Euro. In seinem Ausblick zeigte sich der Autohersteller für das laufende Jahr vorsichtig optimistisch. Die Aktie gab um 1,1 Prozent nach.

Im MDAX brachen Hellofresh um 18,4 Prozent ein. Der Lieferdienst will zwar die Profitabilität steigern, rechnet aber entgegen den Markterwartungen mit fallenden Umsätzen. Nach der Zahlenvorlage schossen Redcare ("Shop Apotheke") um rund 9 Prozent nach oben. Die Online-Apotheke ist auch im Jahresausblick 2025 optimistisch und will weiter wachsen.

Index Schluss Vortag Entwicklung absolut Entwicklung in % Seit Jahresbeginn

ESTX 50 PR.EUR 5.386,98 -77,08 -1,4% +10,0%

Stoxx-50 4.633,52 -90,76 -2,0% +7,5%

Stoxx-600 546,20 -9,31 -1,7% +7,6%

XETRA-DAX 22.620,95 -292,18 -1,3% +13,6%

CAC-40 Paris 8.047,60 -105,69 -1,3% +9,0%

AEX Amsterdam 902,54 -12,85 -1,4% +2,7%

ATHEX-20 Athen 3.998,94 +1,64 +0,0% +12,0%

BEL-20 Bruessel 4.360,96 -64,33 -1,5% +2,3%

BUX Budapest 86.851,38 -1658,76 -1,9% +9,5%

OMXH-25 Helsinki 4.799,89 -56,69 -1,2% +11,2%

OMXC-20 Kopenhagen 1.966,00 -52,88 -2,7% -6,5%

PSI 20 Lissabon 6.739,83 -0,92 -0,0% +5,7%

IBEX-35 Madrid 13.082,70 -205,40 -1,6% +12,8%

OBX Oslo 1.417,95 -1417,94 -100,0% +6,6%

PX Prag 2.006,08 -1,65 -0,1% +14,0%

OMXS-30 Stockholm 2.710,52 -63,88 -2,4% +9,2%

WIG-20 Warschau 2.589,87 -5,83 -0,2% +18,2%

ATX Wien 4.199,98 -24,37 -0,6% +14,7%

SMI Zuerich 13.013,45 -321,20 -2,5% +12,2%

DEVISEN zuletzt +/- % Schluss Vortag Mo, 19:30 % YTD

EUR/USD 1,0928 +0,9% 1,0835 1,0819 +4,7%

EUR/JPY 160,8060 +0,9% 159,3100 159,4250 -2,2%

EUR/CHF 0,9627 +0,9% 0,9543 0,9544 +2,1%

EUR/GBP 0,8447 +0,4% 0,8416 0,8411 +1,8%

USD/JPY 147,1525 +0,1% 147,0290 147,3525 -6,6%

GBP/USD 1,2937 +0,5% 1,2875 1,2864 +2,8%

USD/CNY 7,1590 -0,2% 7,1721 7,1755 -0,5%

USD/CNH 7,2287 -0,5% 7,2619 7,2659 -0,9%

AUS/USD 0,6282 +0,1% 0,6274 0,6278 +1,4%

Bitcoin USD 81.475,95 +2,5% 79.521,35 78.478,65 -14,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 66,59 66,03 +0,8% 0,56 -0,9%

Brent/ICE 69,63 69,14 +0,7% 0,49 -7,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.919,73 2.884,71 +1,2% 35,02 +9,9%

Silber (Spot) 30,04 29,58 +1,6% 0,46 +5,9%

Platin (Spot) 894,2 885,28 +1,0% 8,92 +1,1%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/gos

(END) Dow Jones Newswires

March 11, 2025 13:18 ET (17:18 GMT)

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Long 12’320.00 19.97
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Long 11’500.00 8.99
Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: https://keyinvest-ch.ubs.com

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