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Fusionsgespräche 20.02.2024 22:11:00

Mega-Deal in der Finanzwelt: Capital One und Discover wollen fusionieren - Capital One-Aktie leicht im Plus, Discover-Aktie springt zweistellig hoch

Mega-Deal in der Finanzwelt: Capital One und Discover wollen fusionieren - Capital One-Aktie leicht im Plus, Discover-Aktie springt zweistellig hoch

Am Dienstag stehen die Aktien der beiden Finanzdienstleistungsunternehmen Capital One und Discover Financial Services unter besonderer Beobachtung der Anleger. Am Vortag gab die US-Bank Capital One nämlich bekannt, den Kreditkartenherausgeber Discover für einen zweistelligen Milliardenbetrag übernehmen zu wollen.

Discover Financial Services
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• Discover-Aktionäre sollen Aufschlag zu derzeitigem Aktienpreis erhalten
• Nach Transaktion: Capital One-Aktionäre halten 60 Prozent, Discover-Aktionäre 40 Prozent
• Ziel: Zahlungsnetzwerk in Konkurrenz zu Visa, MasterCard & AmericanExpress

Capital One gab am Montag nach US-Börsenschluss in einer eigenen Unternehmensnachricht bekannt, dass es Discover Financial Services für 35,3 Milliarden Dollar in einem reinen Aktiengeschäft erwerben wird. Diese strategische Fusion soll die Wettbewerbsposition der Bank im umkämpften Kreditkartenmarkt stärken. Der Zusammenschluss brächte nicht nur zwei milliardenschwere S&P 500-Werte zusammen, sondern hätte auch das Potenzial, das Gleichgewicht im umkämpften Kreditkartenmarkt zu verschieben. Zudem wäre dies nach "Bloomberg"-Informationen bislang die grösste Übernahme des Jahres.

Discover-Aktionäre profitieren von Premium-Angebot

Gemäss den am Montagabend angekündigten Bedingungen erhalten Discover-Aktionäre etwas mehr als eine Capital One-Aktie für jede Discover-Aktie, was einem Aufschlag von fast 27 Prozent gegenüber dem Schlusskurs von Discover bei 110,49 Dollar am Freitag entspricht. Eine Capital One-Aktie beendete den Freitagshandel bei 137,23 US-Dollar. Diese Prämie spiegelt das Vertrauen von Capital One in den Wert und das Potenzial von Discover wider. Sollte die Fusion abgeschlossen werden, werden die aktuellen Capital One-Aktionäre einen 60-prozentigen Anteil am fusionierten Unternehmen halten, während Discover-Aktionäre die verbleibenden 40 Prozent erhalten.

Die Aktionäre der beiden Unternehmen konnten am Montag noch nicht auf die wichtige Meldung reagieren, da die US-Börsen aufgrund des Presidents' Day geschlossen blieben. Am Dienstag ist die NYSE, an der beide Aktien notiert sind, wieder geöffnet. Es bleibt abzuwarten, wie die konkrete Reaktion bei Capital One- und Discover-Aktionären ausfallen wird. Im US-Geschäft stiegen Capital One-Papiere am Dienstag letztlich um 0,13 Prozent ins Plus auf 137,41 US-Dollar, während die Aktien von Discover 12,63 Prozent höher bei 124,45 US-Dollar schlossen.

Konzentration auf Kreditkartenmarkt - Konkurrenz zu Visa & Co

Richard Fairbank, Gründer und CEO von Capital One, zeigte sich begeistert von den Plänen. Fairbank betonte, dass diese strategische Allianz ein Zahlungsnetzwerk schaffen werde, das mit den grössten Zahlungsunternehmen und -netzwerken konkurrieren könne. Namentlich sind die grössten Rivalen die Kreditkartenriesen Visa, MasterCard und American Express.

Capital One befand sich unter den Banken, die während der Krise der Regionalbanken erheblich unter Druck gerieten. Im Mai entschied sich Warren Buffetts Unternehmen, Berkshire Hathaway, eine bedeutende Beteiligung an Capital One einzugehen und erwarb Aktien im Gesamtwert von nahezu einer Milliarde Dollar. Seitdem erholte sich der Aktienkurs der US-Bank. Auch Discover geriet kürzlich ins Straucheln: Das Finanzinstitut hatte im vergangenen Jahr mit einem Compliance-Skandal zu kämpfen, auch die Gewinnentwicklung litt zuletzt erheblich.

Mit einer Marktkapitalisierung von fast 28 Milliarden Dollar ist Discover deutlich kleiner als die drei anderen grossen Kreditkartennetzwerke in den USA - Visa, MasterCard und American Express. Diese Übernahme ermöglicht es Capital One, Discover, das auch seine eigenen Kreditkarten ausgibt, unter einem Dach zu haben. Dadurch erhält die Bank einem "CNN"-Bericht zufolge einen erheblichen Vorteil gegenüber konkurrierenden Kreditkarten ausstellenden Banken wie JPMorgan, Bank of America und Citigroup, die keine eigenen Transaktionen verarbeiten.

Neue Einnahmequelle durch Händlergebühren

Die Fusion wird Capital One auch eine neue Einnahmequelle durch die von den Händlern gezahlten Gebühren verschaffen. Dies ist besonders wichtig, da Capital One derzeit Kreditkarten mit MasterCard, Visa und Discover ausstellt. Die Wahrscheinlichkeit, dass mehr Karten auf das Discover-Netzwerk umgestellt werden, ist hoch, was wiederum zu einer Steigerung der Einnahmen aus Händlergebühren führen könnte.

Ausblick und regulatorische Hürden

Die Fusion zwischen Capital One und Discover wird voraussichtlich Ende 2024 oder Anfang 2025 abgeschlossen sein, so das Statement von Capital One. Da der Zusammenschluss die Wettbewerbslandschaft im Kreditkartensektor verändert, werden wohl regulatorische Überprüfungen erforderlich sein, um grünes Licht zu erhalten. Angesichts der Tatsache, dass aber auch nach der Fusion Visa, MasterCard und American Express jeweils deutlich grösser sein werden, könnte jedoch mit einer Erlaubnis der Discover-Übernahme durch Capital One zu rechnen sein. Die gemeinsame Pressekonferenz am Dienstag wird weitere Einblicke in die Details und Pläne dieser strategischen Fusion bieten.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Mark Wilson/Getty Images,Discover Financial Services,istockphoto / EdStock

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