Verhältnis 10:1 |
25.08.2023 22:30:00
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Meme-Aktie AMC vollzieht Reverse Aktien-Split: So viel ist eine AMC-Aktie noch wert
Der angekündigte Zusammenschluss der AMC-Aktien mit den APE-Vorzugsaktien ist vollzogen worden - mit erheblichen Auswirkungen auf den AMC-Aktienkurs.
• Am Freitag werden die APE-Vorzugsaktien in AMC-Aktien umgewandelt - auch im Verhältnis 10:1
• Die Kapitalmassnahme soll das angeschlagene Unternehmen retten
Die AMC-Aktie ist deutlich teurer geworden - aber nur optisch. Was steckt hinter dem neuen Aktienpreis der zuletzt stark abverkauften Meme-Aktie?
Deshalb haben Anleger nun eine statt zehn AMC-Aktien im Depot
Die AMC-Aktie - im Januar 2021 neben GameStop einer der Stars der WallStretBets-Community - ist um den Faktor zehn teurer geworden. Der Grund: Am Donnerstag hat AMC Entertainment erfolgreich eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10:1 durchgeführt. Bei diesem Verfahren werden die Aktien, die sich derzeit im Besitz von Anlegern befinden, in eine geringere Anzahl von Aktien zusammengelegt. Die Zusammenlegung fand am Donnerstag statt und führte zu einer Verringerung der Gesamtzahl der AMC-Aktien. Für je zehn Aktien, die ein Anleger zuvor besass, erhielt er im Zuge dieser Zusammenlegung eine einzige Aktie.
Die Gründe für den Aktienzusammenschluss
Nachdem die Gesamtzahl der im Umlauf befindlichen Aktien reduziert wurde, vollzieht AMC am Freitag den zweiten Teil der Kapitalmassnahme. So werden die APE-Aktien in reguläre AMC-Papiere umgewandelt, indem Anleger für zehn APE-Aktien eine AMC-Aktie erhalten. Konkret werden APE-Vorzugsaktien (engl. Preferred Equity Units) am Freitag in AMC-Stammaktien umgewandelt. Zwar war diese Kapitalmassnahme äusserst umstritten, wurde aber gerichtlich genehmigt. Damit soll verhindert werden, dass Anleger die günstigeren APE-Anteile kaufen und gleichzeitig die teureren AMC-Stammaktien leerverkaufen - eine Praxis, die ihre Wurzeln im Arbitragehandel hat. Zudem soll dadurch Spielraum geschaffen werden, sich durch eine neue Ausgabe frischer Aktien neues Kapital beschaffen zu können.
Dieser Schritt soll ebenfalls die Ausgabe neuer Aktien erleichtern, um die Finanzlage des Unternehmens zu stärken. Die APE-Anteile waren nämlich ursprünglich deshalb eingeführt worden, um AMC zusätzliche Mittel zu verschaffen, die dann dazu verwendet wurden, die erhebliche Schuldenlast des Unternehmens abzubauen.
In einer kürzlich abgehaltenen Telefonkonferenz für Analysten, die im Anschluss an die Bekanntgabe der Ergebnisse des zweiten Quartals stattfand, warnte Adam Aron, der CEO von AMC Theatres, Kleinanleger davor, sich der Umwandlung von APEs in Stammaktien zu widersetzen. Er betonte, dass ein solcher Widerstand das Unternehmen möglicherweise in den Konkurs treiben könnte.
"Wir müssen in der Lage sein, Kapital zu beschaffen, wenn wir es brauchen. Das Dümmste, was wir als Unternehmen jemals tun könnten, wäre, dass uns das Geld ausgeht, und anderen Unternehmen in der Branche ist das Geld ausgegangen. Und wenn ich die Ratschläge einiger Sesselpupser auf Twitter befolge, die mir jeden Tag Ratschläge geben, wäre uns schon lange das Geld ausgegangen. Wenn ich jetzt ihren Vorschlägen folge, werden wir kein Geld mehr haben", zitiert "The Hollywood Reporter" den AMC-CEO Adam Aron, der damit auf die prekäre Lage seines Unternehmens anspielt.
So wirkt sich die Massnahme auf den Aktienkurs aus
Durch die Massnahme erhöhte sich der Wert einer regulären AMC-Aktie um den Faktor zehn. Im Depot der Anleger spiegelt sich dieser Anstieg in der Summe aber nicht wider, da sie statt zehn AMC-Aktien nur noch eine besitzen. Es handelt sich folglich de facto um ein Nullsummenspiel. Im Zusammenhang mit der umstrittenen Kapitalmassnahme, die die kritische Finanzlage des Unternehmens unterstreicht, ist die AMC-Aktie in den vergangenen Handelstagen jedoch sehr stark unter die Räder geraten. Pendelten die Papiere Anfang August noch komfortabel über der 40-US-Dollar-Marke (dieser Kursstand richtet sich bereits an den aktuellen Aktienpreis nach der Zusammenlegung, Anm. d. Red.), gingen die AMC-Anteilsscheine anschliessend auf eine Talfahrt und sind inzwischen nicht einmal mehr die Hälfte dessen wert.
Auch am Freitag setzt sich die Abwärtsbewegung fort: Im NYSE-Handel notierte die AMC-Aktie letztendlich 13,50 Prozent tiefer bei 12,43 US-Dollar.
Redaktion finanzen.ch
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