Corona-Folgen |
05.11.2021 17:59:00
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Montana-Tech-Tochter Varta senkt Umsatzprognose - Varta-Aktie stürzt ab
Der Batteriekonzern Varta senkt wegen Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie seinen Jahresausblick.
Für 2021 rechnet Varta nun mit einem Umsatzanstieg um 3,5 Prozent auf 900 Millionen Euro statt auf 940 Millionen Euro. Vom Umsatz sollen weiterhin rund 30 Prozent als bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) hängen bleiben, was absolut nun rund 275 Millionen Euro entspreche. Mehr Details zum Ausblick dürfte es dann bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal am 11. November geben.
Varta ist insbesondere stark bei Lithium-Ionen-Knopfzellen für die immer beliebteren kabellosen Kopfhörer, aber auch für Hörgeräte. Allerdings hat der Konzern auch die Haushaltsbatterien mit dem Markennamen Varta seit Anfang 2020 wieder im eigenen Haus. Zudem produziert Varta Wallboxen und andere Energiespeicher. Seit einiger Zeit rechnet sich das Unternehmen auch mit Batteriezellen für Elektroautos wachsende Chancen aus.
Mit Blick auf das Geschäft rund um die E-Mobilität will der MDAX-Konzern nun erst einmal reichlich Geld in die Hand nehmen. "In den Geschäftsjahren 2022 und 2023 bereitet sich das Unternehmen auf eine grosse Wachstumsoffensive mit der neu entwickelten ultra-hochleistungsfähigen V4Drive-Zelle und dem Einstieg in das E-Mobility-Geschäft vor", heisst es in der Mitteilung vom Freitag.
Hierfür werde viel in die Mitarbeiterqualifikation, die Einstellung neuer Angestellter sowie in neue Produktionsanlagen investiert. Erste Umsatz- und Ergebnisbeiträge aus diesem Geschäftsfeld würden ab 2024 erwartet.
Vor diesem Hintergrund werde das bereinigte operative Ergebnis in den kommenden beiden Jahren voraussichtlich langsamer wachsen als der Umsatz, hiess es weiter. Beim Umsatz rechnet das Management für 2022 und 2023 mit einem Anstieg um jeweils rund 100 Millionen Euro. Varta könnte 2022 also die Umsatzmilliarde knacken. Die durchschnittlichen Analystenschätzungen für die nächsten zwei Jahre sind allerdings höher.
Ein Händler sieht denn auch den Umsatzausblick als mögliche Belastung für die Aktie. Schliesslich habe die Umsatzentwicklung nichts mit den angekündigten Investitionen in das Geschäft mit Batterien für E-Autos zu tun.
Analyst Michael Punzet von der DZ Bank sieht in den Neuigkeiten ebenfalls eine Belastung. Auch wenn tendenziell positive Nachrichten zur V4Drive Zelle möglich erschienen, werde das Anlegervertrauen durch die Prognosesenkung für 2021 sowie die im Vergleich zu den Erwartungen vorsichtigen Aussagen zu 2022 und 2023 nachhaltig belastet. Punzet reduzierte seine Gewinnerwartungen und senkte den fairen Wert für die Aktie von 145 auf 90 Euro. Damit sieht er weitere Kursrisiken und stufte die Papiere von "Kaufen" auf "Verkaufen" ab.
Die Anleger am Aktienmarkt sahen das offenbar ähnlich und zogen die Reissleine. Für die Aktien von Varta ging es am Freitag auf XETRA letztlich um 14,70 Prozent abwärts auf 110,85 Euro. Der Varta-Kurs brach im Tief sogar um fast ein Viertel ein und rutschte dabei sogar unter die Marke von 100 Euro, bevor er sich ein wenig berappelte. Damit ist die jüngste Erholung seit Anfang Oktober wieder dahin. Anteilsscheine der Konzernmutter Montana gewannen an der SIX hingegen.
/mis/lew/men
ELLWANGEN (awp international)
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