"Unglaubliche Fortschritte" |
21.03.2025 17:03:00
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NVIDIA-, D-Wave-, Rigetti-Aktien tiefer: NVIDIA-Chef rudert bei Quantencomputing-Timeline zurück

Auf dem Quantum-Day, der im Zuge der NVIDIA-GTC stattfand, hat NVIDIA-Chef Huang seine ursprünglichen Zweifel an Quantencomputern zurückgenommen. Für die NVIDIA-Aktie und Papiere von Quantencomputing-Unternehmen geht es am Freitag dennoch deutlich abwärts.
• Quantencomputing-Aktien im Ausverkauf
• Analyst: GTC lieferte keine neuen Impluse
NVIDIA-CEO hat sich mit Quantencomputer-Timeline geirrt
An der diesjährigen Quantum Day-Veranstaltung des KI-Giganten NVIDIA machte CEO Jensen Huang erneut auf sich aufmerksam. Denn Huang nahme seine Zweifel darüber zurück, ob in den nächsten 15 Jahren nützliche Quantencomputer auf den Markt kommen würden. "Dies ist die erste Veranstaltung in der Geschichte, bei der ein Firmenchef alle Gäste einlädt, um zu erklären, warum er falsch lag", so Huang laut CNBC.
Noch im Januar dieses Jahres hatte er erklärt, dass 15 Jahre wohl zu früh seien, wenn man bedenke, wie lange es noch dauern würde, bis die Technologien tatsächlich nutzbar seien. Damals erklärte er, dass 20 Jahre ein Zeitraum sei, den "viele von uns glauben würden".
In seiner Eröffnungsrede am Donnerstag ruderte Huang nun zurück und zog zudem Parallelen zwischen jungen Quantenunternehmen ohne Gewinnen und den Anfängen von NVIDIA. Er betonte, dass NVIDIA mehr als zwanzig Jahre benötigt hatte, um seine Hard- und Software erfolgreich aufzubauen. "Ich finde den Fortschritt der Branche unglaublich", sagte Huang laut Barron‘s. "Wenn ich mich irren müsste, um zu zeigen, dass Quantencomputing grosse Auswirkungen haben wird … Mission erfüllt."
Gleichzeitig zeigte er sich laut CNBC überrascht über die damaligen Marktreaktionen auf seine Aussagen und witzelte, er habe nicht einmal gewusst, dass einige Quantenunternehmen börsennotiert seien. "Wie kann ein Quantenunternehmen überhaupt an die Börse gehen?", fragte Huang.
Inzwischen habe NVIDIA jedoch einen weiteren Grund, um sich für Quantentechnologien zu engagieren. So werde beim Bau von Quantencomputern ein Grossteil der Forschung mithilfe von Simulatoren auf leistungsstarken Rechnern durchgeführt, die Chips benötigen, wie sie NVIDIA herstellt und verkauft. "Natürlich hat Quantencomputing das Potenzial und wir alle hoffen, dass es aussergewöhnliche Auswirkungen haben wird", sagte Huang am Donnerstag. "Aber die Technologie ist wahnsinnig kompliziert."
Zudem kündigte das Unternehmen im Zuge der GTC den Bau eines Forschungszentrums für Quantencomputer in Boston an.
Auf die Frage hin, ob Quantencomputing in der Zukunft einmal eine Bedrohung für Unternehmen wie NVIDIA darstellen könnte, erwiderte Huang: "Vor langer Zeit fragte mich jemand: ‚Wozu ist beschleunigtes Computing gut?’". Mit dem Begriff beschleunigtes Computing bezeichnet er die GPU-Computer von NVIDIA. "Ich habe schon vor langer Zeit gesagt, dass Computer dadurch ersetzt werden, weil ich mich geirrt habe", sagte er. "So wird Computerarbeit funktionieren, und alles, alles wird besser. Doch wie sich herausstellte, lag ich falsch."
Quantencomputing-Aktien nach Quantum-Day unter Druck
Für die Aktien von Quantencomputing-Unternehmen geht es am Freitag nach dem Quantum-Day deutlich abwärts. Während die Papiere von D-Wave Quantum im NYSE-Handel zeitweise um 3,13 Prozent auf 8,42 US-Dollar abgeben, geht es für die Aktien von Rigetti im NASDAQ-Handel zeitweise um 2,11 Prozent abwärts auf 8,80 US-Dollar. Die IonQ-Aktie gewinnt zeitweise 3,74 Prozent auf 21,93 US-Dollar. Die NVIDIA-Anteilsscheine rutschen unterdessen zeitweise um 1,52 Prozent auf 116,73 US-Dollar ab.
Wie Barron’s erklärt, hätten den Anlegern bei der Veranstaltung wichtige Ankündigungen gefehlt, weshalb die Aktien auf eine Talfahrt geschickt wurden.
Wie NVIDIA die Situation kitten kann
"Die GTC-Konferenz lieferte keine nennenswerten Impulse für die Aktie. Viele der Ankündigungen waren weitgehend erwartet worden oder waren Wiederholungen früherer Kommentare", gab laut Barron’s zudem Raymond James-Analyst Sebastien Naji in einer Research-Notiz an. Dennoch hielt der Experte an seiner Outperform-Bewertung für die NVIDIA-Aktie fest, ohne jedoch ein Kursziel zu nennen. Er rechne damit, dass das Unternehmen auch künftig eine führende Rolle im Bereich KI-Hardware einnehmen werde - dank kontinuierlicher jährlicher Verbesserungen, dem Übergang von der Modell-Entwicklung zur Inferenz, also der Antwortgenerierung durch KI, sowie dem branchenweiten Ausbau seiner Computerinfrastruktur.
"Angesichts der sich noch in der Entwicklung befindlichen Hebel wie Unternehmensnachfrage, autonomen Fahrzeugen und physischer KI ist es schwer, die Aktie hier nicht zu mögen, insbesondere angesichts der mehrfachen Kompression, die wir in den letzten zwei Monaten erlebt haben", schrieb Naji.
Wie es in Zukunft für die NVIDIA- sowie die Quantencomputing-Aktien weitergehen wird, bleibt jedoch abzuwarten.
Redaktion finanzen.ch
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