Hohe Aufschläge |
26.01.2024 23:20:00
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On-Aktie: Qualitätsmängel, hohe Aufschläge und soziale Ungerechtigkeit - Vorwürfe gegen On werden lauter
Seit seiner Gründung im Jahr 2010 hat der heimische Sportschuhhersteller On deutlich an Beliebtheit gewonnen. Gleichzeitig häuft sich aber auch die Kritik an den Zürchern. Zuletzt ging es dabei um hohe Margen für im Ausland günstig hergestellte Laufschuhe.
• Hohe Margen
• Niedrige Löhne - hohe Managersaläre
On: Vom Startup zum Lauf-Spezialisten
Wer sich für Laufschuhe interessiert, kommt am Schweizer Spezialisten On kaum vorbei. Der Sportartikelhersteller mit Sitz in Zürich hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2010 zu einer der ersten Adressen in Sachen Laufzubehör entwickelt. Seit September 2021 ist das Unternehmen ausserdem börsennotiert - und zwar an der New Yorker Wall Street. Mittlerweile hat auch der Schweizer Ex-Tennisspieler Roger Federer eigene Schuhmodelle, die in Zusammenarbeit mit On entstanden sind. Die Schuhe laufen unter dem "THE ROGER"-Label und brillieren nach Angaben von On durch ihre hohe Leistungsfähigkeit und ihr zeitloses Design.
Kritik an Qualität
Unter Profi- und Hobbyläufern macht sich jedoch immer wieder Kritik an der Qualität der Laufschuhe von On breit. So berichteten Kunden bereits 2020 gegenüber dem Sender SRF von raschen Abnutzungserscheinungen. Bei Reklamationen habe sich der On-Kundenservice alles andere als kulant gezeigt und keinen Ersatz gestellt. Zum Börsendebüt im Jahr darauf schrieb auch Lukas Hässig vom Finanzblog "Inside Paradeplatz" über das Qualitätsproblem bei On-Schuhen. So sei eine Achillessehnenentzündung, die bei Journalistin und Joggerin Stefanie Grob diagnostiziert wurde, auf ihre Laufschuhe der Schweizer Marke zurückzuführen, wie man ihr in einer physiotherapeutischen Praxis erklärt habe. Auch Johannes Scherr, Professor und Leiter Sportmedizin an der Zürcher Uniklinik Balgrist, warnte gegenüber "saldo" vor der mangelnden Qualität der Fussbekleidung. "Ich als Läufer würde mit den angepriesenen Modellen eher nicht joggen gehen", erklärte der Mediziner. "Ein guter Schuh hat eine gute Führung und Stabilität im Fussbett sowie möglichst geringe Hebelarme im Fersenbereich." On-Schuhe seien jedoch eher zu weich und weisen eine flache Sohle auf.
On schlägt ordentlich auf Herstellungspreise auf
Doch das ist nicht der einzige Kritikpunkt am Schweizer Überflieger, der zuletzt laut wurde. Einer Recherche des Verbrauchermagazins "K-Tipp" zufolge weisen die hochpreisigen Treter verhältnismässig starke Margen auf. Der On "Cloudaway" etwa kostet in der Herstellung nur 20,73 Franken, dazu komme 1,70 Franken für Fracht und Zoll. Verkauft wird er hingegen für 200 Franken. Ähnlich sieht es beim "Cloudsurfer" aus, der bei On für 220 Franken gelistet ist. Im Einkauf kostet der Laufschuh nur 19,76 Franken. Das teuerste Modell im Angebot - der "Cloudtilt Loewe" geht sogar für 445 Franken über den Tresen. Kostenpunkt in der Herstellung: 20,80 Franken.
Mitbewerber schlagen ebenfalls auf - jedoch nicht so stark wie On
Wie das Verbraucherportal weiter erklärte, lässt On seine Schuhe in vietnamesischen Fabriken herstellen, wo auch Produkte der Konkurrenz gefertigt werden. Ausserdem sei es nicht ungewöhnlich, dass die Sportartikelhersteller hohe Margen auf ihre Schuhe aufschlagen. Im Beispiel von On falle dieser Aufschlag aber deutlich höher aus als etwa bei Vergleichsprodukten der Firmen Meindl, adidas oder PUMA.
Niedrigere Löhne in vietnamesischen Fabriken
Nicht nur verlange On damit einen höheren Aufschlag als seine Mitbewerber, auch zahle das heimische Unternehmen weniger an die Fabriken in Vietnam, wie die Non-Profit-Organisation Public Eye laut dem SRF kritisierte. "Es ist höchste Zeit, dass On von dieser riesigen Marge etwas zurückgibt an die Produktionsstandorte, an die Arbeitenden, die maximal 150 Franken verdienen pro Monat - vielleicht 250, wenn sie massiv Überstunden machen", forderte Oliver Classen gegenüber dem Sender. Bei On selbst sei man sich hingegen keiner Schuld bewusst. Bianca Pestalozzi, Leiterin des Europa-Geschäftes, erklärte gegenüber dem SRF, dass man sich an die internationalen Richtlinien der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) halte und so die Wahrung von Menschenrechten sowie sichere Arbeitsbedingungen garantiert würden.
Hohe Kompensation der On-Führungsebene
Das von Classen angesprochene Ungleichgewicht zwischen Marge und Gehaltsniveau wird durch die Kompensierung der On-Konzernleitung darüber hinaus in ein anderes Licht gerückt. Denn wie das Online-Portal "tippinpoint" im April 2022 aufdeckte, lässt sich die Führungsriege des Schuhproduzenten überdurchschnittlich gut bezahlen. Insgesamt erhielten die drei Gründer Caspar Coppetti, David Allemann und Olivier Bernhard sowie die beiden Co-Chefs Marc Maurer und Martin Hoffmann von On 2021 demnach 83 Millionen Franken bzw. 88,6 Millionen US-Dollar. Maurer konnte sich mit 16,9 Millionen Franken über das höchste Gehalt freuen. Damit gehörten die On-CEOs zu den bestbezahlten Chefs in der Schweiz und liessen so zum Teil sogar damalige Konzernlenker der SMI-Schwergewichte Roche und UBS hinter sich, so das Online-Medium. Bis On zum international stärker vertretenen US-Rivalen Nike, der ebenfalls über eine fünfköpfige Geschäftsleitung verfügt, aufschliesst, ist es nicht mehr weit. Der Sport-Riese mit Sitz in Beaverton, Oregon, zahlte 2021 im Gesamten 101 Millionen US-Dollar an seine Führungsriege, so tippinpoint. Von der Marktkapitalisierung und dem Gewinn Nikes ist On aber noch weit entfernt.
Redaktion finanzen.ch
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