Übernahmeankündigung |
24.10.2021 16:35:00
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Plug Power vereinbart weitere Kooperationen - Wasserstoff-Markt könnte zahlreiche Jobs mit sich bringen
Der Wasserstoff-Riese Plug Power ist für seine zuversichtlichen Expansionspläne bekannt, die er mit zahlreichen Partnerschaften untermauern will. Auf einer Fachsitzung legt der Energie-Konzern nun nach - und kündigt die Übernahme des Logistikexperten ACT an.
• Wasserstoff für breite Marktakzeptanz noch zu teuer
• Wasserstoff-Markt könnte zahlreiche Jobs mit sich bringen
Plug Power will Wasserstoff-Geschäft deutlich ausbauen
Der US-amerikanische Brennstoffzellenhersteller Plug Power hat es sich zum Ziel gesetzt, nachhaltige Lösungen für den Wandel zur "elektrifizierten Welt" zu finden. So entwickelt das Unternehmen saubere und moderne Wasserstoff-Brennstoffzellenlösungen, die für den Betrieb von verschiedenen Transportlösungen eingesetzt werden. Zu den Kunden gehören eigenen Angaben zufolge Amazon, Walmart und Home Depot. Aber nicht nur mit dem Umweltaspekt will Plug Power punkten: So seien mit der unternehmenseigenen Technologie nicht nur Effizienzsteigerungen, sondern auch eine schnellere Betankung von Transporten sowie niedrigere Betriebskosten möglich, wie der Firmenwebseite zu entnehmen ist. Mittels aktuell 165 Wasserstofftankstellen in den USA ermöglicht Plug Power seinen Kunden, wasserstoffbetriebene Lastwagen, Gabelstapler und E-Mobility-Fahrzeuge aus verschiedenen Branchen mit Treibstoff zu versorgen. Bis 2028 will das Unternehmen am Tag mehr als 1'000 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren.
Starke Umsatzsteigerung im vergangenen Quartal
Das Geschäftsmodell scheint schon jetzt aufzugehen. Im zweiten Geschäftsquartal 2021 konnte der Brennstoffzellenhersteller mit Sitz im US-Bundesstaat New York 124,6 Millionen US-Dollar umsetzen. Im Vorjahreszeitraum betrug der Umsatz noch 68 Millionen US-Dollar.
Im Zuge der Zahlenverkündung gab das Unternehmen ausserdem einen Überblick über die jüngsten strategischen Kooperationen, etwa mit namenhaften Partnern wie Renault, mit dem aktuell der brennstoffzellenbetriebene Lieferwagen HyVia entwickelt wird. Auch mit dem Flugzeugbauer Airbus will Plug Power in Zukunft zusammenarbeiten, um die Einführung von grünem Wasserstoff beim Bau von Flugzeugen, aber auch auf Flughäfen, voranzubringen. Bereits jetzt arbeitet Plug Power mit dem Startup Universal Hydrogen zusammen, das bestimmte Flugzeugmodelle mit sauberen Energien ausstattet. "Wir rüsten de Havilland-Flugzeuge in vier Regionalflugzeuge für Wasserstoff um. Es ist also machbar", so CEO Andy Marsh gegenüber Yahoo Finance. "Der Zyklus für Flugzeuge geht nicht von heute auf morgen, aber Universal Hydrogen hat einen wirklich genialen Umrüstsatz entwickelt, mit dem die Umstellung auf die Herstellung von Wasserstoffflugzeugen erst richtig losgehen kann, und wir sind wirklich begeistert."
Übernahme von Wasserstoff-Logistikunternehmen ACT
Und auch für die Zukunft sind einige Partnerschaften geplant, die Plug Power zu weiterem Wachstum verhelfen sollen. Bei einer Fachtagung zum Thema Wasserstoff, die das Unternehmen am 14. Oktober betreute, gab Marsh den ein oder anderen Ausblick darauf, wie Plug Power dies konkret anstellen will. Dazu gehört auch die Übernahme des Wasserstoff-Logistikers Applied Cryo Technologies (ACT), die Plug Power nun endgültig vereinbart hat. Vollständig abgeschlossen werden soll die Akquisition bis zum Ende des vierten Quartals des laufenden Jahres. "Mit den kryogenen Technologien von ACT wird Plug Power seine Fähigkeit zur Lieferung und Speicherung von grünem Wasserstoff aus unserer wachsenden Zahl von Anlagen in der ganzen Welt verbessern", erklärte Marsh im Zuge der Übernahme. "ACT liefert seit 2012 hervorragende Leistungen für den industriellen Gas- und Energiemarkt, und wir freuen uns sehr, ihr unglaubliches Team in der Plug Power-Familie willkommen zu heissen. In den kommenden Monaten werden wir gemeinsam daran arbeiten, die kryogenen Lösungen und Fähigkeiten von ACT im gesamten Ökosystem des grünen Wasserstoffs schnell zu skalieren, um einer dekarbonisierten Zukunft einen Schritt näher zu kommen". Dabei könne ACT dem Konzern vor allem beim Ausbau des Flüssigwasserstoff-Liefernetzwerks, der Speicherung von Flüssigwasserstoff und der Betankung mit Wasserstoff helfen, wie einer Pressemitteilung zu entnehmen ist. "Wir freuen uns auf den vor uns liegenden Weg mit Plug Power", so auch ACT-CEO Bob Ernull. "Andy und sein Team haben eine Vision für die Zukunft des grünen Wasserstoffs, die perfekt mit allem übereinstimmt, was wir hier bei ACT aufgebaut haben. Mit unseren Fähigkeiten und unserem Fachwissen im Bereich der Wasserstoffbereitstellung und -speicherung haben wir gemeinsam die einmalige Chance, ein robustes Ökosystem für grünen Wasserstoff aufzubauen, das Unternehmen und Industrien auf der ganzen Welt dient und dazu beiträgt, eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen."
Kostensenkung für Massentauglichkeit von Wasserstoff notwendig
Marsh rechnet damit, dass Wasserstoff eine tragende Rolle beim Übergang zu kohlenstofffreier Energie spielen wird, der sich immer mehr Länder verschreiben. Besonders grüner Wasserstoff könne hier punkten, da er mit erneuerbaren Energien wie Solar- oder Windenergie hergestellt wird, wie der Konzernlenker gegenüber Yahoo Finance betont. Dennoch müssten die Kosten für Strom aus erneuerbaren Energien noch deutlich sinken, ehe es zur breiten Marktakzeptanz komme. Laut Marsh müsste der Wasserstoff-Preis auf drei Cent je Kilowattstunde sinken, damit die grüne Alternative gegenüber Erdgas bevorzugt wird. Auch müssten in grossem Stil Elektrolyseure eingesetzt werden, welche Wasserstoff aus Wasser spalten. "Wir haben festgestellt, dass die Kosten um 25 Prozent sinken, wenn man die Anzahl der Einheiten in diesem Bereich verdoppelt, und wir wollen bis 2030 über 40 Gigawatt einsetzen", erklärt der Plug Power-Chef gegenüber dem Finanzportal. "Wenn diese Technologie immer ausgereifter wird, werden die Kapitalkosten für diese grossen Projekte sinken, genau wie bei Solar- und Windkraftanlagen."
Breite Akzeptanz könnte zu Jobwelle führen
Dabei helfen könnte ein Gesetzesentwurf des US-Kongresses, der 8 Milliarden US-Dollar umfassen und in den USA vier strategische Knotenpunkte für sauberen Wasserstoff schaffen soll. Eine Milliarde US-Dollar an Zuschüssen sei im Entwurf ausserdem für den Ausbau von Elektrolyseuren eingeplant. Damit soll der Spaltungsprozess effizienter und kostengünstiger ablaufen. "Diese Art von Gesetzesentwürfen und die Verlängerung der Steuergutschriften für Investitionen, wie sie auch für Solar- und Windenergie gelten, werden diesem Markt in den USA wirklich helfen, sich zu beschleunigen und viele, viele Arbeitsplätze in diesem Land zu schaffen", ist sich Marsh sicher. Dass sich Plug Power seiner Expansionsstragie sicher ist, zeigte der Wasserstoff-Riese auch kürzlich mit der Ankündigung, seine Europazentrale in Nordrhein-Westfalen errichten zu wollen. Der Standort, der bereits Anfang 2022 eröffnet werden soll, umfasst zum Start zunächst 30 Mitarbeiter, innerhalb von sechs Monaten will man die Arbeitnehmerzahl aber bereits verdoppelt haben.
Redaktion finanzen.ch
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