Wertsteigerung? |
09.08.2022 23:47:00
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Schweizer M&A-Markt im Fokus: Lohnen sich Akquisitionen überhaupt?
Der M&A-Markt ist zuletzt eingebrochen. Doch ergeben grosse Fusionen und Übernahmen überhaupt noch Sinn?
• Viele Misserfolge in der Vergangenheit
• Zahlreiche Faktoren spielen eine Rolle
Makroökonomische sowie geopolitische Einflussfaktoren, aber auch die steigenden Zinsen dämpfen derzeit die Anlegerstimmung. Vor diesem Hintergrund ist laut "Finanz und Wirtschaft" das Transaktionsvolumen des M&A-Markts im globalen historischen Vergleich während der letzten Monate zurückgegangen.
Doch in den M&A-Markt mit Schweizer Beteiligung komme derzeit Bewegung, auch weil die Bewertungen unter Druck gerieten, während die finanzielle Qualität vielerorts hoch sei. Zwar gibt es laut Vincent Thiebaud von der Bank of America noch Unsicherheitsfaktoren bezüglich der Finanzierungen und auch grosse Unterschiede bei den Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern, doch wenn sich dies ändere, dann bestünden gute Chancen, dass die M&A-Aktivität in der Eidgenossenschaft im Schlussquartal 2022 sowie im ersten Quartal 2023 wieder anspringe.
Viele Misserfolge
In der Vergangenheit haben Akquisitionen jedoch häufig keinen Wert für die Aktionäre geschaffen. Ein solches Beispiel ist die Schweizer Kaba, die vor sieben Jahren die deutsche Dorma übernahm. So hat die dormakaba-Aktie seit Abschluss der Transaktion im September 2015 mehr als 30 Prozent an Wert eingebüsst. Laut "Finanz und Wirtschaft" scheiterte anscheinend das Zusammenwachsen der beiden Unternehmen, dabei ist die Integration äusserst wichtig, "damit eine Übernahme Wert schafft", wird Vincent Thiebaud, Leiter Investment Banking Schweiz bei Bank of America (BoA), zitiert. Wichtig sei auch eine gute Führung und dass die Unternehmenskultur aligniert wird, erklärt Martin Menzi von der M&A-Beratung Alantra.
Auch der Airport-Retailer Dufry hat mit mehrerer Grossübernahmen in der Vergangenheit seine Aktionäre selten glücklich gemacht. Pikant sei jedoch dabei, dass zwar die Aktionäre nicht davon profitiert hätten, wohl aber das Management. Dies hänge damit zusammen, dass die Vergütung der Manager an Messgrössen wie etwa den Umsatz gekoppelt sei, der durch Übernahmen enorm gesteigert werden konnte. Doch auf der anderen Seite hat sich der Aktienkurs bei weitem nicht so gut entwickelt wie der Umsatz.
Als weiteres Negativ-Beispiel nennt "Finanz und Wirtschaft" die milliardenschwere Übernahme von Lafarge durch den Zementkonzern Holcim im Jahr 2015. Hier werde erst seit 2021 wieder Aktionärswert geschaffen. Inzwischen baue sich der Konzern erneut radikal um - vor allem über M&A. Ziel sei es, den von Anlegern zunehmend kritisch betrachteten CO2-Fussabdruck zu reduzieren. Thiebaud von der BoA erklärt in diesem Zusammenhang, dass es sich bei grossen Übernahmen oftmals um strategische Erweiterungen handele, die richtungsweisend für die Zukunft seien.
Erfolgreiche Übernahmen
Bei einer Übernahme ist somit eine guten Integration und eine Schärfung der Strategie bedeutsam, aber auch, dass sich das Unternehmen nicht zu sehr verschuldet. Die erfolgreichsten M&A-Unternehmen seien meist solche, die häufig zukaufen und die eigene Integrationsdynamik kennen. Dies treffe unter anderem auf Partners Group, Sika oder auch den Nahrungsmittelriesen Nestlé zu.
Redaktion finanzen.ch
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