Wertberichtigungen |
19.11.2024 16:25:00
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thyssenkrupp mit erneutem Milliardenverlust - Besserung geplant: thyssenkrupp-Aktie dennoch zweistellig höher

Der Industriekonzern thyssenkrupp hat im vergangenen Geschäftsjahr erneut einen Milliardenverlust verzeichnet.
Eine sinkende Nachfrage und niedrigere Stahlpreise sorgten für einen Umsatzrückgang von sieben Prozent auf 35 Milliarden Euro. Der Auftragseingang nahm um elf Prozent auf 32,8 Milliarden Euro ab. Neben schwachen Geschäften der Stahl- sowie der Handelssparte verzeichnete auch das Automotive-Geschäft Rückgänge. Lediglich die Marinesparte konnte zulegen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel um knapp ein Fünftel auf 567 Millionen Euro. Damit erreichte das Unternehmen seine zuletzt gesenkte Prognose.
Dabei verzeichnete thyssenkrupp operativ einen versöhnlichen Abschluss: Der Umsatz verharrte mit 8,8 Milliarden Euro auf dem Vorjahresniveau und das bereinigte Ebit stieg um 72 Prozent auf 151 Millionen Euro. Mit Ausnahme des Stahlgeschäfts konnten alle Sparten ihre Ergebnisse verbessern. Damit fielen die Zahlen besser aus als von Analysten erwartet. Positiv entwickelte sich auch der freie Mittelzufluss vor Übernahmen und Fusionen: Er erreichte rund eine Milliarde Euro. Wegen der Wertberichtigungen verbuchte thyssenkrupp jedoch einen Verlust von knapp 1,1 Milliarden Euro.
Im neuen Geschäftsjahr will das Unternehmen wieder in die schwarzen Zahlen zurückkehren. Das Konzernergebnis soll 100 bis 500 Millionen Euro erreichen, wie thyssenkrupp weiter mitteilte. Dabei geht das Unternehmen von einer Stabilisierung seiner Geschäfte im Stahl, Handel sowie Automotive in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres aus. Der Umsatz soll mindestens das Vorjahresniveau erreichen und um bis zu drei Prozent zulegen. Das bereinigte Ebit sehen die Essener zwischen 600 Millionen und einer Milliarde Euro. Alle Geschäfte sollen dazu beitragen. Profitieren werde thyssenkrupp auch von seinem Transformations- und Sparprogramm.
"Das laufende Geschäftsjahr ist ein Übergangsjahr auf dem Weg, unsere mittelfristigen Finanzziele auch in einem herausfordernden Umfeld zu erreichen", kommentierte Konzernchef Miguel López. Unter anderem strebt der Konzern eine bereinigte Ebit-Marge von vier bis sechs Prozent an. Im vergangenen Geschäftsjahr betrug sie 1,6 Prozent.
"Mit Blick auf unsere strategischen Leitthemen wird das laufende Geschäftsjahr ein Jahr der Entscheidungen - insbesondere für Steel Europe und Marine Systems", so Lopez. Nach dem Ausstieg des Finanzinvestors Carlyle aus dem Bieterprozess hält thyssenkrupp an einer Verselbstständigung der Marinesparte fest. Favorisiert wird nun ein Spin-off, der Bereich bleibt aber den Angaben zufolge auch für industrielle Partnerschaften weiter offen. Darüber hinaus führt thyssenkrupp weiterhin Gespräche mit der Bundesregierung zur Beteiligung des Staates.
Das schwächelnde Stahlgeschäft arbeitet weiter an einem neuen Geschäftsplan. Um die Neuaufstellung war zuletzt ein heftiger Streit entbrannt, Teile des Vorstands und des Aufsichtsrats der Sparte warfen hin. Der neue Chef, Dennis Grimm, hatte in einem Gespräch zuletzt härtere Einschnitte angekündigt als bisher geplant. thyssenkrupp will sich von dem schwankungsanfälligen Geschäft trennen und hat 20 Prozent an EPCG verkauft, eine Gesellschaft des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky. Angestrebt ist die Bildung eines gleichberechtigten Gemeinschaftsunternehmens.
thyssenkrupp-Vorstandschef Miguel Lopez hat sich trotz steigender Kosten zum Bau einer Direktreduktionsanlage für die Herstellung von grünem Stahl in Duisburg bekannt, macht die Umsetzung aber vom Bau von Wasserstoffpipelines zur Versorgung der Anlage abhängig. "Was wir brauchen, ist eine klare Timeline für die Erstellung von Pipelines", sagte der Manager. Nur über eine Versorgung per Pipeline sei die Lieferung von Wasserstoff wettbewerbsfähig zu machen. Wegen der Mehrkosten, die das rund 3 Milliarden Euro schwere Vorzeigeprojekt, deutlich verteuern, würden vertrauensvolle Gespräche mit dem Hauptauftragnehmer SMS geführt. "Wir wollen gemeinsam diese Anlage errichten und werden das auch tun", sagte Lopez. Die Verteuerung der Anlage werde man in den Griff bekommen, da sei er sich sicher. Entscheidender sei aber die Frage der Kosten im laufenden Betrieb. Da gehe es um die langfristige Perspektive für das Projekt. Zu den Aussichten für eine zweite DRI-Anlage für grünen Eisenschwamm, die ursprünglich Teil der Planungen war, wollte sich Lopez nicht äussern. "Ich würde gerne zunächst mal die erste Anlage zu Ende bauen und in Betrieb sehen, bevor wir uns jetzt auf weitere Spekulationen einlassen", sagte der Manager. "Ich glaube, dass wir das als Pionierprojekt einordnen müssen. Es gab noch nie eine DRI-Anlage in dieser Dimension in Deutschland." Im Oktober waren Spekulationen aufgekommen, das DRI-Projekt könnte im Zuge der Verselbstständigung von Steel Europe komplett beerdigt werden. Für den Bau haben das Land Nordrhein-Westfalen und der Bund Hilfen in Höhe von 2 Milliarden Euro zugesagt. Rund 700 Millionen Euro davon sind bereits geflossen, wie Finanzchef Jens Schulte sagte.
Die thyssenkrupp-Aktie gewinnt im XETRA-Handel zeitweise 11,03 Prozent auf 3,78 Euro.
ESSEN awp international und Dow Jones
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