Guter Abschluss |
09.01.2025 17:58:36
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VAT steigert im 2024 Umsatz und Auftragseingang - Aktie fällt deutlich
Der Ostschweizer Vakuumventilhersteller VAT hat das Geschäftsjahr 2024 wie erwartet mit Umsatzwachstum und einem kräftigen Auftragsplus abgeschlossen.
Gemäss noch ungeprüften Zahlen stieg der Umsatz von VAT um 6 Prozent auf 942 Millionen Franken, nachdem dieser 2023 von der Schwäche am Halbleitermarkt belastet um beinahe ein Viertel eingebrochen war. Wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag weiter hiess, kletterte der Auftragseingang um 49 Prozent auf 1,03 Milliarden.
Im Segment Ventile sorgte das Halbleitergeschäft für höhere Ergebnisse. Das Marktumfeld habe sich dort im Laufe des Jahres verbessert. Im Bereich Advanced Industrials wuchs VAT im Geschäftsfeld Energy Transition, dagegen kam das Geschäft mit Solar- und medizinischen Anwendungen unter Druck.
Verzögertes Wachstum im Q4
Starkes Wachstum hat VAT insbesondere im vierten Quartal erreicht. Da rückte der Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode um 28 Prozent auf 283 Millionen Franken vor. Dabei wurden aufgrund von Problemen bei der Einführung eines neuen ERP-Systems Erlöse in Höhe von 22 Millionen vom dritten ins vierte Quartal verschoben.
Der Auftragseingang stieg derweil im Schlussquartal um 13 Prozent auf 268 Millionen. Damit bestätige sich die weitere Verbesserung des Halbleiter-Investitionszyklus, die sich voraussichtlich ins Jahr 2025 fortsetzen werde, hielt VAT fest.
Ins neue Jahr ist die Gruppe mit einem gegenüber dem Vorjahr um 37 Prozent höheren Auftragsbestand von rund 370 Millionen Franken gestartet. Per Ende September hatte sich dieser auf 388,7 Millionen belaufen.
Marge steigt
Angesichts der steigenden Verkäufe verbesserte VAT auch die Marge, wobei ungünstige Wechselkursentwicklungen dämpfend wirkten. Detaillierte Gewinnzahlen legt die Gruppe zwar erst am 4. März vor, die derzeit bekannten Daten deuteten aber darauf hin, dass die EBITDA-Marge bei leicht über 31 Prozent (VJ 30,6%) liege.
In der zweiten Jahreshälfte lag die EBITDA-Marge laut den Angaben gar leicht über 32 Prozent und damit wieder in dem vom Unternehmen angepeilten Zielband von 32 bis 37 Prozent. VAT erwarte zudem einen freien Cashflow für das Gesamtjahr 2024 auf dem Niveau des Vorjahres (189 Mio), hiess es.
Wie VAT weiter mitteilte, wird der kommenden Generalversammlung die Wahl von Clara-Ann Gordon und des früheren CEO Michael Allison als neue Mitglieder des Verwaltungsrats vorgeschlagen. Karl Schlegel werde hingegen nicht mehr zur Wiederwahl antreten.
So reagiert die Aktie
Die Aktien der VAT Group geben am Donnerstag im frühen Handel deutlich nach. Der Halbleiterausrüster wies für 2024 zwar Umsätze und Aufträge im Rahmen der Erwartungen aus. Einige Analysten zeigen sich aber gerade über den Auftragseingang etwas enttäuscht.
Im bisherigen kurzen Jahresverlauf haben die Titel bislang um gut 5 Prozent zugelegt, im Jahr 2024 allerdings knapp 19 Prozent an Wert eingebüsst.
Der Ostschweizer Vakuumventilhersteller schloss das Geschäftsjahr 2024 wie erwartet mit Umsatzwachstum und einem kräftigen Auftragsplus ab. Auch die Profitabilität nahm laut ersten Angaben leicht zu.
Dennoch spricht der zuständige ZKB-Analyst von einem gemischten Bild: Der Umsatz liege im Rahmen der Erwartungen, ebenso die EBITDA-Marge. Der Auftragseingang überzeuge aber nicht und die Erholung im Halbleitersegment dürfte langsamer verlaufen als bisher angenommen.
Der Kollege von der UBS sieht seine Erwartungen beim Auftragseingang ebenfalls verfehlt. Während er für das letzte Quartal 2024 mit 290 Millionen Franken gerechnet hatte, wies VAT nur 268 Millionen aus, bei einem relativ geringen Wachstum von 3 Prozent. Zudem bemängelt er, dass der Halbleiterzulieferer noch keinen Ausblick auf das erste Quartal gegeben hat.
Auch die Bank Vontobel hätte sich etwas mehr Dynamik erhofft. Der zuständige Experte führt dies auf die unerwartet verhaltene Entwicklung der Halbleitermärkte in den Bereichen PC, Smartphone und Automobil zurück. Dennoch rechnet er mit einer Wachstumsbeschleunigung in den Jahren 2025 und 2026 und sieht VAT als klaren Marktführer in seinem Kernsegmenten mit zusätzlichem Potenzial in angrenzenden Märkten.
Die VAT-Aktie notierte an der Schweizer Börse letztlich 5,91 Prozent tiefer bei 339,30 Franken.Haag (awp)
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