Tarifrunde |
09.12.2024 15:25:00
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VW-Aktie mit Gewinnen: Weiteres Werk in China wird verkauft - neuer Warnstreik
Volkswagen arbeitet einem Bericht der "Wirtschaftswoche" zufolge am Verkauf seiner Fabrik in Nanjing nordwestlich von Shanghai.
Das Werk wurde demnach 2008 zusammen mit dem chinesischen Partner SAIC errichtet und hat eine Kapazität von 360'000 Autos pro Jahr. Dort werden die Modelle VW Passat und ?koda Kamiq sowie ?koda Superb gebaut.
Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Unternehmenskreisen in Peking erfuhr, steht eine Trennung von der Produktion in Nanjing aufgrund der geringen Auslastung seit einiger Zeit im Raum. Demnach begrenze auch die relativ zentrale Lage in der Stadt die Möglichkeiten, das Werk anzupassen.
Auch in Deutschland sind Werke bedroht
Erst Ende November war bekanntgeworden, dass Volkswagen sich aus seinem umstrittenen Engagement in der Uiguren-Region Xinjiang zurückzieht. Das Werk in Urumqi, das ebenfalls mit SAIC als Partner betrieben wurde, sei verkauft worden, teilte der Konzern mit. Als Grund wurden wirtschaftliche Erwägungen genannt. Der Standort war wegen Menschenrechtsverletzungen an Mitgliedern der Uiguren-Minderheit im Nordwesten Chinas lange in der Kritik.
Volkswagen könnte sich wegen der schlechten Auslastung noch von weiteren seiner 26 chinesischen Pkw-Werke trennen, berichtet die "Wirtschaftswoche" unter Berufung auf Konzerninsider. Dies könnten etwa Fabriken sein, die ?koda-Modelle bauen, denn der Absatz der Marke sei im freien Fall.
Auch in Deutschland stehen Werkschliessungen im Raum. Laut Betriebsrat sind mindestens drei Werke und Zehntausende Arbeitsplätze bedroht. Volkswagen begründet die geplanten Einschnitte mit hohen Kosten und geringer Auslastung. Die IG Metall ruft für Montag parallel zur dann laufenden vierten Tarifrunde zum zweiten flächendeckenden Warnstreik bei VW auf.
VW vor Tarifrunde: 'Brauchen weiterhin Kostenentlastungen'
VW hat vor der vierten Tarifrunde seinen Sparwillen bekräftigt. "Wir brauchen weiterhin Kostenentlastungen, die kurzfristig umsetzbar und nachhaltig sind", sagte VW-Verhandlungsführer Arne Meiswinkel, Personalvorstand der Kernmarke Volkswagen, vor dem Auftakt der Tarifgespräche in Hannover. "Denn nur so können wir in einem anspruchsvollen Umfeld weiterhin wettbewerbsfähig bleiben."
Begleitet von neuen Warnstreiks treffen sich am Nachmittag in Wolfsburg Vertreter von VW und IG Metall zu ihrer vierten Tarifrunde. Das von der Gewerkschaft im November vorgelegte Konzept zur Kostenentlastung werde von VW zwar begrüsst, sagte Meiswinkel. "Wir haben aber auch nach intensiver Analyse dieses Gegenvorschlags festgestellt, dass er für eine nachhaltige Lösung noch nicht reicht. Deshalb müssen wir heute weitere Potenziale finden."
Die IG Metall hatte angeboten, eine mögliche Lohnerhöhung vorerst nicht auszuzahlen, sondern in einen Zukunftsfonds einzubringen. Dem Konzern stellte sie dabei eine Kostenentlastung von 1,5 Milliarden Euro in Aussicht. Im Gegenzug sollte VW auf Werkschliessungen und betriebsbedingte Kündigungen verzichten.
VW fordert wegen Absatzschwierigkeiten von den Mitarbeitern eine Lohnkürzung von zehn Prozent. Auch Werkschliessungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen im Raum. Die IG Metall will das verhindern und verlangt den Erhalt aller Standorte und eine Beschäftigungsgarantie für die rund 130.000 Mitarbeiter. Lohnkürzungen lehnt die Gewerkschaft ab. Für den Fall, dass es bei der Tarifrunde heute keine Annäherung gibt, droht sie mit einer Ausweitung des Arbeitskampfs.
Warnstreik hat begonnen
Bei VW hat der zweite Warnstreik in der laufenden Tarifrunde begonnen. Im Stammwerk in Wolfsburg legten um 10.30 Uhr die ersten Mitarbeiter die Arbeit nieder, wie ein IG-Metall-Sprecher mitteilte. Die Produktion soll für vier Stunden ruhen. Betroffen sind neben Wolfsburg auch wieder Zwickau, Hannover, Emden, Kassel-Baunatal, Braunschweig, Salzgitter und Chemnitz sowie die sogenannte Gläserne Manufaktur in Dresden.
Mit dem erneuten flächendeckenden Warnstreik an neun Standorten will die Gewerkschaft Druck machen in dem festgefahrenen Tarifstreit um Lohnkürzungen, Entlassungen und Werksschliessungen. Am Nachmittag treffen sich in Wolfsburg Vertreter von Unternehmen und Arbeitnehmern zu ihrer vierten Verhandlungsrunde. Zuvor ist eine Protestkundgebung mit der IG-Metall-Vorsitzenden Christiane Benner geplant. Die IG Metall rechnet mit Zehntausenden Teilnehmern.
Die Gewerkschaft wehrt sich mit dem Ausstand gegen milliardenschwere Einschnitte bei Europas grösstem Autobauer. VW fordert von den Mitarbeitern eine Lohnkürzung von zehn Prozent. Auch Werkschliessungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen im Raum.
IG Metall droht mit weiterer Eskalation
Die IG Metall will das verhindern. Sie verlangt den Erhalt aller Standorte und eine Beschäftigungsgarantie für die rund 130'000 Mitarbeiter. Lohnkürzungen lehnt die Gewerkschaft ab. Für den Fall, dass es bei der Tarifrunde heute keine Annäherung gibt, droht sie mit einer Ausweitung des Arbeitskampfs.
Betroffen vom heutigen Warnstreik sind zunächst die Früh- und die Normalschicht. Der Ausstand soll dann in jeder Schicht wiederholt werden, die Beschäftigten ihre Arbeit jeweils vier Stunden früher beenden. Dauern soll die Aktion bis zum Abschluss der Nachtschicht am Dienstagmorgen.
Am vergangenen Montag waren laut IG Metall bereits fast 100.000 Mitarbeiter für zwei Stunden in den Warnstreik getreten und hatten die Bänder zeitweise zum Stehen gebracht. Es war der erste grosse Warnstreik bei Volkswagen seit 2018.
Bisher nur geringe Streik-Auswirkungen
VW hatte nach dem ersten Warnstreik von nur geringen Produktionsausfällen gesprochen. "Die Auswirkungen hielten sich in Grenzen", sagte ein Sprecher. Zwar habe die Fertigung während der Warnstreiks überall geruht. Man habe sie anschliessend aber ohne grosse Probleme wieder hochfahren können. Auch mit Blick auf den zweiten Warnstreik erklärte VW nun, man wolle die Auswirkungen so gering wie möglich halten und habe gezielte Massnahmen ergriffen, die eine Notversorgung sicherstellen.
Allerdings, so warnte Branchenexperte Frank Schwope von der Fachhochschule des Mittelstands in Hannover: "Ein längerer, eskalierender Arbeitskampf würde Volkswagen durchaus schmerzen und könnte auch das Image in der Bevölkerung und in der Politik lädieren."
Scholz gegen VW-Werkschliessungen
Bundeskanzler Olaf Scholz hat an Volkswagen appelliert, auf Werkschliessungen zu verzichten. "Die Schliessung von Standorten wäre nicht der richtige Weg", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Gerade weil Fehlentscheidungen des Managements zu der schwierigen Situation beigetragen haben, wäre das nicht in Ordnung."
Der Kanzler weiter: "Ich bin dagegen, dass Beschäftigte entlassen werden sollen, nur um Geld zu sparen. Grundsätzlich bleibt es richtig, den Umbruch entschieden anzugehen und auf die Elektromobilität zu setzen". Wichtig sei jetzt, die Rahmenbedingungen für die Transformation zu verbessern.
Scholz nahm die EU-Kommission in die Pflicht. "Ich halte überhaupt nichts davon, wenn die EU jetzt Herstellern mit milliardenschweren Strafzahlungen droht, falls sie die CO2-Ziele im nächsten Jahr nicht ganz erreichen", sagte er. "Denn alle haben sich längst auf den Weg gemacht, nur der Markt wächst nicht so schnell wie erhofft. Statt Strafzahlungen sollten die Hersteller das Geld besser in die weitere Entwicklung der E-Mobilität investieren können."
Ausserdem appellierte der Kanzler an die EU, keine Strafzölle auf Elektro-Autos aus China zu verhängen. Das würde sich auch negativ auf Exporte unserer hiesigen Hersteller auswirken, warnte er. "Ich erwarte, dass es eine gütliche Einigung zwischen der EU-Kommission und China gibt, die beiden Seiten gerecht wird."
Vierte Verhandlungsrunde hat begonnen
Begleitet von flächendeckenden Warnstreiks hat im Tarifkonflikt beim Autohersteller Volkswagen die vierte Verhandlungsrunde begonnen. Vertreter der Arbeitgeberseite und der IG Metall trafen sich dazu in Wolfsburg. VW verlangt wegen Absatzschwierigkeiten von den Beschäftigten eine Lohnkürzung von zehn Prozent. Auch Werkschliessungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen im Raum.
Zehntausende Beschäftigte protestierten mit dem Warnstreik an neun Standorten gegen die Kürzungspläne. Die Gewerkschaft will die Einschnitte verhindern und verlangt den Erhalt aller Standorte und eine Beschäftigungsgarantie für die rund 130.000 Mitarbeiter. Lohnkürzungen lehnt die Arbeitnehmerseite ab.
VW-Verhandlungsführer Arne Meiswinkel bekräftigte: "Wir brauchen weiterhin Kostenentlastungen, die kurzfristig umsetzbar und nachhaltig sind." Die IG Metall droht mit einem "Streikhammer" im neuen Jahr, sollte es keine Annäherung geben. Einen Abschluss vor Weihnachten hält sie für möglich, jedoch nicht in der heutigen Verhandlungsrunde.
Tarifrunde unter lautem Protest
Beifall für die IG-Metall-Spitze, "Buh"-Rufe in Richtung der Vorstandetage von Volkswagen : Begleitet von Warnstreiks und lautstarkem Protest hat bei VW die vierte Tarifrunde begonnen. In Werken des Autobauers legten Beschäftigte zeitweise die Arbeit nieder, Zehntausende kamen laut IG Metall zur zentralen Protestkundgebung direkt am Vorstandshochhaus. Mit deutlicher Verspätung begannen am Nachmittag in der Volkswagen Arena die Tarifgespräche. Sie könnten sich bis zum späten Abend hinziehen.
VW fordert wegen der schwierigen Lage des Konzerns von den Mitarbeitern eine Lohnkürzung von zehn Prozent. Auch Werkschliessungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen im Raum, weil Volkswagen zu wenige Autos verkauft. Die IG Metall fordert jedoch den Erhalt aller Standorte und eine Beschäftigungsgarantie für die rund 130'000 Mitarbeiter. Lohnkürzungen lehnt die Gewerkschaft ab.
Pfeifkonzert Richtung Vorstand
Sie sei "stinksauer und fassungslos über das Agieren" des Vorstandes, sagte die IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner bei der Kundegebung. "Statt intelligenter Lösungen bieten sie Kahlschlag und Stellenabbau." Schuld an der Krise seien nicht die Mitarbeiter, sondern viele falsche Entscheidungen des Managements. Und diese Probleme löse man nicht mit Werkschliessungen, Kündigungen und Lohnkürzungen, so Benner.
Die Mitarbeiter des Stammwerks, die am Vormittag in den Warnstreik getreten waren, quittierten die Sparpläne des Konzerns mit lauten Pfeifkonzerten Rufen in Richtung des Vorstandshochhauses direkt hinter der Bühne. Sie riefen im Sprechchor: "Streikbereit! Bundesweit!"
Neun Standorte im Warnstreik
Begleitet wurde der Protest vom zweiten flächendeckenden Warnstreik an neun der zehn deutschen VW-Standorte. Betroffen waren neben Wolfsburg auch die Werke in Zwickau, Hannover, Emden, Kassel-Baunatal, Braunschweig, Salzgitter und Chemnitz sowie die "Gläserne Manufaktur" in Dresden.
Anders als beim ersten Ausstand am vergangenen Montag sollte die Arbeit in jeder Schicht nicht nur für zwei Stunden ruhen, sondern für vier Stunden. Nach Angaben der IG Metall beteiligten sich bis allein in Wolfsburg bis zum frühen Nachmittag 38.000 Beschäftigte an dem Ausstand.
Gewerkschaft machte eigenen Sparvorschlag
Die IG Metall hatte angeboten, eine mögliche Lohnerhöhung vorerst nicht auszuzahlen, sondern in einen Zukunftsfonds einzubringen. Dem Konzern stellte sie dabei eine Kostenentlastung von 1,5 Milliarden Euro in Aussicht. Im Gegenzug sollte VW auf Werkschliessungen und betriebsbedingte Kündigungen verzichten.
Die Arbeitnehmerseite sei mit ihrem eigenen Sparvorschlag "einen Riesenschritt" auf die Arbeitgeber zugegangen, erklärte IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger. "Das Unternehmen muss sich jetzt auf die IG Metall zubewegen."
Konzern: Weitere Spar-Potenziale finden
VW-Verhandlungsführer Arne Meiswinkel bekräftigte zum Auftakt der vierten Tarifrunde den Sparwillen des Konzerns. "Wir brauchen weiterhin Kostenentlastungen, die kurzfristig umsetzbar und nachhaltig sind." Das von der Gewerkschaft im November vorgelegte Konzept reiche hier "noch nicht" aus. "Deshalb müssen wir heute weitere Potenziale finden."
Die Ablehnung des Konzepts fiel damit weniger schroff aus als zuvor. Bisher hatte VW erklärt, das IG-Metall-Angebot reiche "bei Weitem" nicht aus und bringe überwiegend keine nachhaltige Entlastung.
Einigung noch vor Weihnachten?
Beide Seiten hatten im Vorfeld mehrfach erklärt, sich am liebsten vor Weihnachten einigen zu wollen. Sollte es nun zu einer Annäherung kommen, so sei dies weiter möglich, sagte Gröger. Die IG Metall sei dann auch zu weiteren Verhandlungen in dieser und der nächsten Woche bereit. Andernfalls drohte er bereits mit einer Ausweitung des Arbeitskampfs. "Dann gibt es 2025 auf den Sparhammer als Antwort nur eines: den Streikhammer!"
Am vergangenen Montag waren laut IG Metall bereits fast 100'000 Mitarbeiter für zwei Stunden in den Warnstreik getreten. Betroffen waren dieselben neun Standorte, an denen auch nun wieder zum Ausstand aufgerufen wurde. Nur das um seine Zukunft bangende Werk in Osnabrück fällt nicht unter den Haustarifvertrag, um den derzeit gerungen wird./fjo/DP/jha
Die VW-Aktie gewinnt auf XETRA zeitweise 0,96 Prozent auf 83,94 Euro.
/hgo/DP/he/fjo/bf/mis
WOLFSBURG (awp international) / DOW JONES
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