Rekordjagd |
29.03.2024 22:38:00
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Warum die SAP-Aktie bei Analysten derzeit hoch in der Gunst steht
In den letzten Wochen konnte die Aktie des Walldorfer IT-Riesen SAP starke Kursgewinne verbuchen. Nicht nur unter Anlegern steht das DAX-Schwergewicht hoch in der Gunst, auch Strategen loben die Aktie.
• Cloudgeschäft als Wachstumstreiber
• Brancheneffekte nicht spürbar
Analystenliebling SAP
Die Aktie des deutschen IT-Konzerns SAP steht bei den Analysten hoch in der Gunst. Von insgesamt elf auf FactSet gelisteten Experteneinschätzungen liegen derzeit neun Kaufempfehlungen vor. Zum Halten des Papiers raten nur zwei Strategen, "Sell"-Ratings stehen derzeit gar nicht an. Die Kursziele der Experten für das DAX-Schwergewicht bewegen sich zwischen 159,00 Euro und 205,00 Euro, im Schnitt liegt die Preiserwartung für die SAP-Aktie bei 184,50 Euro.
SAP-Aktie auf Rekordjagd
Derzeit bewegt sich die SAP-Aktie im XETRA-Handel unter diesem Durchschnittsziel: Zuletzt notierte das Papier der Walldorfer bei 180,28 Euro (Schlusskurs vom 25. März 2024). Am selben Tag wurde bei 180,98 Euro ein neues Rekordhoch geknackt, nachdem gute Unternehmensnachrichten und optimistische Experteneinschätzungen den Kurs der Aktie in den vergangenen Wochen bereits auf Rekordjagd geschickt hatten.
Umsatz und Gewinnplus im Geschäftsjahr 2023
Ein Antreiber, der der Aktie des IT-Riesen bereits im Januar zu neuen Höchstständen verholfen hatte, war die Vorlage der Zahlen für das Gesamtjahr 2023. So verbuchte SAP nicht nur einen Umsatz in Höhe von 31,2 Milliarden Euro, der damit sechs Prozent höher ausfiel als im Vorjahr, das bereinigte operative Ergebnis konnte im Tagesgeschäft gar um neun Prozent auf 8,7 Milliarden Euro gesteigert werden. Beim Nettogewinn ging es auf 5,9 Milliarden Euro aufwärts, das war mehr als dreimal so viel wie im Geschäftsjahr 2022.
Wachstum im Cloudgeschäft
Profitieren konnte SAP im vergangenen Jahr weiterhin vom starken Wachstum im Cloudbereich, wie die "Deutsche Presse-Agentur" berichtete. Besonders aufgrund der Umstellung auf ein Abomodell gelte die Sparte als lukrativ. Während zuvor eine hohe Einmalgebühr fällig wurde, verdiente man an diesen Kunden nur noch mit einem anschließendem Wartungsvertrag. Auf lange Sicht sei aber mit höheren Gesamtzahlungen zu rechnen. Noch mehr Kunden will SAP nun im Cloudgeschäft mit zusätzlichen Services anlocken. Vor allem das Trendthema künstliche Intelligenz (KI) soll hier aufgegriffen werden, wie Vorstandschef Christian Klein im Rahmen der Zahlenvorlage preisgab.
JPMorgan bleibt bei "Overweight"-Bewertung
Bevor der Software-Konzern am 22. April die Bücher zum ersten Quartal 2024 öffnet, zeigte sich die US-Großbank JPMorgan in einer Kundennotiz zuletzt optimistisch. Toby Ogg, Analyst des Geldhauses, geht davon aus, dass SAP den derzeitigen Wachstumstrend der Aufträge im Cloudbereich aufrecht erhalten könne. Dies rechtfertigte der Experte vor allem damit, dass die Migration der ERP-Softwarelösung S/4HANA zufriedenstellend verlaufe und damit für ein entsprechendes Wachstum sorge. Ogg nannte hier ebenfalls KI-Funktionen als Impulsgeber.
SAP kann sich Branchendruck entziehen
Branchenseitig sehe es hingegen alles anderes als rosig aus, wie der JPMorgan-Analyst festhielt. So seien vor allem bei IT-Konkurrenten aus den USA die Folgen eines wirtschaftlichen Drucks zu spüren, da unternehmensseitig umgesetzte Sparmaßnahmen auch oft geringere Investitionsbereitschaften für Softwarelösungen mit sich bringen. SAP könne sich diesem Abwärtstrend Ogg zufolge aber entziehen.
Aus diesen Gründen bleibt er bei seinem "Overweight"-Rating. Auch seinem Kursziel von 205,00 Euro schwört der Analyst die Treue.
Ratingagenturen heben Daumen
Positive Einschätzungen erhielt SAP jüngst außerdem von den Rating-Agenturen Moody’s und S&P. Erst vergangene Woche hob Moody’s die Bewertung für SAP auf A1 von A2 an. "Die Hochstufung spiegelt die führende Marktposition von SAP im Bereich Unternehmenssoftware und die anhaltenden Fortschritte der Transformation hin zu einer Cloud-basierten Plattform wider", erklärte Moody’s-Analyst Dirk Goedde laut Dow Jones Newswires. Kurz zuvor bestätigte S&P seine A+-Einstufung für den Software-Konzern und verwies auf das starke Wachstum im Cloudgeschäft sowie die stabile Kapitalsituation. Einzig und allein die Marge könne unter hohen Restrukturierungskosten leiden, dies sei aber als vorübergehendes Phänomen zu erwarten.
Redaktion finanzen.ch
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