SNB-Bilanz |
03.07.2024 21:33:00
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Was bedeutet die Ausweitung der SNB-Bilanz für die Währungshüter und ihre Geldpolitik?

Die Bilanz der Schweizerischen Nationalbank (SNB) überschreitet das heimische Bruttoinlandsprodukt nach wie vor deutlich. Im diesem Jahr hat der Wert wieder etwas zugenommen. Was bedeutet das für die Währungshüter und ihre zukünftige Geldpolitik?
• Bilanzsumme übertrifft BIP dennoch deutlich
• Kein klares längerfristiges Ziel für Bilanzsumme
Die Bilanz der Schweizerischen Nationalbank ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Zwar liegt sie inzwischen wieder unter der psychologisch wichtigen Marke von 1 Billion Franken - nachdem sie diese 2021 und 2022 teilweise überschritten hatte -, dennoch übertrifft sie mit aktuell etwa 850 Milliarden Franken das heimische Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei weitem.
Vor der Finanzkrise war der Bilanzwert laut finews.ch jahrelang um 100 Milliarden Franken gependelt, doch die enormen Devisenkäufe, die die SNB ab 2009 im Kampf gegen die Aufwertung des Franken umsetzte, führten zu einem Bilanzwachstum.
Die grössten Positionen
Die grösste Position auf der Aktivseite der SNB-Bilanz bilden die Devisenanlagen. Ende 2023 waren es mehr als 670 Milliarden Franken, bei einer Bilanzsumme von fast 800 Milliarden Franken. Auf dem zweiten Platz folgen mit deutlichem Abstand die Goldreserven. Diese betrugen zum Jahresende rund 58 Milliarden Franken. Auf Platz 3 landen mit rund 40 Milliarden Franken die gedeckten Darlehen. Auf der Passivseite dominieren Girokonten inländischer Banken mit 450 Milliarden Franken. Darauf folgen die Verbindlichkeiten aus den eigenen Schuldverschreibungen (rund 87 Milliarden Franken) und den Repogeschäften (rund 62 Milliarden Franken). Das Eigenkapital der SNB belief sich zum Jahresende auf rund 63 Milliarden Franken. Damit kam die SNB auf eine Eigenkapitalquote von etwa 8 Prozent. Die Schweizerische Nationalbank betont immer wieder, dass sie eine robuste Bilanz mit ausreichend Eigenkapital anstrebt, um auch grosse Verluste abfedern zu können.
Bilanzausweitungen schränken künftigen Handlungsspielraum ein
Doch während die SNB beim Eigenkapital einen recht klaren Kurs fahre, fehlen laut finews.ch Indikationen dazu, wie gross die Bilanzsumme längerfristig sein solle. Somit bestehe auch Unklarheit über die damit verbundenen Verlustrisiken. Auch wenn sich die SNB zu keiner konkreten Zielgrösse bekennen möchte, um ihren künftigen geldpolitischen Handlungsspielraum nicht zu beschneiden, würde sich so mancher mehr Transparenz hinsichtlich der zukünftigen Bilanzgrösse von den Währungshütern wünschen.
Jean-Pierre Danthine, früherer Vizepräsident des Direktoriums, sagte in einem Referat 2015, dass der Glaube, eine Zentralbank könne ihre Bilanz ohne Risiken grenzenlos ausweiten, eine Fiktion sei. "Diese Fiktion widerspricht dem gesunden Menschenverstand und ist vor allem in Akademikerkreisen anzutreffen", zitiert finews.ch. Zwar könne die Bilanz der Zentralbank nie ein eigenes Ziel sein, allerdings müssten die Risiken und Kosten einer Bilanzausweitung bei der Geldpolitik berücksichtigt werden. "Eine geldpolitische Normalisierung in der Zukunft wird unweigerlich den Abbau von Überschussliquidität bedingen, um mögliche Inflationsrisiken einzudämmen", erklärte der scheidende Vizepräsident. Und damals handelte es sich noch um eine Bilanz, die lediglich 90 Prozent des Bruttoinlandsproduktes entsprach. "Bilanzausweitungen schränken stets den künftigen Handlungsspielraum der SNB ein, und zwar genau deshalb, weil damit die Latte für einen gewünschten weiteren Einsatz der Bilanz zu geldpolitischen Zwecken noch höher gesetzt wird", so Danthine.
Redaktion finanzen.ch
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