Strenger Regulierer |
23.03.2021 22:36:00
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Bidens Wunschkandidat für die SEC-Spitze: Was kommt auf Bitcoin & Co. zu?
Obwohl Joe Biden nun bereits seit einigen Wochen im Amt ist, sind noch nicht alle Posten neu besetzt, die der US-Präsident vergeben darf. Unter anderem muss noch der neue Chef der SEC vom Kongress bestätigt werden. Sollte wie geplant Bidens Wunschkandidat Gary Gensler zukünftig an die Spitze der US-Börsenaufsicht aufrücken, dürfte das für einige Aufregung am Kryptomarkt sorgen.
• Gensler gilt als strenger Regulierer und als kryptofreundlich
• Starker Fokus auf Investorenschutz
Die US-Börsenaufsicht SEC dürfte in der Vergangenheit bereits einigen Krypto-Enthusiasten die Laune verdorben haben. So lehnte die Behörde bislang alle Vorschläge für einen Bitcoin-ETF ab und stellte zudem die Kryptowährung Ripple unter Beobachtung, da diese ihrer Meinung nach - anders als Bitcoin und Ethereum - als Wertpapier einzustufen ist. Doch mit einem neuen US-Präsidenten an der Spitze des Landes rückt auch ein neuer Mann an die Spitze der SEC vor. Gary Gensler, Bidens Wunschkandidat für die Leitung der US-Börsenaufsicht, ist kein Neuling auf dem Gebiet der Kryptowährungen und könnte in seiner Amtszeit womöglich für manche Umwälzungen sorgen.
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Gary Gensler mit Expertenwissen im Bereich Blockchain und Kryptowährungen
Sollte Gary Gensler den Posten als SEC-Chef erhalten, würde er einiges an Erfahrung mitbringen. Der ehemalige Goldman-Sachs-Banker stand während der Amtszeit von Barack Obama bereits der Commodity Futures Trading Commission vor, die die Future- und Optionsmärkte in den USA beaufsichtigt. Während dieser Zeit machte Gensler laut "Investopedia" vor allem durch strenge Regulierungen und "Aufräumaktionen" nach der Finanzkrise auf sich aufmerksam, die zwar an der Wall Street teilweise kritisch gesehen wurden, den Märkten aber alles andere als schadeten. Aktuell lehrt Gensler als Professor am MIT und hält dort unter anderem Seminare und Vorlesungen über die Blockchain-Technologie und digitale Währungen. Er kennt sich also im Bereich der Cyberwährungen bestens aus und gilt tendenziell eher als kryptofreundlich. Dass die positiven Eigenschaften von Kryptowährungen ihn jedoch wohl nicht davon abhalten werden, den Markt strenger zu regulieren, ließ Gensler Anfang März bei einer Anhörung vor einem Senatsausschuss durchblicken.
Gensler will Krypto-Innovationen fördern
Bei der Anhörung vor dem Banken-Komitee des US-Senats anlässlich seiner Nominierung als SEC-Chef sagte Gensler, dass er - sollte er den Posten erhalten - Innovationen bei Kryptowährungen fördern wolle. "Ich glaube, da ich am MIT über diese Themen unterrichte, dass diese Innovationen ein Katalysator für Veränderungen waren", wird Gensler von "U.Today" zitiert. "Falls ich bei der SEC bestätigt werde, werde ich darauf hin arbeiten, die Innovationen zu unterstützen", so Bidens Wunschkandidat weiter. Womöglich könnte diese Förderung von Innovationen unter seiner Ägide auch die langersehnte Zulassung eines Bitcoin-ETF in den USA umfassen. Konkrete Aussagen dazu machte der womöglich neue SEC-Chef jedoch nicht.
Möglicher neuer SEC-Chef kritisiert "Betrug und Schwindel" an Kryptomärkten
Gleichzeitig betonte Gary Gensler jedoch, dass jegliche Innovationen nicht zu Lasten des Anlegerschutzes gehen dürften. "Bitcoin und Kryptowährungen haben frische Denkansätze für den Zahlungsverkehr und finanzielle Inklusion gebracht, aber sie haben auch neue Fragen des Anlegerschutzes aufgeworfen", sagte Gensler laut "U.Today" gegenüber dem Ausschuss. "Einige Märkte sind wirklich voll mit Betrug und Schwindel", führte der MIT-Professor laut "Yahoo Finance" mit besonderem Verweis auf einige Übersee-Kryptomärkte weiter aus. Er sehe daher bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen die "größere Herausforderung" darin, Anleger zu beschützen. Wie genau er das anstellen will, ließ Gensler offen. Die Aussagen dürften jedoch ein Hinweis darauf sein, dass die SEC unter seiner Leitung Digitalwährungen strenger überwachen und regulieren wird.
Auch wenn dies - sollte es tatsächlich so kommen - am Kryptomarkt zunächst negativ aufgenommen werden dürfte, müssen strengere Regulierungen nicht unbedingt etwas Schlechtes für digitale Assets wie Bitcoin und Co. sein. Denn mehr regulatorische Klarheit und ein besserer Anlegerschutz können auch dazu führen, dass das Investorenvertrauen steigt und Kryptowährungen in einem noch breiteren Kreis Akzeptanz finden. Das hängt aber wohl von den konkreten Maßnahmen ab, die Gensler als SEC-Chef plant.
Aktuell dürfte es für die Kryptomärkte jedoch schon ein Fortschritt sein, dass mit Gensler ein Mann an die Spitze der wichtigen US-Aufsichtsbehörde vorrücken könnte, der sich tatsächlich mit der Blockchain und digitalen Währungen auskennt uns sich nicht von Halbwissen oder Vorurteilen leiten lässt.
Redaktion finanzen.ch
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