Korrelation hoch wie nie |
18.04.2022 17:11:00
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Bitcoin und Techaktien korrelieren miteinander - mit Folgen für den Kryptomarkt
Daten zeigen, dass die Korrelation zwischen dem Bitcoin und dem US-Techwerteindex NASDAQ 100 seit einiger Zeit zunimmt. Nun wurde ein neuer Rekordwert erreicht. Für die Zukunft des Kryptomarkts bedeutet das jedoch nichts Gutes.
• Hohe Korrelation macht Bitcoin weniger attraktiv
• Krypto-Fan Arthur Hayes befürchtet Einbruch bei Tech-Aktien und Kryptos
Schon zu Beginn des Jahres warnte Victoria Greene vom Vermögensverwalter G Squared Private Wealth gegenüber "Bloomberg" davor, dass der Bitcoin eine viel grössere Tendenz aufweise, mit dem NASDAQ zu korrelieren als mit der Inflation oder anderen Währungen. Diese Entwicklung hat sich im bisherigen Jahresverlauf fortgesetzt: Ende der vergangenen Woche erreichte die 40-Tages-Korrelation zwischen der grössten Kryptowährung und dem NASDAQ 100 laut Daten von "Bloomberg" einen Wert von 0,6945 und lag damit so hoch wie nie zuvor. Laut der Nachrichtenseite nahm die Korrelation zwischen dem Bitcoin und den Tech-Aktien bereits seit Beginn der Corona-Pandemie stetig zu und nähert sich nun immer mehr dem Wert von 1, der einen perfekten Gleichschritt der beiden Anlageklassen bedeuten würde.
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Bitcoin und Ethereum verlieren durch hohe Korrelation an Attraktivität
"Wenn das in Sachen Korrelation so weitergeht, dann glauben wir, dass Krypto seine Anziehungskraft als Absicherung verlieren könnte", sagte etwa Anderson Lafontant vom Investmentberater Miracle Mile Advisors im Januar im Gespräch mit "Bloomberg" und wies schon damals darauf hin, dass die Anfänge dieser Entwicklung bereits zu sehen seien. Die aktuellen Daten scheinen ihm recht zu geben, denn tatsächlich bedeutet eine hohe Korrelation mit den Aktienmärkten, dass der Bitcoin eben nicht der sichere Hafen oder das digitale Gold ist, als das er von Befürwortern oft bezeichnet wird. Denn als sicherer Hafen müsste die Digitalwährung von Marktturbulenzen relativ unbeeindruckt bleiben. Auch zur Diversifikation des Portfolios eignet sich der Coin nur noch bedingt, solange er sich nahezu im Gleichschritt mit Big Tech bewegt. Laut "BeInCrypto" hätten Bitcoin-Befürworter das Asset allerdings jahrelang mit dem Argument beworben, dass es keine Verbindung zu anderen Märkten aufweise und eine Investition in die Kryptowährung daher eine gute Entscheidung darstelle.
Zwar sind Bitcoin, Ethereum und Co. prinzipiell tatsächlich unabhängig, allerdings lastet auch auf ihnen - wie auf den Tech-Aktien - die geldpolitische Straffung vieler Zentralbanken, die zinslose Anlagen unattraktiver macht. Das dürfte der Bitcoin nun vor allem auch deshalb zu spüren bekommen, weil er aus seiner einstigen Nische heraus und im Mainstream angekommen ist und immer mehr konventionelle Anleger investiert sind, die ihre Investmentstrategien auch mit Cyberdevisen verfolgen.
Arthur Hayes prophezeit düstere Zukunft für Bitcoin und Ether
Auch Arthur Hayes, Krypto-Enthusiast und ehemaliger CEO der Bitcoin-Tradingplattform BitMEX, betrachtet die hohe Korrelation zwischen Bitcoin beziehungsweise Ethereum und dem NASDAQ 100 mit Sorge. "Die unbequeme Wahrheit, die Krypto […] umtreibt, ist, dass der Kryptomarkt sich im Gleichschritt mit den schuldenbasierten, unfreien Risikoanlage-Märkten wie dem weltweiten entwickelten Aktienmarkt bewegt", schrieb Hayes zu Wochenbeginn auf seinem Blog. Dies sei allerdings "nicht, was wir wollen" - und das aus gutem Grund, wie Hayes weiter ausführt. "Bitcoin und Ether korrelieren in hohem Masse mit dem NASDAQ 100. Falls der NDX abstürzt, wird er Krypto mit sich nach unten reissen", so der Experte.
Ein Absturz des NASDAQ 100 ist für Hayes dabei nur noch eine Frage der Zeit, wie er in dem Blogeintrag weiter ausführt. Denn steigende Zinsen, ein nachlassendes Wirtschaftswachstum und die weltweiten Liquiditätskonditionen bei Fiat-Währungen werden die grossen Techwerte weiter unter Druck setzen - was aufgrund der hohen Korrelation dann auch die Kryptowährungen zu spüren bekommen werden. Sein Bauchgefühl sage ihm, dass der Bitcoin bis zum Ende des zweiten Quartals die Marke von 30.000 US-Dollar testen werde, so Hayes. Für Ethereum könnte es auf 2.500 US-Dollar runtergehen. Allen Anlegern empfiehlt er daher, bei Krypto-Positionen defensiv zu bleiben, bis die Zehn-Tages-Korrelation wieder zurückgehe. Er selbst würde sich auf den bevorstehenden Crash vorbereiten, indem er Put-Optionen auf Bitcoin und Ether kaufe. Das sei aber nur eine Absicherung, um eine kurzfristige Situation zu handeln. Ansonsten setze er weiter auf eine Long-Position bei Kryptowährungen.
Redaktion finanzen.ch
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