Teil der Finanzwelt |
29.11.2023 21:16:00
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Deutsche Bank-Analysten für Zukunft von Kryptowährungen zuversichtlich - Skepsis für Stablecoins
Kryptowährungen kommen immer mehr im Alltag vieler Menschen an. Trotz starker Schwankungen und spektakulärer Zusammenbrüche sehen die Experten der Deutschen Bank Krypto auf dem Weg zu einem festen Bestandteil der Finanznormalität.
• Erholung dank "Tinkerbell"-Effekt
• Kryptos sind gekommen, um zu bleiben
Im ersten Teil ihrer dreiteiligen Berichtsreihe "Die Zukunft des Geldes" kommen Marion Laboure, Senior Strategin bei der Deutschen Bank, und Cassidy Ainsworth-Grace, Analystin bei Deutsche Bank Research, zu interessanten Einsichten über den Kryptomarkt. In ihrem Bericht "What is crypto’s new normal?" nehmen die Expertinnen die Marktereignisse unter die Lupe und geben zudem einen Ausblick darauf, wie sie die Zukunft von Kryptowährungen als Teil des Finanzsystems einschätzen.
2023: Jahr der Erholung für Bitcoin & Co. dank "Tinkerbell"-Effekt
Nachdem Kryptoassets im Jahr 2021 Rekordstände markierten, war das Jahr 2022 von einem deutlichem Markteinbruch gekennzeichnet. Neben der steigenden Inflation war auch die Geldpolitik der Notenbanken ein Grund dafür, dass Anleger ihr Geld aus dem Kryptoökosystem abzogen. Hinzu kamen reihenweise Hiobsbotschaften grosser Branchenakteure, die ihren vorläufigen Höhepunkt in der Pleite der Kryptobörse FTX fanden. Für Laboure und Ainsworth-Cassidy war dies aber ein gesunder Prozess: "Dieser 'Krypto-Winter' war insgesamt positiv und rückte das Krypto-Ökosystem näher an den etablierten Finanzsektor heran", so die Expertinnen. Trotz dieser Ereignisse argumentieren Laboure und Ainsworth-Grace, dass Kryptowährungen und digitale Vermögenswerte bestehen bleiben werden und der Wert von Bitcoin je nach Wahrnehmung der Menschen weiter steigen und fallen wird.
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Gegenwindfaktoren für Kryptowährungen
Dennoch hätten Kryptowährungen wie Bitcoin & Co. auch mit Nachteilen zu kämpfen. Neben hoher Volatilität sei dies auch das tägliche Handelsvolumen, das trotz des Hypes sehr begrenzt bleibe. Der Grossteil der Bitcoins werde von einigen wenigen Adressen gehalten, die als "Kryptowale" bekannt seien, so die Expertinnen. Hinzu komme der hohe Energieverbrauch - so hinterlasse eine Bitcoin-Transaktion einen ökologischen Fussabdruck, der grösser sei, als der von 10.000 Visa-Transaktionen.
Skepsis gegenüber Stablecoins
Einige Experten argumentieren, dass Stablecoins eine Alternative für riskante, hoch volatile und unregulierte Kryptowährungen sein könnten. Immerhin sind sie an einen "stabilen" Wert wie den US-Dollar gekoppelt und daher per se darauf ausgelegt, deutlich geringere Schwankungen aufzuweisen als traditionelle Kryptowährungen. Laboure und Ainsworth Grace sehen Stablecoins aber nicht unkritisch: "Stablecoins sind das Schmiermittel des Krypto-Ökosystems, aber sie fordern Kompromisse", so ihr Urteil.
Ihrer Argumentation zufolge könnten Stablecoins "ein ähnliches Schicksal erleben wie Wechselkursbindungen, die der Kapitalflucht und der Erschöpfung der Reservekassen zum Opfer fielen, wie sie in Lateinamerika und Asien vorkamen", stellen sie fest. "Makro-Liquiditätsentzug und Zinserhöhungen durch grosse Zentralbanken in Verbindung mit regulatorischem Druck werden das Vertrauen auf die Probe stellen."
Institutionelle Akteure als Markttreiber
Dass Kryptowährungen aber kein vorübergehendes Marktphänomen sind, sondern dauerhaft zu einem Bestandteil des Finanzsystems werden, sehen die Expertinnen insbesondere darin begründet, dass grosse, institutionelle Akteure zunehmend Interesse an Bitcoin & Co. zeigen. Sie verweisen dabei insbesondere auf den Fondsriesen BlackRock und dessen Antrag auf einen Spot-Bitcoin-ETF, der als Vorreiter für die Anträge anderer Marktakteure wie VanEck, Wisdom Tree und Invesco zu sehen sei, während unterdessen von ARK Invest und 21 Shares Anträge auf einen Spot-Ethereum-EFT eingereicht wurden.
Bereits im März hatten die Expertinnen in ihrem Artikel "Digital assets - from exuberance to utility" darauf verwiesen, dass Teilnehmer des Finanzsystems einerseits aus den Zusammenbrüchen der Vergangenheit lernen, dabei aber zeitgleich "bereit für eine Entwicklung des Marktes" bleiben müssten. An dieser Zusammenfassung hat sich auch in ihrer jüngsten Abhandlung nichts geändert.
Redaktion finanzen.ch
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